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Fehlende Perspektive zwingt zur Einstellung der gynäkologischen und geburtshilflichen Versorgung zum 1. November 2021

Trotz einer Vielzahl an Unterstützungsangeboten bleibt die Gynäkologie und Geburtshilfe an der Helios Klinik Attendorn ohne langfristige Perspektive. Die Abteilung wird ab dem 1. November 2021 absehbar keine geplanten Entbindungen und gynäkologischen Notfälle mehr aufnehmen können. Bis dahin ist die Versorgung der Patientinnen gesichert. Der weitere zeitliche Ablauf wird derzeit festgelegt.
22. Oktober 2021

„Für die große Anteilnahme und Unterstützung, die uns in den zurückliegenden Wochen erreicht hat, bedanke ich mich von Herzen. Alle uns vermittelten Kontakte und Optionen haben wir sorgfältig geprüft, auch in unserem regionalen Kliniknetzwerk“, erklärt Dr. Volker Seifarth, Klinikgeschäftsführer der Helios Klinik Attendorn. „Leider ohne Erfolg.“   

Weiterhin schwierige Situation zwingt Klinik zum Handeln

Die Entscheidung wurde ausdrücklich nicht aus mangelnder Wirtschaftlichkeit getroffen. Im Gegenteil: Die Geburtshilfe erlebt mit bis heute 429 Geburten in diesem Jahr einen erneut starken Zulauf. „Umso betroffener macht uns die personelle Situation im ärztlichen Dienst, die wir aufgrund fehlender Nachbesetzungsmöglichkeiten nicht dauerhaft kompensieren können. Um aber der hohen medizinischen Verantwortung Frauen und ihrem ungeborenen Kind gegenüber gerecht zu werden, benötigen wir wieder ein stabiles Teamgefüge und eine ärztliche Stammbesetzung mit entsprechender Qualifikation, Identifikation und Routine“, fasst Dr. Volker Seifarth die Gegebenheiten zusammen.    

Die Klinikleitung ist immer von einer stabilen Situation von rund 500 Geburten ausgegangen, die auch in diesem Jahr erreicht worden wäre. Doch trotz aller Anstrengungen lässt sich für eine weitere Überbrückung der angespannten Situation kein erforderliches Ende definieren. Der akute ärztliche Personalbedarf ist durch den Einsatz von Honorarkräften und ständige Wechsel langfristig nicht aufzufangen. Die Klinik ist daher anders als erhofft nicht in der Lage, die für eine sichere Versorgung von Schwangeren festgelegten Strukturanforderungen zuverlässig zu erfüllen und die hohe medizinische Qualität zu sichern.

Weiteres Engagement für hohe medizinische Qualität  

„Eine traditionsreiche Geburtshilfe nicht weiter betreiben zu können, ist auch für uns als Träger ein schwerer Einschnitt“, betont Reiner Micholka, Regionalgeschäftsführer der Helios Region West. „Um die Klinik als verlässlichen Gesundheitsdienstleister für die Menschen in der Region zu stärken, haben wir in den zurückliegenden Jahren aus Eigenmitteln beträchtlich investiert, etwa in die Digitalisierung, Medizin- und Betriebstechnik. Auch künftig werden wir uns in Attendorn weiter für eine hohe Behandlungsqualität und gute medizinische Versorgung einsetzen.“   

Neben der Aufstockung des Pflegepersonals konnten alle anderen vakanten Chefarztpositionen nahtlos nachbesetzt und das medizinische Angebot durch zusätzliche Expertise und Infrastruktur erweitert werden. So verfügt die Klinik seit 2020 etwa über den Bereich der kardialen Elektrophysiologie zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen und ein Echtzeitmonitoring der Hirnsauerstoffsättigung bei großen gefäßchirurgischen Eingriffen. Für den beruflichen Nachwuchs der Klinik wurde die Anzahl der Ausbildungsplätze erhöht und um den Bereich der Medizinisch-technischen Laboratoriumsassistenten (MTLA) erweitert. Mit dem sanierten ehemaligen Schwesternwohnheim steht neu ankommenden Mitarbeitern eine erste Unterkunft zur Verfügung, um im Sauerland Fuß zu fassen.     

Helios

Helios ist Europas führender privater Krankenhausbetreiber mit insgesamt rund 120.000 Mitarbeitern. Zum Unternehmen gehören unter dem Dach der Holding Helios Health die Helios Kliniken in Deutschland sowie Quirónsalud in Spanien und Lateinamerika. Rund 20 Millionen Patienten entscheiden sich jährlich für eine medizinische Behandlung bei Helios. 2020 erzielte das Unternehmen einen Gesamtumsatz von 9,8 Milliarden Euro.

In Deutschland verfügt Helios über 90 Kliniken, rund 130 Medizinische Versorgungszentren (MVZ) und sechs Präventionszentren. Jährlich werden in Deutschland rund 5,2 Millionen Patienten behandelt, davon 4,1 Millionen ambulant. Helios beschäftigt in Deutschland 73.000 Mitarbeiter und erwirtschaftete 2020 einen Umsatz von 6,3 Milliarden Euro. Helios ist Partner des Kliniknetzwerks „Wir für Gesundheit“. Sitz der Unternehmenszentrale ist Berlin.

Quirónsalud betreibt 53 Kliniken, davon sechs in Lateinamerika, 70 ambulante Gesundheitszentren sowie rund 300 Einrichtungen für betriebliches Gesundheitsmanagement. Jährlich werden hier rund 15 Millionen Patienten behandelt, davon 14,1 Millionen ambulant. Quirónsalud beschäftigt rund 40.000 Mitarbeiter und erwirtschaftete 2020 einen Umsatz von 3,5 Milliarden Euro.

Helios Deutschland und Quirónsalud gehören zum Gesundheitskonzern Fresenius.

Pressekontakt:

Helios Klinik Attendorn        

Melissa Bäcker 

Leiterin Unternehmenskommunikation

Telefon: (02722) 60-2262

Mobil: +49 172 2752667

E-Mail: melissa.baecker@helios-gesundheit.de