Möglich gemacht hat das vor allem Reinhard Junghans, Departmentleiter der Orthopädie und Unfallchirurgie der Helios Klinik Leisnig.
2015 war der damals Siebenjährige schon einmal Patient in der Helios Klinik Leisnig. Eine schwere Infektion hatte dem Jungen aus Angola nahezu das gesamte rechte Bein zerstört. Über das Projekt Friedensdorfkind kam er nach Deutschland und wurde kostenlos in der Helios Klinik Leisnig behandelt. "Damals stand sogar kurzzeitig eine Amputation des Beines zur Debatte", erzählt Reinhard Junghans. "Aber das hätte für Louis die Chance auf ein normales Leben in Angeloa extrem eingeschränkt, denn Louis Familie ist nahezu mittellos." Also entschied man sich für das Bein zu kämpfen. Über ein Jahr zog sich die damalige Behandlung hin. Die Infektion konnte beherrscht und durch die Versetzung des Wadenbeins eine Heilung erreicht werden. Aber schon damals stand fest, dass Louis ein weiteres Mal länger behandelt werden müsse, da die Wachstumsfuge zerstört war und die Beine ein unterschiedliches Längenwachstum haben würden.
Erneuter Aufenthalt 2019 bis heute
Im Herbst 2019 war es dann soweit: Louis kam über das Projekt Friedensdorfkind ein zweites Mal in die Helios Klinik Leisnig und wurde fast ein ganzes Jahr Dauergast auf der hiesigen Kinderstation. Mehrere Korrekturoperationen standen an, in denen seine Beinstellung korrigiert und sein rechter Schienenbeinknochen um elf Zentimeter verlängert wurde, während man das Längenwachstum des gesunden Beines bremste. Mit Erfolg: Während zu Beginn der Behandlung noch ein Längenunterschied von 15 Zentimetern zwischen den beiden Beinen bestand, sind es jetzt nur noch vier! Dieser Unterschied lässt sich aber durch entsprechend orthopädische Schuhe ausgleichen, so dass es für Louis zukünftig möglich sein wird, sich auch ohne Unterarmstützen fortzubewegen.