"Von Mangelernährung sind vor allem ältere Menschen betroffen", sagt Pia Salchert, Ernährungswissenschaftlerin im Helios Park-Klinikum Leipzig. Ein Sturz mit gravierenden Folgen, ein Krebsleiden oder das Versagen eines Organs sind oftmals Gründe dafür, warum ältere Menschen ins Krankenhaus müssen. Die notwendige Operation soll sie von Schmerzen erlösen und wenn möglich beschwerdefrei in den Alltag entlassen. Soweit die Theorie.
Doch in der Praxis stellt sich den Ärzten und Pflegern ein weiteres Problem. Demnach kommen des Öfteren ältere Patienten ins Klinikum, die eine erhebliche Mangelernährung aufweisen. Mit diesem Defizit ist ihr Körper kaum in der Lage, die bevorstehende OP zu meistern. Die Gründe hierfür sind vielschichtig, sagt Ernährungswissenschaftlerin Pia Salchert.
Bereits ab dem 30. Lebensjahr baut der Mensch Muskelmasse ab. Zwischen dem 45. und dem 90. Lebensjahr verliert ein Gesunder etwa die Hälfte seiner Muskelmasse. „Aufgrund eines gesteigerten Proteinabbaus nehmen die Muskelfasern im Alter sowohl an Größe als auch an der Zahl ab und werden durch Fett- und Bindegewebe ersetzt“, sagt sie. Die Muskeln älterer Menschen sind daher im Allgemeinen kleiner, schwächer und ermüden schneller. Zudem, ergänzt Salchert, lassen im Alter auch der Appetit und das Durstempfinden spürbar nach. Wer sich dann unausgewogen und fettreich ernährt, gelangt schnell in einen ungewollten Abwärtsstrudel.