Formen der Trigeminusneuralgie
Grundsätzlich wird aus historischen Gründen zwischen der sogenannten klassischen Trigeminusneuralgie (früher „idiopathisch“ für „selbständig, unabhängig von anderen Krankheiten“ [3]) und der symptomatischen Trigeminusneuralgie unterschieden. Die Ursache für die klassische Trigeminusneuralgie mit blitzartig einschießenden Schmerzen ist ein Konflikt zwischen einem kleinen Gefäß und dem Trigeminus („mikrovaskulärer Konflikt“). Der genaue Mechanismus der Schmerzentstehung ist im Detail noch nicht geklärt. Die Auslöser der symptomatischen Form sind umfangreich erforscht, die Behandlung ist hingegen meist schwieriger als bei der klassischen Form.
Wie entsteht eine Trigeminusneuralgie?
Im Gegensatz zur symptomatischen Trigeminusneuralgie, deren Auslöser etwa Multiple Sklerose oder eine Tumorerkrankung sein können, ist die Ursache für die klassische Form der Neuralgie ein Gefäß-Nerven-Kontakt zwischen dem Nervus trigeminus und einem Blutgefäß, meist der Arteria cerebelli superior. Dieser Kontakt führt wahrscheinlich zu einer Art elektrischem „Kurzschluss“ und löst im Zusammenhang mit weiteren Faktoren (möglicherweise einer Übererregbarkeit im Hirnstamm) die Fehlfunktion aus.
Wie lange dauert eine Trigeminusneuralgie?
Circa 30 Prozent der Betroffenen leiden nur einmalig an einer Trigeminusneuralgie. Meist tritt sie jedoch wiederholt auf. In diesen Fällen können sich immer wieder Wochen und Monate mit heftigen Gesichtsschmerzen mit beschwerdefreien Intervallen abwechseln.
In einigen Fällen ist die Neuralgie durch Medikamente dauerhaft gut beherrschbar. Die Medikamente selber führen aber nicht selten zu Nebenwirkungen, die langfristig auch die Leber und andere Organe schädigen können. Die Behandlung der Ursache durch die mikrochirurgische Therapie oder deren Alternative, die gezielte Bestrahlung im Bereich der Nervenwurzel, sollte in jedem Fall mit dem behandelnden Arzt besprochen werden.
Die symptomatische Trigeminusneuralgie wird hingegen ganz anders behandelt als die klassische Form: Entweder durch die Beseitigung der Ursache, also z.B. eines Tumors, mit Medikamenten oder mit stimulierenden beziehungsweise zerstörenden („ablativen“, „perkutanen“) Verfahren im Bereich des Nervens selbst.