„Lebensluft“ lässt  Patienten wieder selbst atmen
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Forschung bei Helios

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Weg von der künstlichen Beatmung

„Lebensluft“ lässt Patienten wieder selbst atmen

Nach seinem langen Aufenthalt auf der Intensivstation, drohte einem 73-jährigen Patienten die dauerhafte Abhängigkeit von der künstlichen Beatmung. Dass er nun im Helios Klinikum Krefeld ohne Beatmung seine ersten Schritte machen konnte, verdankt er einem einzigartigen Modellprojekt.

Das Projekt "Lebensluft" des Helios Klinikums Krefeld und der AOK Rheinland/Hamburg ist Mitte 2016 gestartet. Das Ziel: eine möglichst vollständige Entwöhnung von der künstlichen Beatmung und Entfernung der Trachealkanüle.

Das Versorgungskonzept gleicht einem Konditionstraining im Leistungssport – mit Höhen und Tiefen, Motivation und Disziplin. Um die Leistungsfähigkeit der Lungenmuskulatur immer weiter zu steigern, wird täglich mehrmals auf unterschiedliche Art und Weise trainiert. Für die mentale Stärke sorgt ein erfahrenes Trainer- und Betreuerteam.

Vollständige Entwöhnung bei 60 Prozent der Patienten

Und die Erfolge sprechen für sich:

Im Durchschnitt benötigen wir acht bis zehn Wochen und erreichen für 55 bis 60 Prozent unserer Patienten eine vollständige Entwöhnung und Dekanülierung.

Dr. Manuel Streuter, Chefarzt im Lungenzentrum und medizinischer Initiator des Projekts | Helios Klinikum Krefeld

„Die Beatmungstherapie ist heute zentraler Bestandteil der modernen Intensivmedizin und besondere therapeutische Herausforderung zugleich. Förderungswürdiges Ziel muss es daher sein, bei allen Patienten, besonders aber bei den invasiv langzeitbeatmeten Patienten, eine endgültige Entwöhnung von der Beatmungsmaschine zu erreichen. Dazu braucht es gezielte Strategien, die frühzeitig greifen.“

Auch das Bundesgesundheitsministerium hat sich vor Ort bereits über das Potenzial dieses speziellen Versorgungskonzeptes informiert. Neben der pflegerischen Rund-um-die-Uhr-Betreuung bildet die Therapie den zentralen Schwerpunkt dieses Versorgungskonzepts, das seit dem Sommer auch im Helios Universitätsklinikum Wuppertal angeboten wird.

press

Zweiter Standort eröffnet

Das Projekt „Lebensluft“ gibt langzeitbeatmungspflichtigen Patienten auch in Wuppertal eine neue Perspektive.