Wenn es juckt und brennt: Tabuthema Fußpilz
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Symptome und Behandlung

Wenn es juckt und brennt: Tabuthema Fußpilz

Die Freibadsaison ist eröffnet – und somit steigt auch die Zahl der Fußpilzinfektionen. Denn den lästigen Begleiter kann man sich überall dort holen, wo Menschen barfuß gehen. Die wichtigsten Informationen rund um Ansteckung, Symptome und Behandlung haben wir für Sie zusammengefasst.

Prof. Dr. Lars Alexander Schneider ist Chefarzt der Hautklinik in der Helios Klinik Rottweil. Wie erkenne ich eine Fußpilzinfektion und vor allem: wie werde ich diese wieder los? Unser Experte teilt sein Wissen.

Symptome von Fußpilz

Daran erkennen Sie eine Pilzinfektion an den Füßen:

  • andauernder, hartnäckiger Juckreiz zwischen den Zehen
  • feuchte Stellen zwischen den Zehen mit Belägen und Geruchsbildung
  • gerötete Hautstellen, Hautschuppen, Pusteln oder Bläschen zwischen den Zehen
  • trockene schuppende, weiße oder leicht gerötete Flecken an der Fußsohle
  • schuppende Verhornung oder Hautrisse an den Fußrändern

Formen einer Fußpilzinfektion

Fußpilz lässt sich in drei Arten unterschieden: Die sogenannte Interdigitale Form, die Squamöse-hyperkeratotische Form und die Vesikulöse-dyshidrotische Form.

Interdigitale Form

Fußpilz kann in den Zehenzwischenräumen zu Hautreizungen und Hauteinrissen führen | Foto: Canva

Bei dieser Art der Infektion kommt es in den Zehenzwischenräumen zu Hautreizungen und Hauteinrissen. Der Fußpilz kann sich zudem durch juckende, getrübte, schuppende Bläschen im Fußgewölbe zeigen. Die Haut ist trocken und schuppig oder sogar aufgeweicht und gequollen.

Squamöse-hyperkeratotische Form

Die Betroffenen zeigen trockene schuppende, weiße oder leicht gerötete, meist zentrierte Flecken an der Fußsohle.

Vesikulöse-dyshidrotische Form

Der Pilz tritt an den Fußrändern, Zehenspitzen und Fersen mit einer abgegrenzten schuppenden Verhornung oder Rissen der Haut auf. Bereits leichte Rötungen in den Zehenzwischenräumen sowie Hautschuppen an Fersen und Fußkanten können auf einen Pilzbefall hindeuten. Diese Form tritt häufig in Begleitung von Nagelpilz auf.

Wie stecke ich mich mit Fußpilz an?

Fußpilz kann man sich barfuß im Schwimmbad einfangen | Foto: Canva

Fußpilz, in Fachsprache Tinea pedis, ist eine ansteckende Infektionserkrankung. Prof. Dr. Lars Alexander Schneider erklärt: „Eine Pilzinfektion kann man sich überall dort holen, wo Menschen barfuß gehen. Auch Zehen, die nicht gut abgetrocknet werden, begünstigen das Ansiedeln der Mikroorganismen.“ Die Übertragung erfolgt durch Pilzsporen, die über den Boden aufgenommen werden. Verursacht wird Fußpilz durch Dermatophyten, auch Fadenpilze genannt. Seltener sind Hefe- oder Schimmelpilze die Verursacher. Sie können die keratinhaltige Hornsubstanz von Nägeln, Haaren und Hornhautschichten befallen.

Fußpilz-Komplikationen können gefährlich werden

Diabetikerinnen und Diabetiker sowie Patienten mit Durchblutungsstörungen der unteren Extremitäten, sind besonders anfällig für Fußpilz und bemerken diesen aufgrund der häufig begleitenden Nervenschäden an den Füßen erst spät.

Komplikationen können beispielsweise Weichteilinfektionen im Zehenzwischenraum, wie das gefürchtete Erysipel – auch Wundrose genannt oder der sogenannte Gramnegative Fußinfekt – sein.

Prof. Dr. Lars Alexander Schneider ist Chefarzt der Hautklinik | Helios Klinik Rottweil.

Eine Wundrose ist eine örtlich begrenzte entzündliche Erkrankung der Haut. Auslöser sind Bakterien, die über offene Stellen in die Haut eindringen und sich dort in den Lymphspalten vermehren. Der Gramnegative Fußinfekt entsteht ebenfalls durch Bakterien anderer Art, die ein feuchtes Milieu mögen. Ein Fußpilz sollte daher zeitnah behandelt werden.

Behandlung von Fußpilz

Zur klinischen Diagnosesicherung und Bestimmung des Erregers legt der Hautarzt bei Bedarf eine Kultur an | Foto: Canva

Wichtig ist, die Füße regelmäßig zu pflegen die Füße zu pflegen. Dazu gehört das Waschen der Zehenzwischenräume mit Seife, gerne auch mit Desinfektionsspray auf alkoholischer Basis und danach das Trocknen und Trockenhalten der Zehenzwischenräume. Im Frühstadium eines Fußpilzes reicht gegen den Pilz oft ein Antipilzmittel aus der Apotheke. Dabei handelt es sich um antimykotische Lösungen, Cremes oder Sprays. Zur klinischen Diagnosesicherung und Bestimmung des Erregers legt die Hautärztin oder der Hautarzt bei Bedarf auch eine Kultur an. Ist das Nagelbett betroffen, braucht es in der Regel Tabletten, deren Einnahme genau besprochen wird.

Zu welchem Arzt bei Fußpilz?

Der erste Ansprechpartner sollte der Hausarzt oder ein Dermatologe (Hautarzt) sein. Vor allem Risikopatienten wie Diabetikerinnen oder Diabetiker und Patientinnen und Patienten mit Missempfindungen (Polyneuropathie) an den Füßen sollten bei Verdacht einer Fußpilzinfektion zeitnah ärztlichen Rat einholen. Dasselbe gilt für Betroffene, die unter langanhaltenden Symptomen leiden.

Fußpilz bei Kindern

Kinderhaut erneuert sich schneller als die von Erwachsenen, weshalb sie weniger anfällig für eine Fußpilzinfektion ist. Dennoch kann es ab und zu vorkommen, dass ein Kind über juckende Hautstellen an den Zehen klagt und sich mit einem lästigen Pilz infiziert. Die Behandlung von Fußpilz bei Kindern unterscheidet sich kaum von der bei Erwachsenen. Auch bei den Kleinen kommen antimykotische Cremes oder Sprays zum Einsatz.

So können Sie Fußpilz vorbeugen

Um Fußpilz zu vermeiden, sollte man nach dem Duschen die Zehenzwischenräume gut abtrocknen | Foto: Canva

Um Fußpilz vorzubeugen, sollten Sie die Füße nach einem Fußbad, einer Dusche oder dem Besuch im Schwimmbad gut abtrocknen und im Idealfall trockenföhnen. Bei Bedarf können auch Leinenläppchen zwischen die Zehen eingelegt werden. In öffentlichen Bädern, Saunen und Wellnessbereichen empfehle ich das Tragen von Badeschuhen“, sagt Prof. Dr. Lars Alexander Schneider.