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Für eine unbeschwerte Reise ins Land der Träume

Durchschnittlich 219.000 Stunden, und damit ein Drittel seines Lebens, verbringt ein Mensch mit Schlafen. Diese 25 Jahre sind alles andere als vergeudete Zeit. Im Gegenteil - der Körper braucht sie als Ruhephasen, um den an ihn gestellten Anforderungen gerecht zu werden. Doch gesunder Schlaf setzt auch Bedingungen voraus…
17. März 2022

Wenn deutsche Männer und Frauen im Alter ihr Leben Revue passieren lassen und sich fragen, was sie in den vergangenen 75 Jahren alles getan und erreicht haben, müssen sich manche von ihnen wohl auch eingestehen: „Ich habe die Hälfte meines Lebens mit Schlafen und Fernsehen verbracht.“ Während die 25 Jahre Schlafenszeit grundlegend zu ihrem Nutzen waren, gilt es die zwölf Jahre, die der Deutsche durchschnittlich vor dem Fernseher zubringt, zumindest in Teilen zu hinterfragen.

Schlaf ist die beste Meditation. (Dalai Lama)

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Schlaf sei eine wesentliche Phase für „Reparaturen im Körper“, diene aber auch der Erholung, Genesung, Stressbewältigung oder des Abspeicherns gelernten Wissens, ergänzt die Kardiologin.

Entscheidend beim Schlaf sei aber nicht nur der Fakt selbst, auch dessen Qualität ist ausschlaggebend, so Dr. Oebel weiter. „Erwachsene sollten zwischen sieben und neun Stunden täglich schlafen. Das ist ein gesundes Maß. In dieser Zeit wechseln sich Leichtschlaf, Tiefschlaf und Traumphasen immer wieder ab“, erläutert sie. Während sich Körper und Geist in den Leicht- und Tiefschlafphasen vom Alltagsstress erholen und genesen, dient die Traumphase dem Lernen und der Stressbewältigung. Wenig Schlaf, worunter auch ständiges Wachwerden im Verlaufe einer Nacht fällt, reduziert vor allem die Traumphase, was letztendlich am nächsten Tag zu verminderter Leistungsfähigkeit führen kann.

Der Krankheit Schlaf ist wacher Schlaf. (Sophokles)

Dass manch Zeitgenosse genetisch bedingt vielleicht etwas weniger Schlaf als die angebenden Stunden benötigt, um wieder fit zu sein, ist nicht ausgeschlossen. Die Regel ist das aber nicht. Gleichermaßen verhält es sich mit einem Zuviel an Schlaf. „Studien kanadischer Forscher belegen, dass auch zuviel Schlaf gesundheitliche Risiken in sich birgt. Ihren Erkenntnissen zufolge schränkt die längere Schlafdauer ebenso wie beim Schlafmangel verbale Fähigkeiten und logisches Denken ein“, verdeutlicht Dr. Oebel.

Derweil muss sich niemand Sorgen, weil er einmal „über das Limit“ schläft. Nach stressigen Phasen im Alltag, einer stärkeren Erkältung oder einer ruhelosen Nacht zuvor ist so etwas nicht ausgeschlossen und völlig unproblematisch.

Der Schlaf ist doch die köstlichste Erfindung! (Heinrich Heine)

Guter, ausreichender Schlaf ist alles andere als ein Wunder. Stattdessen hat jeder selbst reichlich Einfluss darauf, wie er die Nacht verbringt. Dafür gilt es eine gesunde Schlafhygiene zu pflegen. So sollten man vor dem Zubettgehen:

  • die Bildschirmzeit elektrischer Geräte reduzieren (Handy, Fernseher)
  • spätestens zwei Stunden vorher keine schweren Mahlzeiten mehr zu sich nehmen
  • den gesunden Schlaf mit kleinen Spaziergänge am Abend fördern
  • auf Koffeingenuss verzichten

Ein schlecht eingestellter Bluthochdruck oder Diabetes können darüber hinaus mit einer geringeren Schlafqualität einhergehen.

Patienten, die eine Herzschwäche, Bluthochdruck oder bestimmten Rhythmusstörungen aufweisen, klagen signifikant häufiger über schlafbezogene Atemprobleme (wie ein obstruktives Schlafapnoesyndrom). Gewisse Medikamente, etwa entwässernde Tabletten, können hier zusätzlich die Nachtruhe stören. „Unseren Erfahrungen nach sind davon etwa 30 Prozent der männlichen und 20 Prozent der weiblichen Patienten betroffen”, gibt Dr. Oebel Einblick in ihren medizinischen Praxisalltag. Und fügt an, dass Übergewicht solche Probleme zusätzlich verstärke.

Schlaf ist ein Hineinkriechen des Menschen in sich selbst. (Friedrich Hebbel)

Manchmal sind es einfach nur zu viele Gedanken, die durch den Kopf rasen und einen nicht zur Ruhe kommen lassen. Wer sich in solch einer Nacht im Bett von einer Seite zur anderen wälzt, grübelt und mit dem Blick auf den Wecker fast verzweifelt, könnte es mit “Omas Hausmittelapotheke” versuchen. Eine Tasse warmer Milch mit Honig, Lavendel in Bettnähe oder ein Kräuterkissen können durchaus hilfreich sein. Andere Möglichkeiten sind, vor dem Schlafen ein Buch zu lesen oder sich beim Hören ruhiger Musik oder eines Hörspiels zu entspannen. Die Wahl ist jedem selbst überlassen.

Zugleich beruhigt sie jeden, der über mehrere Nächte hinweg schlecht in den Schlaf findet. “Wirklich Sorgen machen sollte man sich erst, wenn diese Probleme an drei oder mehr Tagen in der Woche über einen Zeitraum von drei Monaten auftreten. In diesem Fall gilt es, mit einem Arzt Rücksprache zu halten.”

Die Rhythmusexperten des Herzzentrums Leipzig stehen Ihnen gern mit Rat und Tat zur Seite. Hier finden Sie alle wichtigen Informationen zur Abteilung für Rhythmologie