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In unserer Klinik in Köthen herrscht große Kollegialität

Viele junge Mediziner zieht es für die Karriere nach Deutschland. Warum das so ist und welche Wege der beruflichen Anerkennung notwendig sind, darüber sprechen wir mit dem Ukrainer Alexander Mikhaylov, Facharzt im Zentrum für Gefäßmedizin in der Helios Klinik Köthen.
17. Dezember 2020

Warum haben Sie sich für einen Umzug nach Deutschland entschieden? Und haben Sie den Schritt jemals bereut?
Das deutsche Gesundheitssystem arbeitet auf höchstem Niveau. Seit meiner Kindheit träume ich davon, Arzt zu werden. In der Ukraine war ich schon während meines Studiums als Rettungsassistent tätig und habe auf der Intensivstation gearbeitet. Nach dem Studium habe ich mich für die Spezialisierung „Allgemeinchirurgie“ entschieden und von dort bin ich zur Gefäßchirurgie gekommen. Ich hatte das Glück, bei einem Professor in Odessa zu lernen, der auf diesem Gebiet sehr viel Expertise hat. Dennoch wollte ich mich weiterhin entwickeln und meine Kenntnisse in einem Land anwenden, welches sich als Forschungs- und Entwicklungsstandort in der Medizin auszeichnet. 
Einfach war dieser Schritt keineswegs, das Unbekannte macht schon Angst. Es war außerdem mental eine große Herausforderung, die Heimat, das Haus und die nahestehende Menschen zu verlassen. Ich bin aber auf sehr nette, offene Menschen im Umfeld und im Job getroffen, die mich zu jederzeit unterstützt haben. 

Welche Hürden mussten Sie auf Ihrem beruflichen Weg in Deutschland meistern? 
Obwohl ich meine Ausbildung in der Ukraine abgeschlossen habe und Erfahrung als Facharzt hatte, musste ich mich in Deutschland um die berufliche Anerkennung kümmern: Bestätigung des medizinischen Diploms, Approbationserteilung, Bestätigung der praktischen Erfahrung und nochmals eine Zeit als Assistenzarzt arbeiten. Erst danach bekam ich die Möglichkeit, die Prüfung erneut zu bestehen und den Titel Facharzt in der Gefäßmedizin zu erhalten. Aber Arzt ist ein Beruf, der von ständigen Veränderungen lebt, der Prozess der Aus- und Fortbildung endet nie – und das ist auch gut so.

Was macht ein Facharzt in der Gefäßmedizin?
Die Gefäßchirurgie ist ein Teilgebiet der Chirurgie, das sich mit den Arterien, Venen und Lymphgefäßen befasst. Dazu gehören Diagnose, operative Behandlung sowie Nachsorge und Rehabilitation von Gefäßkrankheiten und -verletzungen. In unserem Zentrum für Gefäßmedizin der Helios Klinik Köthen verfügen wir über modernste Diagnosetechnik und bieten das gesamte Spektrum der Behandlungsmöglichkeiten bei Erkrankungen des arteriellen und venösen Gefäßsystems. Dazu gehören sämtliche moderne Operationstechniken der offenen und endovasculären Gefäßchirurgie, bei Bedarf auch im Hybridverfahren - eine Kombination aus offener Operation und endovasculärer Kathetertechnik. Schwerpunkte sind die operative Behandlung von Einengungen der Halsschlagader in Lokalanästhesie („Carotis-Stenose“), der abdominalen (Bauchschlagader) Aortenaneurysmen, der Verschlusskrankheit der Becken- und Beinarterien, der Varicosis (Krampfaderleiden) und die Anlage von temporären und permanenten Gefäßzugängen zur Nierenersatztherapie bei drohendem oder endgültigem Nierenversagen (AV-Fistel, Prothesenshunt, Demerskatheter). Die größte Freude in meinem Beruf ist es, wenn Amputationen verhindert werden können und Menschen ihre Bewegungsfreiheit behalten. 

Was würden Sie jungen Kollegen raten, die noch Zweifeln, ob Sie den Weg nach Deutschland gehen? 
Die Möglichkeiten hier einen festen Job zu erhalten stehen sehr gut. Des Weiteren gibt es gute Aufstiegschancen und Wertschätzung gegenüber ausländischen Medizinern. Es gibt gute Fördermöglichkeiten und Hilfen vom Arbeitgeber. In unserer Klinik in Köthen herrscht große Kollegialität, wir sind ein echtes Team. Die erfahrenen Vorgesetzten unterstützen auf dem Weg zu jeder Zeit. Ich kann jedem raten, wenn der Wunsch besteht, bleiben Sie dran, wir freuen uns immer über neue Kollegen in unserer Klinik.

In unserer Klinik in Köthen herrscht große Kollegialität

Die Helios Klinik Köthen ist ein Akademisches Lehrkrankenhaus der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Die Klinik hat ein zertifiziertes Traumazentrum und ein zertifiziertes Endo-Prothetik-Zentrum sowie ein zertifiziertes Hernienzentrum. In der modernen Geburtsabteilung kommen jedes Jahr rund 450 Kinder zur Welt. Über 400 Mitarbeiter versorgen jährlich 11.000 stationäre und ca. 13.000 ambulante Patienten.

Helios ist Europas führender privater Krankenhausbetreiber mit insgesamt rund 110.000 Mitarbeitern. Zum Unternehmen gehören unter dem Dach der Holding Helios Health die Helios Kliniken in Deutschland sowie Quirónsalud in Spanien. Rund 21 Millionen Patienten entscheiden sich jährlich für eine medizinische Behandlung bei Helios. 2019 erzielte das Unternehmen einen Gesamtumsatz von 9,2 Milliarden Euro.

In Deutschland verfügt Helios über 89 Kliniken, 128 Medizinische Versorgungszentren (MVZ) und sechs Präventionszentren. Jährlich werden in Deutschland rund 5,6 Millionen Patienten behandelt, davon 4,4 Millionen ambulant. Helios beschäftigt in Deutschland 73.000 Mitarbeiter und erwirtschaftete 2019 einen Umsatz von rund sechs Milliarden Euro. Helios ist Partner des Kliniknetzwerks „Wir für Gesundheit“. Sitz der Unternehmenszentrale ist Berlin.

Quirónsalud betreibt 51 Kliniken, 71 ambulante Gesundheitszentren sowie rund 300 Einrichtungen für betriebliches Gesundheitsmanagement. Jährlich werden hier rund 15,4 Millionen Patienten behandelt, davon 14,6 Millionen ambulant. Quirónsalud beschäftigt rund 37.500 Mitarbeiter und erwirtschaftete 2019 einen Umsatz von über drei Milliarden Euro.

Helios Deutschland und Quirónsalud gehören zum Gesundheitskonzern Fresenius.