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Eine gesunde Haut trotz Ausnahmezustand

Ständiges Händewaschen und Desinfizieren strapaziert unsere Haut
08. April 2020
Erfurt. Sei es die Haltestange in der Straßenbahn, eine öffentliche Türklinke oder der versehentliche Kontakt zu fremden Menschen. In Zeiten von Corona und anderen Infektionskrankheiten greifen die Erfurter zunehmend zu Desinfektionsmittel, Seife, Mundschutz, Hygienehandschuhen und anderen Schutzmaßnahmen gegen die krankmachenden Keime und Erreger. Prof. Dr. Rudolf Herbst, Chefarzt der Klinik für Hautkrankheiten und Allergologie am Helios Klinikum Erfurt, gibt nützliche Hinweise für den privaten Umgang. Flüssige Desinfektionsmittel, Hygienetücher, antibakterielle Gels oder Desinfektionssprays – die Auswahl an Keimkillern ist enorm.
Eine gesunde Haut trotz Ausnahmezustand
Eine mögliche Folge sind rissige, trockene und gerötete Hautstellen. Diese geschädigten Partien sind durchlässig für Keime und Bakterien.  „Selbst beim Händewaschen kann einiges schiefgehen“, so der Hautexperte. Zum schonenden Händewaschen sollte ausschließlich lauwarmes Wasser und milde, parfümfreie Seife genutzt werden. Der Waschvorgang selbst sollte etwa 30 Sekunden dauern. Denn auch zu langes Waschen kann die natürliche Schutzschicht der Haut angreifen. Anschließend sollten insbesondere die Fingerzwischenräume sorgfältig getrocknet werden. Eine erbsengroße Menge fetthaltiger Creme trägt zur schonenden Pflege bei. Desinfektionsmittel sind zwar äußerst effektiv in der Beseitigung von Keimen und Erregern, können allerdings ebenfalls zu Reizungen und Schädigungen an der Haut führen. „Besonders bei empfindlicher Haut sollte daher auf rückfettende Inhaltsstoffe geachtet werden“, erklärt Prof. Dr. Herbst. Auch Gummihandschuhe geben einen guten Schutz vor Erregern und Viren. Da das Material jedoch keinerlei Flüssigkeit durchlässt, sollte längeres Tragen der Handschuhe vermieden werden. Bereits nach etwa 20 Minuten entwickelt sich eine Art Feuchtklima, welches die Haut schädigt und wichtige Fette aus der natürlichen Schutzschicht herauslöst. Durch das Unterziehen eines Baumwollhandschuhs kann die Tragezeit etwas ausgedehnt werden. „Sobald allerdings Feuchtigkeit unter dem Handschuh spürbar wird, sollten die Handschuhe umgehend ausgezogen und die Hände mit klarem Wasser abgespült und wieder eingecremt werden.