"In diesem Jahr ist Vieles anders", erläutert Schulleiter Mathias Lau und meint damit nicht nur den Schulstart unter Corona-Bedingungen: Zum 1. September haben erstmals nicht nur 21 künftige Kolleginnen und Kollegen der Helios Frankenwaldklinik ihre Ausbildung am Bildungszentrum Kronach begonnen, sondern auch fünf Schüler*innen, die ihren Ausbildungsvertrag mit Arbeitgebern der Altenpflege abgeschlossen haben.
Möglich macht dies die generalistische Ausbildung, die ab diesem Jahr gilt. Hieß es früher "Gesundheits- und Krankenpfleger/in", „Altenpfleger/-in“ und „Kinderkrankenpfleger/-in“, steht nun die "Pflegefachfrau" oder der "Pflegefachmann" am Ende der dreijährigen Ausbildung. Das Besondere: Kranken-, Kinderkranken- und Altenpflegekräfte lernen seit diesem Schuljahr weitgehend gemeinsam, denn die theoretische Basis ist für alle gleich. In den praktischen Teilen der Ausbildung rückt durch die Wahl der jeweiligen Vertiefung das Spezialwissen wieder ein wenig in den Vordergrund. Die Schülerinnen und Schüler blicken dadurch von Anfang an über den Tellerrand und sind bereit für die interdisziplinäre Patientenversorgung der Zukunft. Ein willkommener Nebeneffekt ist die noch engere Vernetzung der Gesundheitsakteure im gesamten Landkreis: "Das Bildungszentrum kooperiert im ersten Schuljahr bereits mit dem ASB Kronach, der Caritas Kronach und der Diakonie Ludwigsstadt. Die praktische Ausbildung findet sowohl bei ambulanten Pflegediensten, als auch in der stationären Altenpflege statt. Wir würden uns natürlich freuen, künftig noch weitere Partnerschaften einzugehen!", so Schulleiter Lau.
Eine weitere Besonderheit in diesem Jahr ist, dass vier Schülerinnen bereits "alte Hasen" in der Frankenwaldklinik sind: Sie haben alle in den vergangenen Monaten ihren Bundesfreiwilligendienst in den verschiedensten Bereichen des Kronacher Krankenhauses absolviert. Die Pflegeausbildung schließt für sie nun daran an. So unterschiedlich ihre Motivation für den "Bufdi" war - Berufsorientierung, Vorbereitung auf ein Studium oder auf den Geschmack gekommen beim Pflichtpraktikum - so übereinstimmend ist heute ihr Fazit, dass dieser Weg für sie der richtige war: Die immer wieder erlebte Dankbarkeit und Herzlichkeit der Patientinnen und Patienten, die enge Kollegialität auf Station und der tägliche Kontakt mit neuen Herausforderungen hätten sie überzeugt. "Ich habe mich gut gefühlt für das, was ich getan habe!", bringt es eine der Schülerinnen auf den Punkt. In der Frage, ob sie dies auch bei einem Praktikum hätten bemerken können, sind sie sich einig: Das Praktikum biete zwar einen interessanten Blick auf den Beruf, aber im "Bufdi" sähe man, wie man langfristig damit umgehe. "Ich glaube nicht, dass mich noch viel schockieren könnte!", beschreibt eine Schülerin.
Dieser Hoffnung schließt sich Schulleiter Mathias Lau an und ermuntert junge Menschen zur rechtzeitigen Berufsorientierung: "Egal ob Praktikum oder Bundesfreiwilligendienst, es ist immer gut, einen Arbeitsplatz selbst erlebt zu haben. So kann man den Job finden, der zu einem passt!" Er und sein ganzes Kollegium wünschten allen Auszubildenden einen guten Start ins neue Schuljahr.