Long Covid: Spätfolgen nach Corona-Infektion
Noch ist wenig über die Spätfolgen einer Infektion mit dem SARS-CoV2-Virus bekannt, da das Virus noch sehr neu ist. Die meisten der aktuell publizierten Studien gehen davon aus, dass etwa 10 bis 20 Prozent der Erkrankten an einem Long-Covid leiden. Mit Long-Covid oder auch Post-Covid wird der Zustand beschrieben, wenn Menschen, die am Corona-Virus erkrankt waren, trotz überstandener Infektion weiter an (Folge-)Symptomen leiden. Long Covid Symptome zeigen sich sehr unterschiedlich und reichen von Lungenschäden bei schweren Verläufen über Störungen des Geruch- und Geschmackssinns, anhaltender Müdigkeit, Schwindel, Entzündungsreaktionen und Veränderungen an verschiedenen Organen bis hin zu Atemnot und Fatigue-Syndromen sowie psychischen Erkrankungen. Nach dem derzeitigen Kenntnisstand ist es unklar, ob die Symptome dauerhalft bleiben oder im Laufe der Zeit nachlassen, ebenso welche Patienten Spätfolgen entwickeln. Long-Covid tritt sowohl bei Patienten mit schweren Verläufen, aber auch bei Patienten mit milden oder symptomlosen (unerkannten) Verläufen auf.
„Die Unsicherheit der Betroffenen ist groß und nachvollziehbar. Die Studien zu dieser Erkrankung sind noch nicht abgeschlossen. Die Betroffen haben Sorge, ob sie wieder vollständig genesen und was mögliche bleibende Beeinträchtigungen für Auswirkungen auf das körperliche Wohlbefinden, Privatleben und Beruf haben“, sagt Stephan Matzath, Ärztlicher Direktor der Helios Klinik Herzberg/Osterode. Mit dem Post-Covid-Check-up erhalten die Betroffenen mehr Klarheit über ihren aktuellen Gesundheitszustand.
Check-up für mehr Sicherheit
Beim Check-up in der Herzberger Klinik werden die Patienten auf die häufigsten beschriebenen Long-Covid-Symptome untersucht. Das Angebot richtet sich an Post-Covid-Infizierte mit oder ohne Langzeitsymptome sowie Menschen, die sich unsicher sind, ob sie vielleicht symptomlos mit SARS-CoV-2-infiziert waren.
Der Check-up dauert ca. einen halben Tag und umfasst u.a. ein ausführliches Gespräch über die Erkrankung und Symptome des Patienten, eine körperliche Untersuchung, umfangreiche Blutuntersuchungen, Belastungs-EKG, Herzultraschall, Ultraschalluntersuchungen der Gefäße, einen Lungenfunktionstest und Körperfettanalyse. Je nach individuellem Krankheitsverlauf und Beschwerden erfolgen zusätzliche Untersuchungen, z.B. weiterführende Lungendiagnostik, neurologische Tests oder psychologische Diagnostik.
„Ziel ist es, organische Veränderungen infolge der Infektion aufzuspüren“, sagt Stephan Matzath. „Im Anschluss erörtern wir mit dem Patienten die Befunde und ggf. die nächsten Behandlungsschritte. Diese können je nach individuellem Gesundheitszustand und Befinden sehr unterschiedlich sein und reichen von weiteren fachärztlichen Untersuchungen und Therapien im ambulanten oder klinischen Bereich bis hin zur Empfehlung einer stationären Reha-Maßnahme.
Termine für den ambulanten Post-Covid-Check-up können unter Tel. (05521) 866 50771 vereinbart werden. Die Kosten für den Check-up und eventuelle Zusatzuntersuchungen werden nach dem Regelsatz der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) abgerechnet und sind für Selbstzahler teilweise über die private Krankenkasse abrechenbar. Weitere Informationen finden Sie hier.