Insgesamt haben wir 2.300 Intensivbetten bereitgehalten. Ermöglichen konnten wir das, weil wir an 89 Standorten insgesamt rund 19.000 Pflegekräfte und 10.000 Ärzt:innen beschäftigen, die für unsere Patient:innen jeden Tag da sind. Von den rund 30.500 Covid-Patienten:innen konnten wir rund 22.600 entlassen, und etwa 2.300 wurden in andere Einrichtungen verlegt. Rund 5.400 Covid-Patient:innen sind leider verstorben. Zur derzeit in den Medien diskutierten Frage nach den Intensivkapazitäten in deutschen Krankenhäusern wollen wir einen Beitrag zur Versachlichung leisten.
In der ersten Welle der Pandemie ging es darum, in den Krankenhäusern schnell freie Kapazitäten zu schaffen, um die Behandlung möglichst aller Covid-Patient:innen gewährleisten zu können. Dazu wurden die Krankenhäuser von der Bundesregierung verpflichtet, alle planbaren, nicht dringend erforderlichen Behandlungen zu verschieben. Abläufe mussten zur Infektionsprävention umstrukturiert und Kapazitäten freigeräumt werden. Ziel war in dieser Phase großer Unsicherheit stets die Vorsorge für den pandemischen Ernstfall.
Die untenstehende Tabelle zeigt die Helios Kliniken, die während der Pandemie für die Versorgung von Covid-Patient:innen zusätzliche Intensivbetten aufgestellt haben. Zur Verdeutlichung haben wir neben den zusätzlich bereitgestellten Intensivbetten aufgeschlüsselt, wie hoch der Anteil der Intensivbetten gemessen an der Gesamtbettenzahl jeweils vor der Pandemie und inklusive der aufgestockten Betten war. Sämtliche zusätzliche Betten sind gemeldet und durch die zuständigen Behörden bestätigt worden. Alle Betten waren, auch kurzfristig, durch entsprechende Personalumverteilung in den Kliniken betriebsbereit. Klinikpersonal, das normalerweise nicht im Intensivbereich arbeitet, haben wir entsprechend für diese Aufgabe geschult. Darüber hinaus waren wir in der Pandemie jederzeit in der Lage, auf zusätzliche Personalreserven innerhalb unserer regionalen Versorgungsnetzwerke zurückzugreifen.
In der aktuellen Debatte wird häufig auf Schwankungen der an das DIVI-Register berichteten Bettenzahlen hingewiesen. Diese sind durch sich verändernde Vorgaben des Gesetzgebers und der DIVI zur Bettenmeldung begründet. Dies betrifft die Vorgaben zum Umgang mit sofort verfügbaren und kurzfristig aktivierbaren Betten (i.d.R. durch Umverteilung von Personal). Hintergrund: Um ein Intensivbett als „betrieben“ melden zu können, bedarf es auch der personellen Ressourcen – in der Regel durch Personal, das dafür geschult ist, aber in anderen Klinikbereichen arbeitet. Um eine Beeinträchtigung dieser Klinikbereiche zu vermeiden, wird das Personal erst bei tatsächlichem Bedarf für die Intensivbetten abgestellt. Dies galt insbesondere nach der ersten Welle der Pandemie, als wir zunehmend auch wieder andere Patient:innen behandeln konnten. Das Personal wurde in anderen Bereichen benötigt, konnte aber jederzeit wieder für die Intensivbetten aktiviert werden.
Diesem Umstand trugen die veränderten Vorgaben zur Bettenmeldung an das DIVI-Register im Verlauf der Pandemie Rechnung. Bis zu dieser Änderung wurden die gesamten Intensivkapazitäten inklusive der Notfallreserven gemeldet, die bei zusätzlichem Bedarf auf Kosten der Versorgung in anderen Bereichen hätten aktiviert werden können. Nach der Änderung bezog sich die Meldung nurmehr auf die betriebenen Intensivbetten.
Fragen zur gemeldeten Bettenzahl bitten wir direkt an die DIVI zu richten.