Nach fünf Jahren und zahlreichen Therapieversuchen profitiert sie von einem innovativen Verfahren, das bundesweit derzeit nur am Helios Klinikum Krefeld angeboten wird – und trainiert bereits für ihr Comeback.
Aufhören kommt für Denise nicht in Frage
Ihre Leidenschaft ist das Tanzen, seit Denise Ludwig vier Jahre alt ist. Als Sechsjährige wechselt sie in den Leistungssport, erst in die Kinder-, später in die zweite Bundesliga. Ihr Sport bedeutet der 22-Jährigen alles. Vor fünf Jahren allerdings meldet sich ihr Knie mit ersten Beschwerden, Schwellungen und Schmerzen, seit zwei Jahren auch im Ruhezustand. „Ich musste mich immer weiter einschränken. Sprünge, Drehungen und bestimmte Bewegungen am Boden wurden erst zur Tortur, später unmöglich“, berichtet die Solingerin. „Mein behandelnder Orthopäde hat mir ans Herz gelegt, mit dem Tanzen aufzuhören. Das kam für mich allerdings nicht in Frage, da noch zwei Turniere anstanden. Seit Mai (2019) bin ich jetzt allerdings komplett raus.“ Wiederkehrende Gelenkergüsse und Schmerzen am Sehnenansatz der Kniescheibe zwingen Denise Ludwig schließlich zu sportlicher Abstinenz und Ruhe.
Neue Methode schenkt Hoffnung
Bandagen, Einlagen, Physiotherapie – alle konservativen Verfahren erzielen keine wirkliche Besserung. Der abermalige ärztliche Rat: Nehmen Sie Schmerzmittel und kein Sport! „Nach zwei Monaten konnte ich nicht mehr. Was war das für eine Perspektive, mit Anfang zwanzig ständig Schmerzmittel einzunehmen?“ Den Ausweg sollte eine Operation bringen. Weitere Meinungen werden eingeholt und mit betäubenden Spritzen die Wirkung einer operativen Nervenausschaltung (Denervation) auf den Prüfstand gestellt. „Der dritte Orthopäde, zu dem ich geschickt wurde, hat mir dann eröffnet, dass der chronische Schaden in meinem Knie irreparabel ist. Ab diesem Zeitpunkt war meine Tänzerkarriere abgehakt, die Bühne ist bildlich zersprungen“, erinnert sich Denise Ludwig, die unter dem Patellaspitzensyndrom, auch ‚Jumpers Knee‘ genannt, leidet. In einem ausführlichen Gespräch erfährt sie, welche Behandlungsoptionen jetzt in Frage kommen. „Neben einer Knorpelzelltransplantation oder einer operativen Nervenausschaltung berichtete er mir von einer neuen Methode, die sich etwas verrückt, aber sehr vielversprechend anhörte.“