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Was macht eigentlich eine Auszubildende für Anästhesietechnische Assistenz?

Helios Berlin-Buch – das sind mehr als 60 Fachabteilungen, über 1.000 Betten und mehr als 20.000 Patientinnen und Patienten, die von unserem Team jährlich versorgt werden. Möglich machen den reibungslosen Klinikalltag unsere Ärzte, Ärztinnen, Pflegefachkräfte und jede Menge weitere spannende Persönlichkeiten. Eine von ihnen ist Charlyn, Auszubildende zur Anästhesietechnischen Assistenz (ATA). Tagtäglich hat sie viel zu tun – aber was genau sind eigentlich Charlyns Aufgaben? 

12. Dezember 2023
 ata jobanamnese

Charlyn absolviert im Helios Klinikum Berlin-Buch ihre Ausbildung zur Anästhesietechnischen Assistenz (ATA) und befindet sich bereits in ihrem 3. Ausbildungsjahr. Während der Praxisphasen durchläuft sie verschiedene Stationen im Bucher Klinikum. Die Theorie erlernt sie im Helios Bildungszentrum Berlin in der Friedrichstraße. Während sie sich diese aufgrund der Pandemie zu Beginn ihrer Ausbildung allerdings im Homeoffice aneignen musste, ist sie heute froh, sich tagtäglich mit ihren Kollegen, Kolleginnen und weiteren Auszubildenden austauschen und im Team zusammenarbeiten zu können. Wie ihr Ausbildungsalltag genau aussieht, hat sie uns im Gespräch erzählt.

Wie bist Du darauf gekommen, die Ausbildung zur ATA zu machen?

Gute Frage. Ich habe mir 2020 einen Vortrag angehört von einem Atemtherapeuten und fand das total spannend. Ich habe mich vorher noch nie mit Atemtechniken auseinandergesetzt. Das war für mich ein fremdes Gebiet. Ich habe den Therapeuten dann auch gefragt, wie er dazu gekommen ist und er hat mir dann von einem Ausbildungszweig, der Anästhesietechnischen Assistenz, erzählt. Und dann habe ich mich zügig, aber recht spät, nämlich Ende Januar, beworben und konnte im April starten.

Wie sieht Dein Arbeitsalltag aus?

Ich komme morgens um 7:00 an, schaue als erstes nach dem Fachbereich und welche Operation die erste Position ist. Dann teste ich die Geräte und kontrolliere, ob alles da ist. Und dann bereite ich die Positionen, also die Operationen, vor. Jeder Fachbereich hat unterschiedliche Standards, die man vorbereiten muss. Dann warte ich, dass der Patient oder die Patientin kommt. Wir beginnen mit der Narkoseeinleitung und bringen den Patienten oder die Patientin in den Operationssaal. Dort warte ich auf das Team Timeout. Ich räume unseren Arbeitsplatz auf und bereiten ihn für den nächsten Patienten oder die nächste Patientin vor. In der Ausbildung haben wir feste Fachbereiche. Somit bleiben wir dann eigentlich auch den ganzen Tag über in einem Saal und in einem Fachbereich.

Wie viele Positionen / OPs begleitest Du am Tag?

Das kommt auf den Fachbereich an. In der Allgemeinen Chirurgie können OPs schon mal länger dauern. Auch in der Plastischen Chirurgie kann ein Eingriff über acht bis neun Stunden durchgeführt werden. Im Bereich HNO kann es schnell gehen, da begleiten wir dann an einem Tag bis zu acht Positionen oder mehr.

Für welche Aufgaben bist Du zuständig?

Ich bereite Medikamente und die benötigten Materialien vor, schließe Patienten und Patientinnen an das Monitoring an, lege Flexülen, überprüfe Dokumente und führe eine Art Sicherheitskontrolle durch. Es geht bei uns um viel Kommunikation: Wir empfangen Patienten und Patientinnen und beruhigen sie. Dann verabreiche ich auf Ansage die Medikamente, assistiere dem Anästhesisten, ich muss das Notfalltraining beherrschen, flexibel und aufmerksam sein. Wir arbeiten sehr eng im interdisziplinären Team zusammen und müssen uns immer gut absprechen.

In welchem Bereich hast Du Deine erste Operation begleitet – und wie war das für Dich?

Ich war damals in der Allgemeinchirurgie und fand alles sehr beeindruckend. Am ersten Tag steht man natürlich nur im Weg und kann eigentlich nur alles falsch machen. Ich habe mir dann aber gesagt, ich stelle mich jetzt in die Ecke, gucke und versuche, niemandem im Weg zu stehen. Die ersten Stunden vergingen auch wie im Flug, weil alles unglaublich aufregend und neu war. Jeder sagt einem bei der ersten OP: Wenn etwas ist, sag Bescheid, wenn es Dir schlecht geht, Du kannst Dich jederzeit hinsetzen. Die Schule hat uns darauf aber auch gut vorbereitet, trotzdessen wir erst einmal alle im Homeoffice waren aufgrund der Pandemie.

Was begeistert Dich besonders an der Ausbildung – was machst Du gerne und was nicht?

Wir haben sehr viel Patientenkontakt und besprechen sehr viel mit ihnen. Wenn man aufgeregt ist, redet man ja total viel. Ich finde es sehr spannend, was man hier die Patient:innen trifft, also aus allen Lebensbereichen von Jung bis Alt. Sie alle haben schon so unterschiedliche Erfahrungen gemacht und haben andere Jobs. Ich finde es deswegen aber auch ein bisschen schade, dass man die Patienten und Patientinnen nach der OP im Aufwachraum abgibt und danach eben nicht mehr wiedersieht. Aber das ist nun mal so und das ist auch völlig in Ordnung. Die Arbeit macht trotzdem oder gerade deshalb einfach unglaublich viel Spaß.

Aber was ich sehr interessant finde, ist die Unfallchirurgie. Diesen Bereich finde ich richtig spannend, vor allem das Polytrauma-Management, das macht mir riesigen Spaß: Wie man miteinander agiert, wie alles funktioniert, die Stimmung im Team. Man funktioniert einfach und jeder weiß genau, was zu tun ist. Man denkt nicht mehr, aber dafür funktioniert man umso besser. Das erste Mal war bei mir im zweiten Lehrjahr, ich weiß auch gar nicht mehr, was passiert ist, sondern einfach nur, dass ich die Dinge gemacht habe, die eben zu erledigen waren.

Man denkt am Anfang zwar: Das ist so viel, das werde ich niemals lernen. Aber eigentlich geht es dann doch relativ schnell, dass man es komplett verinnerlicht. Man kommt rein, entwickelt eine Routine und merkt: Ok, so viel ist es gar nicht. Es ist einfach nur überwältigend am Anfang.