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Ist das wahr? – 8 Mythen über Antibiotika im Check

Die einen nehmen sie ohne Bedenken sofort bei Infektionen ein, andere verzichten lieber darauf – Antibiotika. Wundermittel bei Krankheit oder Ursache von multiresistenten Erregern? Um Antibiotika ranken sich viele Gerüchte und Halbwahrheiten. Wir haben acht Mythen rund um Antibiotika einem Wahrheitscheck unterzogen und erklären, was stimmt und wann es sich um einen Mythos handelt.
17. November 2021

1. Antibiotika helfen gegen Grippe und Co.


Mit Beginn der Herbstzeit beginnt auch wieder die Erkältungs- und Grippehochsaison. Eine Grippe, Erkältung, Husten oder Rachenentzündung werden allerdings durch Viren verursacht. Da Antibiotika ausschließlich bei bakteriellen Infektionen helfen, können sie bei diesen Erkrankungen nichts bewirken. Wenn der Arzt oder Ärztin bei einer Erkältung oder Grippe zu Antibiotika rät, sollte man besser noch mal nachfragen. Denn je mehr und häufiger die weit verbreiteten Antibiotika für die falsche Erkrankung eingesetzt werden, desto mehr werden Resistenzen gefördert. Auf keinen Fall sollte man auf Antibiotika bestehen, wenn der Arzt sie nicht verschreibt, denn dann ist es vermutlich keine bakterielle Infektion.


2. Durch Antibiotika wirkt die Pille nicht

Das kann richtig sein. Die Wirkung der Pille kann während der Einnahme von Antibiotika gemindert sein. Da antibiotische Medikamente einen negativen Einfluss auf die Darmflora haben, kann dies die Aufnahme der Hormone beeinträchtigen. Dies sollte daher gegebenenfalls mit dem behandelnden Arzt oder Ärztin abgeklärt werden. Um nicht ungewollt schwanger zu werden, bieten Kondome einen zusätzlichen Schutz.

3. Alkohol und Antibiotika vertragen sich nicht

Die meisten Menschen fühlen sich während einer Infektion unwohl und verspüren gar keinen Appetit auf Alkohol. Ein generelles Verbot von Alkohol während der Antibiotika-Einnahme besteht aber nicht. Ein Glas Wein oder Bier ist bei den meisten Antibiotika kein Problem. Es gibt aber einzelne Wirkstoffe, die sich mit Alkohol nicht vertragen und in der Kombination ernste Nebenwirkungen verursachen können. Wer sich unsicher ist, sollte in jedem Fall Rücksprache mit seinem Arzt oder Ärztin halten bzw. in der doch meist kurzen Zeit, in der man die Medikamente nimmt, auf Alkohol verzichten.

4. Bei Besserung dürfen Antibiotika abgesetzt werden

Viele Antibiotika wirken schnell und senken die Zahl der krankmachenden Erreger stark herab, allerdings sind die Bakterien noch nicht komplett beseitigt. Auch, wenn die Symptome bereits nachgelassen haben. Generell gilt, das Antibiotikum solange und in der Dosis zu nehmen, die vom Arzt oder der Ärztin verordnet wurde. Wer sich wieder richtig gesund fühlt, sollte mit seinem Arzt Rücksprache halten, ob die Therapie eventuell verkürzt werden kann. Unverbrauchte Reste sollten auf gar keinen Fall zu Hause gelagert und ohne Verordnung bei neuen Symptomen eingenommen werden. Reste sind immer zu entsorgen.

5. Milch und Sonne sollten gemieden werden

Die Aufnahme bestimmter Antibiotika kann durch Milch oder Milchprodukte beeinflusst werden. Ein entsprechender Hinweis ist immer im Beipackzettel des Präparats zu finden.
Direkte Sonneneinstrahlung sollte ebenfalls gemieden werden, weil die Haut während der Einnahme einiger Antibiotika sehr sensibel reagieren kann, dies gilt in besonderem Maße für das oft eingesetzte Doxycyclin.

6. Wenn ich selten Antibiotika nehme, kann ich nicht resistent werden

Die Aussage ist leider falsch. Menschen können gar nicht resistent werden, sondern nur die Erreger. Resistente Erreger können wiederum in jeden Organismus eintreten und stellen daher ein Problem für alle dar. Prinzipiell sollte die Verordnung von Antibiotika sehr bedacht erfolgen, um falsche Behandlungen zu vermeiden. Denn der falsche Umgang mit Antibiotika unterstützt die Bildung von resistenten Erregern, die auf Antibiotikabehandlungen nicht mehr anschlagen. Es ist daher immer sinnvoll, die Notwendigkeit einer Antibiotikaverordnung beim Arzt zu hinterfragen. Wichtig ist auch, dem Arzt anzugeben, wenn man im Ausland war, denn in verschiedenen Ländern der Welt ist die Resistenzlage anders, als in Deutschland, so dass dies bei der Auswahl der Medikamente berücksichtigt werden muss.

7. Sport während der Antibiotika-Therapie ist gesund

 Beim Thema Sport ist Vorsicht geboten. Der Grund für eine Antibiotika-Therapie ist eine bakterielle Infektion, die den Körper schwächt. Sport würde den Körper zusätzlich belasten und kann die Genesung verzögern oder gar einen schlimmeren Krankheitsverlauf verursachen. Zwei bis drei Tage nach der letzten Antibiotika-Einnahme kann wieder mit dem Sport begonnen werden. Aber auch hier sollte man es langsam angehen lassen, schließlich ist der Körper kurz nach einer überstandenen Infektion noch nicht sofort wieder topfit.

8. Antibiotika schwächen das Immunsystem

Das ist falsch. Besonders bei chronischen Krankheiten, in höherem Alter, bei Stress oder bei einer schweren Infektion schafft es das Immunsystem nicht immer, gegen alle Krankheitserreger vorzugehen. Antibiotika unterstützen die körpereigenen Abwehrkräfte, indem sie Bakterien angreifen und abtöten.

Helios

Helios ist Europas führender privater Krankenhausbetreiber mit insgesamt rund 110.000 Mitarbeitern. Zum Unternehmen gehören unter dem Dach der Holding Helios Health die Helios Kliniken in Deutschland sowie Quirónsalud in Spanien. Rund 21 Millionen Patienten entscheiden sich jährlich für eine medizinische Behandlung bei Helios. 2019 erzielte das Unternehmen einen Gesamtumsatz von 9,2 Milliarden Euro.

In Deutschland verfügt Helios über 89 Kliniken, 128 Medizinische Versorgungszentren (MVZ) und sechs Präventionszentren. Jährlich werden in Deutschland rund 5,6 Millionen Patienten behandelt, davon 4,4 Millionen ambulant. Helios beschäftigt in Deutschland 73.000 Mitarbeiter und erwirtschaftete 2019 einen Umsatz von rund sechs Milliarden Euro. Helios ist Partner des Kliniknetzwerks „Wir für Gesundheit“. Sitz der Unternehmenszentrale ist Berlin.

Quirónsalud betreibt 51 Kliniken, 71 ambulante Gesundheitszentren sowie rund 300 Einrichtungen für betriebliches Gesundheitsmanagement. Jährlich werden hier rund 15,4 Millionen Patienten behandelt, davon 14,6 Millionen ambulant. Quirónsalud beschäftigt rund 37.500 Mitarbeiter und erwirtschaftete 2019 einen Umsatz von über drei Milliarden Euro.

Helios Deutschland und Quirónsalud gehören zum Gesundheitskonzern Fresenius.

Pressekontakt:

Helios Klinik Attendorn        

Melissa Bäcker 

Leiterin Unternehmenskommunikation

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E-Mail: melissa.baecker@helios-gesundheit.de

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