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Mit Herzinfarkt in die Klinik: Wie man sich den ersten Advent nicht vorstellt

Die Herzwochen 2021 der Deutschen Herzstiftung gingen am 30. November zu Ende. Aber auch über die Herzwochen hinaus und besonders während der Corona-Pandemie gilt es, seinem Herz gut zuzuhören: Bei Verdacht auf einen Infarkt, Herzrhythmusstörungen oder Blutdruckproblemen sollten Sie nicht zögern und den direkten Weg zum Arzt oder gleich in die nächste Klinik suchen.
01. Dezember 2021

Der nächtliche Patient im Wochenenddienst von Oberarzt Andreas Porsche hat ein bewegtes Leben: Nach der Ausreise aus der ehemaligen DDR über die Prager Botschaft lebte er über 30 Jahre in Nürnberg, machte als ausgebildeter Koch Station in Ägypten und zog vor wenigen Jahren nach Sangerhausen. Dass er aber den ersten Advent in diesem Jahr im Krankenhaus verbringen würde, damit hatte er nicht gerechnet: „Nach meinem ersten Herzinfarkt 2016, der nach einer Leistenbruch-OP in Nürnberg auftrat, konnte ich die Symptome schnell einordnen: Starke Schmerzen in der Brust, Luftnot und Kribbeln im Arm – ich rief sofort den Notarzt“, berichtet Thomas Schilf.

Mit Herzinfarkt in die Klinik: Wie man sich den ersten Advent nicht vorstellt

Im EKG vor Ort war schnell klar: Es handelt sich um einen akuten Vorderwandherzinfarkt, weshalb Schilf umgehend an die Notaufnahme der Helios Klinik Lutherstadt Eisleben übergeben wurde. Im Herzkatheterlabor der Klinik wurde er sofort noch in der Nacht von Oberarzt Andreas Porsche behandelt, der zunächst die verengten Gefäße geweitet und anschließend mit Stents stabilisiert hat. „Noch vor dem Eingriff stellten wir zusätzlich zum Infarkt auch ein akutes Vorhofflimmern mit Herzrasen fest. Mit der Kombination aus Katheteruntersuchung und Medikamentengabe konnten wir die Beschwerden von Herrn Schilf innerhalb kurzer Zeit sehr gut behandeln und zudem die Herzrhythmusstörungen wieder beseitigen“, fasst Porsche den nächtlichen Eingriff zusammen.

Auch wenn Thomas Schilf die Vorweihnachtszeit nicht ausgiebig feiert, den ersten Advent hätte er lieber zuhause verbracht. Dennoch ist er dankbar, dass er auf sein Herz gehört, die Schmerzen ernst genommen und umgehend gehandelt hat. Das bestätigt auch Kardiologe und Notfallmediziner Porsche: „Bei Herzinfarkten oder auch Schlaganfällen entscheidet die Zeit, denn es geht um eine schnelle Behandlung, um Komplikationen und Spätschäden zu vermeiden. Vom Moment des Gefäßverschlusses an wird die Sauerstoffzufuhr unterbrochen – beim Infarkt beginnen Herzmuskelzellen abzusterben. Je schneller die Gefäße wiedereröffnet werden, umso mehr Muskelzellen können gerettet werden.“

Thomas Schilf zeigt sich zufrieden mit der schnellen Behandlung und der zügigen Herzkatheterintervention – auch Corona kann dieses Gefühl nicht trüben: „Ich fühle mich sicher, da ich doppelt geimpft bin. Bei diesen starken Schmerzen war mir eines klar: Mein Herz geht vor!“, so der 57-Jährige.

Oberarzt Andreas Porsche macht deutlich, wie wichtig sofortiges Handeln bei Herzproblemen ist: „Scheuen Sie sich nicht, bei Herzproblemen sofort einen Arzt aufzusuchen oder in die nächstgelegene Klinik zu fahren. Hören Sie auf Ihr Herz und nehmen Sie Veränderungen oder Störungen ernst. Selbst während der Corona-Pandemie ist es enorm wichtig, bei akuten Herzproblemen sofort zu handeln. Wir in der Helios Klinik Lutherstadt Eisleben tun unser Bestmögliches, um Ihnen einen sicheren Aufenthalt und eine umfassende, medizinische Versorgung zu gewährleisten!“

Symptome und Beschwerden wie bei einem Herzinfarkt können aber auch bei anderen akuten Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie zum Beispiel Takotsubo-Kardiomyopathien (auch Stress-Kardiomyopathie oder Broken Heart-Syndrom genannt), Bluthochdruck-Krisen oder Herzbeutel- und Herzmuskelentzündungen (z. B. im Rahmen einer Covid-19- bzw. Long Covid-Erkrankung) auftreten.

Deshalb fordert der Kardiologe nachdrücklich dazu auf, sich gegen das Corona-Virus impfen sowie boostern zu lassen.

Fotocredit: Helios Kliniken Mansfeld-Südharz GmbH, Elisa Engert

Foto 1: Oberarzt Andreas Porsche erklärt seinem Patienten Thomas Schilf den erfolgreichen Verlauf der Herzkatheterbehandlung anhand der Röntgenaufnahme

Foto 2: Kardiologe Andreas Porsche (rechts) und Thomas Schilf (links)