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5 hartnäckige Mythen über Grippe

Sind Husten und Schnupfen eigentlich typische Grippe-Symptome? Helfen Antibiotika? Erkältung und Grippe ist doch dasselbe? Zahlreiche Mythen ranken sich rund um die alljährlich wiederkehrende Volkskrankheit, doch nicht jeder Mythos entspricht auch der Wahrheit, oder?

sneezing woman

Mythos 1: Grippe und Erkältung sind das dasselbe

Falsch! Generell wird sogar zwischen drei verschiedenen Erkrankungen unterschieden: der Erkältung, dem grippalen Infekt und der „echten“ Grippe (Influenza).

Die Grippe wird durch sogenannte Influenza-Viren ausgelöst. Bei Erkältungen und auch beim grippalen Infekt können rund 100 verschiedene Viren Auslöser sein. Am besten hilft hier ein Erregernachweis, um eine Grippe von anderen ähnlichen Erkrankungen zu unterscheiden.
Auch die Inkubationszeit, also die Zeit bis zum Ausbruch der Krankheit, ist bei Grippe anders als bei einer Erkältung. Während bei einer Erkältung meist schon nach zehn bis zwölf Stunden erste Symptome auftauchen, kann eine Grippe auch erst nach drei Tagen zu Beschwerden führen. Der Ansteckungsgrund ist daher nicht immer leicht zu finden.

Mythos 2: Husten und Schnupfen sind typisch für die Grippe

Nein! Husten und Schnupfen sind charakteristisch für eine Erkältung. Begleitet werden sie meist von Halsschmerzen und häufigem Niesen.

Eine Grippe dagegen zeichnet sich vor allem durch Kopf-, Glieder- und Muskelschmerzen sowie plötzlich auftretendes Fieber aus. Auch Übelkeit und starke Müdigkeit können Symptome einer Grippe sein. Generell kommt eine Erkältung eher schleichend, früher lautete die Regel: „Die Erkältung kommt eine Woche, bleibt eine Woche und geht eine Woche“. Die echte Grippe ‚fesselt‘ Betroffene tatsächlich länger an das Bett und Zuhause – und kann je nach Intensität der Beschwerden auch mehrere Wochen dauern.

Mythos 3: Antibiotika helfen bei Grippe und bei Erkältung

Auf keinen Fall! Antibiotika helfen ausschließlich bei bakteriellen Infektionen. Sowohl die echte Grippe als auch eine Erkältung sind mit Antibiotika nicht behandelbar. Das vermeintliche „Allheilmittel“ hilft auch nicht bei Husten oder viralen Rachenentzündungen. Der Griff in den Arzneischrank sollte daher nicht die erste Wahl sein. Denn: Je mehr und häufiger die weit verbreiteten Antibiotika für die falsche Erkrankung eingesetzt werden, umso mehr werden Resistenzen gefördert. Rät Ihnen eine Ärztin/ein Arzt bei Erkältung oder Grippe also zu Antibiotika, sollten Sie besser eine zweite Meinung einholen. Das bedeutet auch, dass übrig gebliebene Antibiotika-Packungen auf keinen Fall zur eigenmächtigen Therapie dienen sollten.

Mythos 4: Bei Grippe und Erkältung sofort ärztlichen Rat einholen

Jein! Ein gesunder Körper kann es aus eigener Kraft schaffen, eine Erkältung zu kurieren. Hier helfen Medikamente oder Hausmittel ausschließlich, um Symptome wie Husten, Schnupfen und einen entzündeten Rachen zu beruhigen. Empfehlenswert auch hier: Lieber erst zum Kühlschrank, als zum Arzneischrank gehen. Ingwertee, Hühnersuppe oder Knoblauch helfen gegen Beschwerden ebenso gut wie Tabletten oder Sprays und sind zudem noch günstiger. Teure Vitaminpräparate helfen nicht, denn der Körper scheidet überschüssige Vitamine einfach wieder ungenutzt aus.

Auch mit einer Grippe müssen Sie nicht immer zu Ärzt:innen. Schwangere, Kleinkinder und ältere Menschen sollten ärztlichen Rat einholen, denn sie zählen zu den Risikogruppen. Auch Asthma-Patient:innen wird geraten, eine ärztliche Praxis zu konsultieren.

Wichtig zu wissen: In den ersten Tagen nach der Ansteckung und bis zu fünf Tage nach Abklingen der Beschwerden sind Grippe-Patient:innen noch ansteckend. Wer sonst gesund ist, kann eine Grippe auch zuhause kurieren. Dabei sollten sich Betroffene schonen, viel trinken und regelmäßig lüften. Vor allem erholsamer Schlaf ist wichtig, damit der Körper wieder zu Kräften kommt.

Mythos 5: Händewaschen ist die wirksamste Vorbeugung

Ganz genau! Die auslösenden Viren einer Erkältung oder Grippe sind überall – auf Türgriffen, an Haltestangen in Bus und Bahn sowie auf den Händen unserer Mitmenschen. Daher gilt vor allem in der kalten Jahreszeit und beim häufigen Kontakt mit anderen Menschen: Händewaschen! Dazu ist nicht einmal eine spezielle Seife oder ein Desinfektionsmittel notwendig.

Ein zu viel an Desinfektion im Haushalt ist deswegen nicht nötig, sondern kann die Abwehr schwächen. Also auch hier mit Augenmaß vorgehen. Sofern die Händehygiene richtig durchgeführt wird, ist sie das beste Mittel, um auch im Herbst und Winter gesund zu bleiben.

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