Vorbereitet auf den Ernstfall
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Katastrophenschutzübung

Vorbereitet auf den Ernstfall

Naturkatastrophen, Unglücke, Großunfälle, Attentate oder der Ausfall kritischer Infrastruktur: Es gibt viele Situationen, in denen Kliniken plötzlich an der Belastungsgrenze stehen können. Dafür werden die Mitarbeiter fit gemacht.

In der Helios Klinik Köthen kommt der Katastrophenalarm per Fax: Gebäudebrand mit anschließender Massenpanik, zeitnah werden in der Klinik mehrere Verletzte eintreffen. Eine Extremsituation.

Damit jeder Mitarbeiter in so einem Fall weiß, was er tun muss, werden solche Szenarien in Katastrophenschutzübungen in den Kliniken regelmäßig geprobt. Manchmal mit Ankündigung, manchmal aber auch ohne. In jeden Fall ist so eine Übung eine Herausforderung – nicht nur für die Klinikmitarbeiter, sondern auch für die Organisatoren der Übung.

Es gibt in allen Krankenhäusern einen Krankenhausalarm- und Einsatzplan, der den Übergang vom Routine- in den Notfallbetrieb regelt. In der Köthener Klinik ist dafür Dr. Marco Polo Peich, Leiter der Notaufnahme und Katastrophenschutzbeauftragter der Helios Klinik Köthen, zuständig.

Kurze Chaosphase

Die Erarbeitung eines Einsatzplanes ist ein fortwährender Prozess, der gut organisiert sein muss, weiß der Mediziner. „Ein Massenanfall von Verletzten oder andere komplexe Einsatzlagen kommen eher selten vor. Gerade deshalb bedarf es eines detaillierten Ablauf- und Einsatzplans, um diese Szenarien professionell bewältigen zu können. Im Ernstfall ist es wichtig, die Lage schnell zu erfassen und die vorhandenen personellen und materiellen Ressourcen bestmöglich zu nutzen“, erklärt Dr. Peich. Bei einem Unglück mit vielen Verletzten sei es wichtig, die Chaosphase möglichst kurz zu halten und die Betroffenen schnell zu versorgen.

Damit das reibungslos abläuft, besuchen alle Mitarbeiter und Einsatzkräfte regelmäßige, gemeinsame Schulungen und Übungen. „Nur so lassen sich Abläufe trainieren und Vorsorgepläne überprüfen und gegebenenfalls nachkorrigieren. Übungen machen fit für den Ernstfall. Und im Ernstfall fit zu sein ist unsere gesellschaftliche Verpflichtung als Kliniken“, stellt Dr. Peich fest.In Köthen wurden innerhalb kürzester Zeit 20 zum Teil schwer Verletzte eingeliefert. In der Realität ein Alptraumszenario, in Köthen diesmal zum Glück nur eine Übung, die von allen Beteiligten gemeistert wurde.  

Katastrophenschutzübung bei Helios