Gut 80 Prozent aller Wintersportunfälle passieren ganz ohne Fremdeinwirkung. Hauptursache ist also meistens das eigene Verschulden. Woran liegt das? „Meistens ist es mangelnde Konzentration, unzureichende sportliche Vorbereitung, Selbstüberschätzung mit zu hohem Fahrtempo oder Alkoholgenuss“, berichtet Dr. Uwe-Jens Teßmann aus seinem 25-jährigen Berufsleben als Unfallchirurg:
Am besten ist, sich schon Wochen vorher ausreichend sportlich zu betätigen. Kraft- und Ausdauertraining, Radfahren, Joggen oder Schwimmen sind dafür bestens geeignet. Wichtig ist auch eine richtige, individuell angepasste Wintersportausrüstung. Besonders Skihelm und -brille sollten auf der Piste Pflicht sein.
Tipp 1: Richtig vorbereiten
Neben Kondition sind Koordination und Gleichgewicht gefragt. Ohne Ski und Schnee kann man zwar nicht authentisch trainieren, aber es gibt Möglichkeiten, die so wichtigen koordinativen Fähigkeiten zu fördern. Einiges kann man ganz bewusst in den üblichen Tagesablauf integrieren ohne zusätzlich viel Zeit zu investieren. Zum Beispiel beim Zähneputzen auf einem Bein stehen und immer Treppen steigen statt Fahrstuhl nutzen.
Tipp 2: Ausreichend trinken
Skifahren ist anstrengend. Es wird geschwitzt, viel Flüssigkeit geht verloren und Kälte vermindert das Durstgefühl. Denken Sie daran und trinken über den Tag verteilt Wasser, Tee oder Saftschorle. Flüssigkeitsaufnahme ist ganz wichtig, aber tagsüber bitte immer alkoholfrei. Mittags sollte nicht so üppig gegessen werden. Besser ist eine warme Suppe. Sie sättigt, versorgt den Körper mit Flüssigkeit und liegt nicht allzu schwer im Magen.
Tipp 3: Haut- und Sonnenschutz nicht vergessen
Kälte und Sonnenschein belasten Haut und Augen. Ein intensiver Schutz ist zwingend ratsam. In großer Höhe reflektiert Schnee rund 80 Prozent der UV-Strahlung. Insbesondere Nase, Ohren und Lippen sind der Sonne ganz besonders intensiv ausgesetzt. Hier hilft eine Salbe mit hohem Lichtschutzfaktor, die vor dem Gang auf die Piste aufgetragen wird. Eine Skibrille hilft, bei grellem Sonnenlicht gut zu sehen, wenn auch beim Fahren das Sichtfeld etwas eingeschränkt wird.