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Digitaler Burn-out: Wenn ständige Erreichbarkeit krank macht

Das Smartphone ist unser ständiger Begleiter. Auch in der Arbeitswelt sind wir überall erreichbar und beantworten E-Mails, SMS oder lesen Push-Nachrichten. Die digitale Erreichbarkeit dehnt die eigentliche Arbeitszeit auf das Privatleben aus. Was das in uns auslöst und wie wir dem digitalen Burn-out entgegenwirken können, lesen Sie hier.

 

Mann schaut während der Fahrt auf sein Handy

Digitaler Burn-out: Die Angst etwas zu verpassen

 Eine eingehende Nachricht verleitet den Empfänger/die Empfängerin durch verschiedene Mechanismen gleich zu reagieren - das Handy in die Hand zu nehmen oder das Mailprogram zu öffnen. Verstärkt wird der häufig von einem Signalton und einem Vibrieren. Die ständige Erreichbarkeit führt dazu, dass wir Sorge haben, etwas zu verpassen, sobald das Smartphone einmal nicht sofort griffbereit ist.

Die Folge: Viele Menschen fühlen sich in der digitalen Welt zunehmend gestresst und unter Druck gesetzt – sowohl im Umgang mit Freunden und der Familie als auch am Arbeitsplatz. Zudem sind digitale Geräte wie Handy, Laptop und Tablet während der anhaltenden Coronapandemie für eine Großzahl von Arbeitnehmer:innen zu einem virtuellen Schreibtisch geworden – und befinden sich damit im Dauereinsatz. Wie die ständige digitale Erreichbarkeit unser Arbeitsleben verändert, lässt sich an der in vielen Unternehmen geltenden Homeoffice-Regelung besonders deutlich beobachten. 

Homeoffice in Coronazeiten

Die Coronakrise hat in vielen Unternehmen ein neues Bewusstsein für flexible Homeoffice-Lösungen herbeigeführt. Vor einigen Jahren fehlten in vielen Unternehmen die technischen Voraussetzungen, um digital arbeiten zu können. Heute funktioniert die digitale Vernetzung durch Homeoffice-Arbeitsplätze relativ problemlos. Führungskräfte und Mitarbeiter:innen werden mit Smartphones, Laptops und entsprechenden Zugängen ausgestattet, sodass ein effektives Arbeiten vom heimischen Schreibtisch jederzeit möglich ist.

Der Haken: das kleine, aber bedeutende Wort „jederzeit“. Denn durch die fehlenden Präsenzzeiten im Büro und die Verlagerung des Arbeitsplatzes in das eigene Homeoffice besteht zunehmend das Risiko, dass die Grenzen zwischen Berufs- und Privatleben immer weiter verschwimmen. Von einer stabilen Work-Life-Balance kann an diesem Punkt oftmals nicht mehr die Rede sein.

Eine Entwicklung, der Wissenschaftler:innen dramatische Folgen attestieren – tragen ein erhöhter Leistungsdruck sowie Unzufriedenheit und Überforderung doch bereits ohne den Einsatz digitaler Tools maßgeblich zu psychischen Leiden, wie einem Burnout oder einer Depression, bei. Im Falle eines exzessiven Konsums digitaler Medien sprechen Expert:innen bereits seit einigen Jahren von einem digitalen Burn-out

Begünstigt Arbeiten im Homeoffice einen digitalen Burn-out?

Darüber sind sich Forscher:innen und Expert:innen uneinig. Nicht von der Hand zu weisen sind allerdings die sowohl technischen als auch mentalen Herausforderungen, vor die viele Arbeitnehmer:innen im heimischen Büro gestellt werden. Einige der Faktoren, die Mitarbeitende im Homeoffice zunehmend unter Druck setzen, sind beispielsweise:

Die ständige Erreichbarkeit
Arbeitnehmer:innen, die von zuhause aus arbeiten, sind oftmals dem Druck ausgesetzt, ständig digital erreichbar sein zu müssen. Ob per E-Mail, per Videoanruf oder im gemeinsamen Team-Chat mit den Kolleg:innen und Chefs. Die Anforderungen, Aufgaben, Anfragen und Absprachen jederzeit zu bearbeiten und zu beantworten, kann die Konzentration und damit die Effektivität der Beschäftigten auf Dauer mehr mindern statt steigern. 

Die digitale Leistungsüberwachung

Während die/der Vorgesetzte im Büro Mitarbeitende schnell und auf direktem Weg persönlich ansprechen kann, ist dies im Homeoffice nicht möglich. Ob Arbeitnehmer:innen tatsächlich acht Stunden am Computer sitzen, lässt sich ebenfalls nur mit entsprechender technischer Ausstattung nachvollziehen. Die Ungewissheit, ob und inwiefern die eigene Leistung virtuell überprüft wird, kann jedoch für Stress und permanenten Druck bei den Mitarbeitenden sorgen. 

Die Beschleunigung der Arbeitsleistung

Dank Smartphone, Tablet und Laptops sind Arbeitnehmer:innen nicht mehr an einen festen Arbeitsplatz gebunden und können im Homeoffice dauerhaft auf ihren Arbeitsbereich zugreifen. Zudem können Sie in kurzer Zeit mehr Informationen aufnehmen, da diese über verschiedene Kanäle eingespielt werden. Während Mitarbeitende noch an einem Projekt arbeiten, erreichen sie parallel schon die Informationen für eine neue Aufgabe. Folglich wachsen besonders im Homeoffice die To-do-Listen und der Druck steigt, während die Qualität der Arbeitsleistung möglicherweise leidet. 

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