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Was ist speziell am Männerherz?

Was bedeutet das für die Herzgesundheit? Worauf müssen Männer besonders achten? Gibt es spezifische Anzeichen für eine Erkrankung des männlichen Herzens? Wir werfen in der vierten Folge unserer Blog-Reihe rund um Herzmythen einen genauen Blick auf das männliche Herz.
02. November 2022

Ist das Männerherz größer?

Ja, Männer haben ein größeres Herz als Frauen. Es ist im Schnitt 300 Gramm schwer (250 Gramm bei Frauen); das Männerherz hat vor allem mehr Muskelmasse durch das Geschlechtshormon Testosteron. Außerdem besitzen Männer etwas größere Herzkranzgefäße, die aber schneller verkalken. (Die Frauen sind durch das Geschlechtshormon Östrogen viele Jahre vor einer Herzkranzgefäßerkrankung geschützt.) Weil das Männerherz größer ist, pumpt es mit jedem Schlag mehr Blut und damit auch mehr Sauerstoff in den Körper. Es muss also weniger oft schlagen und verbraucht weniger Energie. Außerdem haben Männer mehr Hämoglobin, das den Sauerstoff transportiert, im Blut. Die Sauerstoffversorgung ist bei Männern also etwas höher - ein biologischer Vorteil.

Ist das Männerherz schwächer?

Obwohl das männliche Herz größer ist und mehr Sauerstoff in den Körper pumpt, steigt die Häufigkeit einer Herz-Kreislauferkrankung früher und dann auch schneller an als bei Frauen – nämlich bereits schon vor dem 60. Lebensjahr. Das hängt mit den Risikofaktoren zusammen, die eine Herzerkrankung begünstigen: bei Männern stehen Rauchen und Bluthochdruck im Vordergrund, hinzukommen Fettstoffwechselstörung und Diabetes.

Welche Anzeichen zeigen Männer bei einem Herzinfarkt?

Das bekannteste Herzinfarkt-Symptom bei Männern ist der plötzliche, starke Schmerz hinter dem Brustbein oder der linken Brusthälfte, u. U. mit Ausstrahlung zum Arm.- die sogenannte Angina pectoris.

Reagiert das männliche Herz besonders stark auf Stress?

Nein. Männer haben einen weiteren biologischen Vorteil, sie reagieren mehrheitlich nicht so stark auf Stress im Vergleich zu den Frauen und scheinen resistenter gegen emotionalen Stress zu sein. Dafür sind sie anfälliger für Herzerkrankungen aufgrund von körperlicher Be- und Überlastung. Dauerhafter Stress ist jedoch immer schlecht für die Herzgesundheit – unabhängig vom Geschlecht.

Brauchen Männer andere Herzmedikamente als Frauen?

Es gibt geschlechtsbedingte Unterschiede zwischen Männern und Frauen, wie z. B. das Körpergewicht, der Körperbau, der Hormonhaushalt und der Stoffwechsel. Entsprechend haben manche Medikamente/Wirkstoffe bei Männern eine andere Wirkung als bei Frauen – auch was Nebenwirkungen angeht. Empfohlene Dosierungen beziehen sich häufig auf die durchschnittliche Größe eines Mannes. Bisher gibt es für die meisten Medikamente eine Standarddosierung- diese ist vielfach am Mann orientiert - noch ein biologischer Vorteil. Sie leiden weniger an Nebenwirkungen und vertragen die Medikamente häufig besser als Frauen.

Herzmythen UWS - Teil 3 - Männer