Für mehr Sicherheit: Der Security-Check
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Reportage

Für mehr Sicherheit: Der Security-Check

Der Besuch ist unangekündigt und kritisch: Wie funktionieren die Abläufe in der Klinik? Werden die Hygienevorgaben beachtet? Ist im Krankenzimmer alles nach Vorschrift? Die Sicherheit der Patienten ist ein wichtiges Ziel bei Helios – und wird bei Rundgängen regelmäßig überprüft.

Es herrscht geschäftiges Treiben in der Zentralen Notaufnahme der Helios Klinik Herzberg/Osterode. Trotzdem nimmt ein Pfleger sich Zeit, legt einer Patientin ein Armband um. Ein kleiner Handgriff – der eine große Bedeutung für die Sicherheit des Patienten hat. „Egal ob Operation, Medikamentengabe oder Physiotherapie", sagt Klinikgeschäftsführer Johannes Richter, „es ist wichtig, den Patienten eindeutig identifizieren zu können, vor allem dann, wenn er gerade nicht ansprechbar ist."

Es ist gut, wenn Fehler benannt werden. Dann kann man sie zukünftig vermeiden.

Klinikgeschäftsführer Johannes Richter

Patientensicherheit unter der Lupe

In Krankenhäusern lauern Gefahren, die für die Patienten auf den ersten Blick oft gar nicht als solche zu erkennen sind. Das können rutschige Flure sein, aber auch fehlende Informationen oder ein zu hoch eingestelltes Bett. Bei Helios steht die Sicherheit der Patienten seit Jahren im Fokus. Rund 50 Kliniken deutschlandweit wurden in den vergangenen fünf Jahren gecheckt. Die Besuche der Sicherheitsexperten sind unangekündigt – denn es soll der ungeschönte Klinikalltag unter die Lupe genommen werden. Auch in der Klinik in Herzberg war man auf den Sicherheits-Check nicht vorbereitet. Richter hält das für wichtig: „Nur so können wir ja feststellen, wo wir noch besser werden müssen."

Bereitwillig öffnete er für die Kontrolle die Türen in seiner Klinik, auch die der Krankenzimmer. Ist das Bett des Patienten, der gerade eine neue Hüfte bekommen hat, niedrig genug eingestellt? Stehen die Gehhilfen in seiner Nähe und hat er statt Pantoffeln feste Schuhe am Bett? Gibt es einen Spender mit Desinfektionsmittel am Bett, um strengste Hygiene-Vorgaben zu erfüllen? Die Checkliste ist lang. Auch im Medikamentenraum ist Vorsicht geboten. In der Klinik in Herzberg werden die Medikamente zum Beispiel handschriftlich mit Etiketten versehen. Das sei zwar schon ganz gut, noch besser wäre es allerdings, wenn die Etiketten direkt aus der digitalen Patientenakte ausgedruckt würden. So ließen sich Übertragungsfehler vermeiden.

Gefahren lauern oft in Details

Ein männlicher Patient sitzt auf seinem Patientenbett und schaut in die Kamera
Vom Identifikationsarmband bis hin zur idealen Höhe der Betten: Alles dient der Sicherheit | Foto: Helios

Oft sind es nur Kleinigkeiten, die den Krankenhausaufenthalt für die Patienten schon sicherer machen können. Haltestangen auf den Fluren zum Beispiel. Oder ein Schild, das auf den frisch gewischten Boden hinweist. „Wir versuchen, uns immer in den Patienten hineinzuversetzen, der bei uns ja hilfloser ist als in seinem Zuhause", erklärt eine Pflegerin, die gleichzeitig einem Patienten auf einer Trage im Flur ein Armband umlegt.

Auch dieser Ansatz der Mitarbeiter hat dazu beigetragen, dass die Helios Klinik in Herzberg beim Sicherheits-Check gut abgeschnitten hat. Klinikgeschäftsführer Richter geht mit einigen Ratschlägen und Anregungen aus der Kontrolle. „Es ist gut, wenn Fehler benannt werden", sagt er. „Dann kann man sie zukünftig vermeiden. Und den Krankenhausaufenthalt für die Patienten so noch sicherer machen."  

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Beispiele für Security-Checks im Patientenzimmer:

Identifikationsarmband: Jeder Patient erhält bei der Aufnahme ins Krankenhaus ein Identifikationsarmband, das er während des gesamten Aufenthaltes trägt.

 

Hygiene: Hygiene ist im Krankenhaus extrem wichtig. Ein Desinfektionsspender an jedem Bett ist für die Sicherheit der Patienten optimal. 

 

Betthöhe: Die Höhe der Betten wird bei jedem Patienten so angepasst, dass er sicher aufstehen kann.