Hannover/Hildesheim, 18. September 2019 - Im Rahmen eines Modellprojektes soll in Niedersachsen die Versorgung von an Demenz erkrankten Menschen deutlich verbessert werden. Ein Antrag der Helios Kliniken wurde jetzt vom Land bewilligt. Heute übergab die niedersächsische Gesundheitsministerin Carola Reimann in Hannover einen Fördermittelbescheid in Höhe von 259.000 Euro an den Chefarzt der Klinik für Altersmedizin des Helios Klinikum Hildesheim, Dr. Konstantin Lekkos, und an Maren Christina Geissler, leitende Innovationsmanagerin im Helios Center for Research and Innovation (HCRI), die gemeinsam das Projekt wissenschaftlich entwickelt haben. Mit der finanziellen Unterstützung werden in Hildesheim sowie in vier weiteren Helios Kliniken Patientenzimmer eingerichtet, die die speziellen Anforderungen von an Demenz erkrankten Menschen berücksichtigen.
Die Erkrankten haben Schwierigkeiten sich zu orientieren, sie werden mehr und mehr vergesslich und können gewohnte Tätigkeiten nicht mehr ausführen: Rund 1,6 Millionen Menschen in Deutschland sind an Demenz erkrankt, Tendenz stark steigend. Eine besondere Herausforderung auch für Krankenhäuser. Allein in den Helios Kliniken in Niedersachsen werden jährlich mehr als 14.000 Patienten behandelt, die in der Nebendiagnose unter Demenz leiden. Aus ihrem gewohnten Umfeld herausgerissen müssen sie sich auf eine neue Umgebung einstellen - und das in den verschiedensten Fachbereichen, wie der Neurologie, der Kardiologie der Orthopädie etc. Eine große Aufgabe für alle Beteiligten, sagt Gesundheitsministerin Carola Reimann: „Die gesundheitliche Versorgung von Menschen mit einer Demenzerkrankung im Krankenhaus ist eine besondere Herausforderung für Angehörige und für die Beschäftigten. Denn demente Patientinnen und Patienten reagieren im Krankenhaus oft mit Angst und Unruhe oder versuchen, die Klinik zu verlassen“, betonte sie. Sie hätten oftmals keine Krankheitseinsicht und könnten je nach Krankheitsstadium häufig auch keine Auskunft über sich, ihre Beschwerden und Wünsche geben, so Dr. Carola Reimann. „Daher wollen wir entsprechende Modellprojekte finanziell fördern.“
Der Bedarf ist definitiv vorhanden, sagt Dr. Marc Baenkler, Regionalgeschäftsführer der Helios Region Nord. „Würden wir alle betroffenen Patienten in einer demenzgerechten Umgebung behandeln, bräuchten wir fast 220 Zimmer allein in unseren Krankenhäusern in Niedersachsen. „Das ist eine Aufgabe, die immens wichtig ist, bei der wir uns aber noch am Anfang befinden. Mit der finanziellen Unterstützung des Landes für unser Modellprojekt, für die ich mich ganz herzlich bedanke, ist jetzt ein erster großer Schritt getan.“