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Schlafen Sie gut?

Gesunder Schlaf

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Die wichtigsten Begriffe im Überblick

Schlafglossar

Hier finden Sie übersichtlich gesammelt alle wichtigen Begriffe rund um das Thema Schlaf. Falls Ihnen also mal etwas unklar ist, schauen Sie einfach hier nach.

Arousal

Unter „Arousal“ versteht man eine kurze, unbewusste Aktivierung der Gehirnströmung – bei Schlafenden etwa durch Geräusche von außen oder durch eigenes Schnarchen und Atemaussetzer. Bei jedem Arousal werden Stresshormone wie Adrenalin oder Cortisol ausgeschüttet, die sich ungünstig auf die Erholsamkeit des Schlafes auswirken.

Benzodiazepine

Benzodiazepine sind pharmazeutische Wirkstoffe mit angstlösenden, krampflösenden, beruhigenden und schlaffördernden Eigenschaften.

Durch Benzodiazepine kann der Transport von Noradrenalin zum Vorderhirn verhindert werden – sie können daher bei schwerwiegenden Schlafstörungen Fällen als Schlafmittel eingesetzt werden.

Allerdings bergen Benzodiazepine ernste Gefahren. Sie machen sehr schnell abhängig und man benötigt einer immer höhere Dosis, um zur erwünschten Wirkung zu gelangen. Zudem wirken sie über die Nacht hinaus, teilweise noch am Tag. Das wiederum birgt das Risiko für schwere Stürze, da sich Aufmerksamkeit und Reaktionsgeschwindigkeit verringern.

Entgiftung (Detox)

Im Schlaf weiten sich die Zellzwischenräume im Gehirn, wodurch das Nervenwasser besser fließen kann. Schadstoffe werden so einfacher abtransportiert, etwa solche, die bei Alzheimer entstehen. Schlaf ist also Detox pur.

Exploding-Head-Syndrom

Das Exploding-Head-Syndrom ist eine relativ neue Diagnose in der Schlafmedizin. Betroffene berichten vom Gefühl, dass während des Schlafend ihr „Kopf explodieren“ würde. Weitere Infos in unserem Artikel über krankhafte Schlafstörungen.

Melatonin

Melatonin wird auch als Schlafhormon bezeichnet. Dieses Epiphysenhormon erhöht die Schlafbereitschaft und wird bei Dunkelheit ausgeschüttet. Ist der Melatonin-Wert im Blut unter- oder überschritten, können Schlafstörungen bzw. Beeinträchtigungen des Schlaf-Wach-Rhythmus entstehen. Welche Hormone und Botenstoffe noch für unseren Schlaf-/Wach-Rhythmus zuständig sind, erfahren Sie in unserem Artikel zur Schlafhygiene.

Narkolepsie

Narkolepsie, auch „Schlafkrankheit“ genannt, ist eine sehr seltene Störung der Schlaf-Wach-Regulation. Lesen Sie Näheres zur Narkolepsie im Artikel zu krankhaften Schlafstörungen.

REM-Schlaf

Der REM-Schlaf (Rapid Eye Movement) ist eine der natürlichen Schlafphasen, in denen sich die Augen bei geschlossenen Augenlidern schnell bewegen. Der REM-Schlaf nimmt etwa 25 Prozent des Schlafes ein. Die meisten Träume treten im REM-Schlaf auf.

Restless Legs Syndrom

Eine der häufigsten Schlaferkrankungen. Etwas fünf bis zehn Prozent der Bevölkerung leiden an so genannten ruhelosen Beinen während der Nacht, Frauen und ältere Menschen sind etwas häufiger betroffen. Mögliche Ursachen für das Restless-Legs-Syndrom können zum Beispiel Schwangerschaft, Nierenfunktionsstörungen oder Eisenmangel sein. Wenn die folgenden Symptome das Ein- oder Durchschlafen stark beeinträchtigen, sollten Sie einen Arzt aufsuchen:

  • unangenehmes Missempfinden in den Beinen
  • häufig in den Abendstunden oder in erzwungenen Ruhephasen (Theater, Flugzeug)
  • starkes Bedürfnis, die Beine zu bewegen, zu reiben oder zu massieren

Schlafapnoe-Syndrom

Das obstruktive Schlafapnoe-Syndrom (oSAS) ist eine Form einer krankhaften Schlafstörung.

Ursache ist ein Kollaps der oberen Atemwege (Hypopharynx) im Schlaf. Dieser führt zu periodischen Atemstörungen während des Schlafs. Anzeichen können eine starke Müdigkeit am Tag bis hin zum Auftreten von Sekundenschlaf sein. Die Einnahme von sedierenden (atemunterdrückenden) Substanzen (Alkohol, Medikamente) begünstigen das Auftreten der Schlafapnoe. Eine Schlafapnoe wird häufig im Schlaflabor diagnostiziert. Weitere Informationen zu nächtlichen Atemstörungen erhalten Sie in unserem Artikel über krankhafte Schlafstörungen.

Schlaflabor

In einem Schlaflabor wird der Schlaf medizinisch untersucht. Oft sind das Patientenzimmer, die an einen zusätzlichen Raum zur Überwachung und Auswertung der Schlafergebnisse angebunden sind. Während der Patient nachts schläft, werden zum Beispiel folgende Parameter erfasst:

  • Hirnströme (EEG)
  • Atemfrequenz
  • Sauerstoffsättigung im Blut
  • Blutdruck & Puls
  • Augenbewegungen

Schlafprofil

Alle während der Nacht im Schlaflabor gewonnenen Werte ergeben, teilweise mit Video- und Tonbandaufnahmen ergänzt, ausgewertet. Der Schlafmediziner kann daraus ein aussagekräftiges Schlafprofil erstellen. Dieses Schlafprofil gibt Auskunft über:

  • Einschlafdauer
  • Anteil Tiefschlaf und REM-Schlaf
  • Anzahl der Schlafzyklen und Wachphasen
  • Nächtliche Herzfunktion
  • Rhythmusstörungen oder Aussetzer im Herzschlag (Asystolien)
  • Atemfunktion
  • Eventuelle Atemaussetzer/andere Besonderheiten, wie lang anhaltende Flachatmung (Hypoventilation)
  • Muskelanspannung

Die festgestellten Auffälligkeiten und Abweichungen erlauben anschließend sehr genaue Aussagen über die mögliche Diagnose.

Zähneknirschen

Nächtliches Zähneknirschen (Bruxismus) kann ein Anzeichen unverarbeiteter seelischer Belastungen sein. Betroffene "zerkauen" ihre Sorgen sprichwörtlich im Schlaf.