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Darmkrebs vermeiden: Neues, schonenderes Verfahren in der Gastroenterologie

In der Gastroenterologie der Helios Kliniken Mittelweser wird durch Chefarzt Markus Bauer seit Kurzem ein neues Verfahren eingesetzt. Bei der Vollwandreseketion mit dem Full Thickness Resection Device (FTRD)-System werden auch größere Darmpolypen schonend und endoskopisch entfernt. Darmkrebs kann so frühzeitig vorgebeugt werden – und zwar ohne Operation.
15. Januar 2020
Im Gegensatz zu anderen Krebsarten entwickelt sich Darmkrebs meist aus gutartigen Vorstufen, sogenannten Polypen. Kleinere Polypen werden häufig recht unkompliziert per endoskopischem Eingriff entfernt. Bei größeren Polypen von zwei bis drei Zentimetern Durchmesser ist dies schwierig - besonders, wenn sich das Gewebe nicht von der Muskelschicht des Darms abheben lässt. In solchen Fällen war eine Operation bislang nicht zu vermeiden. Doch dies wird in den Helios Kliniken Mittelweser jetzt immer öfter der Vergangenheit angehören: Markus Bauer, Chefarzt für Innere Medizin und Gastroenterologie, hat erstmals die schonende und nicht-operative Lösung der sogenannten Vollwandresektion mit dem Full Thickness Resection Device (FTRD)-System eingesetzt. Größere Darmpolypen lassen sich so endoskopisch entfernen, ohne dass eine Operation nötig ist. „Je kleiner der Eingriff, desto schneller ist der Heilungsprozess“, so Bauer. „Mit der FTRD-Methode lassen sich selbst frühe Formen des Darmkrebses behandeln, ohne den Bauchraum operativ zu öffnen.“

Das FTRD ist eine transparente Kappe an der Spitze des Endoskops, auf welcher ein großer Metallclip angebracht ist. In Inneren der Kappe befindet sich eine elektrische Schlinge. Bei der Behandlung führt der Arzt das gesamte System an das zu entfernende Gewebe im Dickdarm heran und zieht es mit einer Zange in die Plastikkappe hinein, um es abzutragen. Anschließend wird der Metall-Clip gelöst. Er verschließt die gesunde Darmschleimhaut hinter dem Darmpolypen. Im Gegensatz zu den herkömmlichen Verfahren werden so alle Schichten der Darmwand entfernt. „Dies ist insbesondere bei Polypen mit bereits fortgeschrittenen Tumorvorstufen wichtig, da diese nun besser im Gesunden abgetragen werden können“, erläutert Bauer.   

Unterstützt wird Markus Bauer auch im Bereich FTRD durch den neuen Oberarzt Johannes Schäfer. Der Facharzt für Innere Medizin war zuvor unter anderem am Krankenhaus Pirmasens, am Friederikenstift sowie am Clementinenkrankenhaus in Hannover tätig.


Darmkrebs vermeiden: Neues, schonenderes Verfahren in der Gastroenterologie