Wunschkinder trotz Tumor-Therapie © Foto: Privat
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Sarkomzentrum Berlin-Brandenburg

Wunschkinder trotz Tumor-Therapie

Stefanie bleibt aufgrund einer Tumorerkrankung der ersehnte Kinderwunsch zunächst verwehrt. Dass sie mittlerweile ihr zweites Kind erwartet, verdankt sie einem ganzen Netzwerk aus Ärztinnen und Ärzten auch aus dem Helios Klinikum Bad Saarow.

Mit der Diagnose „aneurysmatische Knochenzyste (AKZ)“ gerät Stefanies Lebensplanung Ende 2011 komplett aus den Fugen. Eben noch stand der 24-jährigen Krankenschwester aus dem Raum Stuttgart die ganze Welt offen. Nun bringt ein extrem seltener knochenzerstörender und eineinhalb Männerfäuste großer Tumor im Bereich des Beckenknochens ihr bis dahin unbeschwertes Glück aus dem Gleichgewicht.

Nach der Operation zur Entfernung Anfang 2012 leidet Stefanie unter massiven körperlichen Beschwerden. Außerdem wächst der Tumor wieder schnell zur ursprünglichen Ausgangsgröße nach. Ihr Beckenknochen ist inzwischen schon so zerstört, dass der Tumor nicht mehr operabel ist. Stefanie fällt in ein tiefes Loch.

Ich war sehr traurig, aber mir war auch immer wichtig, dass ich nicht um jeden Preis ein Kind möchte, sondern nur dann, wenn das Risiko vertretbar ist.

Stefanie, Patientin

Antikörpertherapie stoppt Tumorwachstum

Mitte 2012 wird Stefanie zum Sarkomzentrum Berlin-Brandenburg überwiesen. Mit der Behandlung einer hochmodernen maßgeschneiderten Antikörpertherapie können die Helios Spezialistinnen und Spezialisten das Wachstum des Tumors stoppen und ihn verkleinern. Schon bald geht es Stefanie besser, doch sie wird mit dem Tumor und einer fortwährenden Antikörpertherapie leben müssen.

Als Stefanie erfährt, dass sie keine Kinder bekommen darf, bricht für sie erneut eine Welt zusammen. „Ich war sehr traurig, aber mir war auch immer wichtig, dass ich nicht um jeden Preis ein Kind möchte, sondern nur dann, wenn das Risiko vertretbar ist“, erzählt sie.

Ist eine Schwangerschaft doch möglich?

Mutter, Kind, Vater
Stefanie und ihr Mann sind glücklich, dass sich ihr Kinderwunsch erfüllt hat | Foto: Privat

Doch nach fünf Jahren schließt ein neuer behandelnder Onkologe in ihrer Heimat Stuttgart plötzlich eine Schwangerschaft nicht mehr völlig aus. Stefanie stellt sich deshalb wieder bei dem Sarkom-Experten Dr. Daniel Pink, Chefarzt der Klinik für Hämatologie, Onkologie und Palliativmedizin im Helios Klinikum Bad Saarow, vor. „Es gab zahlreiche Fragen zu klären – wie etwa, ob trotz der starken Zerstörung des Kreuzbeins die Beckenknochen der Belastung einer Schwangerschaft standhalten würden."

Die Antikörpertherapie war damals noch recht neu: Wir wussten wenig über ein mögliches Fehlbildungsrisiko und über die Risiken der Therapiefortführung während der Schwangerschaft für das Ungeborene“, berichtet Dr. Pink. „Eines stand fest, wir wollten weder die Mutter noch das ungeborene Kind in Gefahr bringen. Erst als wir all die offenen Fragen abgeklärt hatten, konnten wir die Patientin in ihrem Kinderwunsch bestärken. Die notwendige Antikörpertherapie haben wir an die Situation angepasst und sie dann zu einem späten Zeitpunkt kurz unterbrochen“, sagt der Chefarzt, der Stefanie in der Schwangerschaft eng begleitete.

Eines stand fest, wir wollten weder die Mutter noch das ungeborene Kind in Gefahr bringen. Erst als wir all die offenen Fragen abgeklärt hatten, konnten wir die Patientin in ihrem Kinderwunsch bestärken.

Dr. Daniel Pink, Chefarzt der Klinik für Hämatologie, Onkologie und Palliativmedizin – Sarkomzentrum Berlin- Brandenburg

Die Familie ist bald komplett

„Im Februar 2018 wurde unsere Tochter Paula geboren und im Mai 2021 erwarten wir unseren Sohn. Dann ist unsere Familie komplett und wir sind unendlich glücklich und dankbar“, sagt Stefanie.