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Den Schulstart entspannt erleben

Mit dem Übergang vom Kindergarten zur Grundschule beginnt für unsere Kinder ein aufregender neuer Lebensabschnitt mit zahlreichen Veränderungen. Während die meisten ABC-Schützen dem Schulanfang voller Vorfreude und Erwartungen entgegenfiebern, sind manche von ihnen sichtbar angespannt und entwickeln möglicherweise Ängste vor der neuen Herausforderung. Zur bestmöglichen Unterstützung sind nachfolgend die wichtigsten Tipps für Eltern zusammengefasst.
18. August 2020

In der heutigen Gesellschaft wird ein guter und qualitativ möglichst hoher Schulabschluss als Voraussetzung für ein erfolgreiches und glückliches Leben betrachtet. Aus diesem Grund ist für Eltern die Zukunft ihrer Kinder von oberster Priorität, wodurch sie mitunter von Beginn an ungewollt Druck ausüben. Dieser Leistungsdruck kann bereits bei Erstklässlern zu Lernblockaden führen, womit Überforderungen und vermindertes Leistungsvermögen einhergehen. Obwohl Eltern nur das Beste für ihre Kleinen wünschen, wird manchmal vergessen, dass letztendlich nur Spaß und Interesse an etwas zum dauerhaften Erfolg führt. Die fünf folgenden Ratschläge helfen Ihnen, Ihr Kind sowohl beim anstehenden Schulstart, als auch in seiner weiteren schulischen Laufbahn bestmöglich zu unterstützen.

Kinder auf dem Weg zur Schule

Neue Situationen, unbekannte Menschen, ein neuer Tagesablauf – die Einschulung ist für die jungen Schulanfänger ein prägendes und sensibles Ereignis. Das erste Mal erfolgt ihre Beurteilung ausschließlich anhand ihrer Leistung. Zudem müssen sie die Herausforderungen im Schulunterricht ganz alleine meistern, nicht wie gewohnt mit Mama und Papa. Auch für die Eltern stellt dies eine ungewohnte Situation dar, schließlich würden sie ihre Schützlinge am liebsten in jederlei Hinsicht unterstützen. Gerade der Freiraum der Kinder ist besonders wichtig für den Aufbau und die Entwicklung von Selbstständigkeit und Selbstvertrauen. Dies bedeutet, die Sprösslinge eigene Erfahrungen sammeln und Aufgaben selbstständig bewältigen zu lassen – selbst wenn’s mal schiefgeht. Fehler und mehrmalige Anläufe sind normal und notwendig. An dieser Stelle kommen wieder die Eltern ins Spiel, indem sie ihren Kindern den Rücken stärken und zum weiterprobieren ermutigen. Mit einer positiven Einstellung an die nächste Herausforderung heranzugehen, sorgt für die Entwicklung eines gesunden Selbstbewusstseins.

Leichter, schneller und effektiver Lernen – mit ein paar Tipps und Tricks lässt sich die verfügbare Zeit besser nutzen und führt zu den gewünschten Lernergebnissen. Egal ob Mathe, Deutsch oder Sachkunde auf dem Plan steht, die Kinder werden tagtäglich mit neuen Eindrücken und Wissen konfrontiert. Es gilt stets zu entscheiden, was momentan das Wesentliche ist und worauf es beim Lernen ankommt. Dieses Know-how wird den Schulanfängern (noch) nicht in einem Fach wie „Lern- und Organisationstechniken“ vermittelt, sondern muss eigenmächtig herausgefunden werden. Eltern können bei der Auswahl einer geeigneten Lerntechnik für ihr Kind unterstützen – hier gilt es, seine individuellen Stärken und Schwächen einzubeziehen. Eine beliebte Lernform ist die sog. „Salamischeibentechnik“, bei welcher der Lernstoff in Portionen aufgeteilt und abschnittsweise bearbeitet wird. Durch kleine, regelmäßige „Etappensiege“ bleibt die Motivation aufrechterhalten und es lernt sich entspannter.

Mit dem Schulstart kommen neben der Teilnahme am Unterricht, weitere Verpflichtungen wie das Erledigen von Hausaufgaben und das Lernen für Klassenarbeiten auf die Kinder zu. Zwischen all den Anforderungen ist Raum für Erholung und Spaß umso wichtiger. Für die Eltern bedeutet dies, eine strukturierte Zeiteinteilung vorzunehmen. Nachmittags sollte einerseits ein fester Zeitraum zum Erledigen von Schulaufgaben und andererseits „freie Zeit“ eingeplant werden. Während der Freizeit können die Kinder ihren Interessen und Hobbys nachgehen, wodurch u.a. ihre Kreativität gefördert wird. Durch den Ausgleich von Pflicht und Vergnügen verliert man weniger schnell die Lust am Lernen und steigert das individuelle Leistungsvermögen – das gilt nicht nur für Kinder, sondern auch für Erwachsene.

Aussprüche wie „jetzt beginnt der Ernst des Lebens“ oder „jetzt ist die entspannte Kindergartenzeit vorbei“, werfen unbewusst ein negatives Licht auf den anstehenden Schulstart. Eltern und Familienmitglieder sollten solche Aussagen unbedingt vermeiden und stattdessen versuchen, positive Assoziationen hervorzurufen. Grundsätzlich sind Kinder wissbegierig und haben Freude beim Erlernen und Ausprobieren von neuen Sachen. Diese Eigenschaften sollten gestärkt werden, damit Spaß und Leichtigkeit trotz allem „Alltagsernst“ erhalten bleiben. Eltern können durch schöne Erlebnisse aus ihrer Schulzeit oder allgemeine positive Geschichten über die Schule einen Beitrag dazu leisten. Anschließend darf natürlich auch konstruktive Kritik geäußert werden, allerdings ohne dem Kind den Mut auf das Kommende zu nehmen.

Wie in der Einleitung erwähnt, wird von Eltern bereits in der Grundschule mitunter ein immenser Leistungsdruck auf die Kinder ausgeübt (natürlich stets mit dem Hintergrund, nur das Beste für ihre Kinder zu wollen). Da die Leistungsbeurteilung der Kinder in aller Regel anhand von Noten erfolgt, wird den Zahlen eins bis sechs eine hohe Bedeutung zugeschrieben. Erhält das Schulkind in einer Klassenarbeit nicht die gewünschte Note, geht damit oft Traurigkeit und Scham einher. Zusätzlich nimmt es die Enttäuschung oder Verärgerung der Eltern wahr, wodurch das Gefühl des Misserfolgs verstärkt wird. Je näher die Wahl bezüglich der weiterführenden Schule rückt, desto häufiger steigert sich der Druck auf die Grundschüler ins Unermessliche. Trotz Zukunftssorgen ist es die Hauptaufgabe der Eltern, einen adäquaten Umgang mit Niederlagen zu wahren. Misserfolge wie schlechte Noten gehören zum Leben dazu und stellen einen wichtigen Baustein in der kindlichen Entwicklung dar. Für alle Beteiligten, also Mütter, Väter und Kinder resultiert die Herausforderung, eine gesunde Einstellung zu Leistungen aufzubauen und die eigenen Erwartungen entsprechend anzupassen. Grundsätzlich gilt – niemand ist perfekt. Jedoch kann jeder in seinen Stärken gefördert und ermutigt werden, niemals aufzugeben.