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Stürze im Alter müssen nicht sein

Buntes Herbstlaub auf Gehwegen sieht schön aus, kann aber insbesondere bei nasser Witterung tückisch sein und zu einer Rutschpartie führen.
16. Oktober 2020

Buntes Herbstlaub auf Gehwegen sieht schön aus, kann aber insbesondere bei nasser Witterung tückisch sein und zu einer Rutschpartie führen. Die Folge sind Stürze mit Prellungen, mitunter auch starken Verletzungen, die einen Klinikaufenthalt nach sich ziehen. Deshalb ist es insbesondere für Seniorinnen und Senioren wichtig, vorzubeugen.

Sturzrisikofaktoren sind vielfältig

Gerade im Herbst und Winter kommt es häufig zu Stürzen. Nasse Gehwege, Nebel, Dunkelheit und Glatteis verunsichern insbesondere ältere Menschen. „Stürze im Herbst sind keine Einzelfälle“, erklärt Dr. Stefan Kleinert, Chefarzt der Orthopädie und Unfallchirurgie an der Breisacher Klinik. „Neben äußeren Faktoren wie rutschigen Untergründen oder schlechter Beleuchtung spielt häufig auch die körperliche Verfassung eine große Rolle: Mit zunehmendem Alter steigt die Gefahr zu stürzen.“ Nachlassende Kraft, Sehschwäche und schmerzende Gelenke erhöhen das Risiko, auch chronische Leiden können eine Ursache sein. Senioren können sich häufig nicht rechtzeitig mit den Händen auffangen und stürzen auf die Seite. Schenkelhals-, Becken oder Wirbelfrakturen sind dann die Folgen. Auch psychologisch können Stürze erschütternde Erlebnisse sein. Dabei lassen sich viele Sturzrisikofaktoren durch frühzeitiges Erkennen und gezieltes Behandeln deutlich reduzieren und können so Unfällen vorbeugen.

Tipps für den Alltag

„Jeder Sturz hat individuelle Ursachen“, weiß Jana Hegel, Pflegedirektorin der Breisacher Klinik, und empfiehlt: „Sprechen Sie mit einem Experten, wenn Sie gestürzt sind oder sich unsicher fühlen.“ In einem gemeinsamen Gespräch können Risikofaktoren rechtzeitig erkannt und ein Therapieplan entwickelt werden. Zur Prävention eignen sich Trainingsprogramme für Gleichgewicht und Koordination, Beweglichkeit und Ausdauer. Bereits einfache Übungen für Zuhause können helfen, die Muskulatur zu stärken. So empfiehlt Hegel beispielsweise, sich auch im Alter ausreichend zu bewegen, um die Mobilität aufrecht zu erhalten, aber auch Herz-Kreislauf-Training oder Gymnastik bringen mehr Sicherheit. „Ziehen Sie auch Ihre Familie oder Freunde zu Rate. Erkennen Sie Stolperfallen und Gefahrensituationen in Ihrem Alltag und im privaten Umfeld frühzeitig und minimieren Sie das Risiko,“ rät Hegel. Typische Stolperfallen können Kabel oder Teppichkanten sein, aber auch rutschige Untergründe oder unzureichende Beleuchtung in Treppenhäusern und Fluren – insbesondere im Herbst und Winter.

Stürze im Alter müssen nicht sein