Menschen mit einer Herzerkrankung, Diabetes, Bluthochdruck, einer Krebs- oder Lungenerkrankung haben ein erhöhtes Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf, wenn sie sich mit dem Coronavirus infizieren. Aber auch hier gibt es Unterschiede, etwa bei Träger von Defibrillatoren, sagt Prof. Thiele: „Es gibt Defi-Patienten, die weitgehend herzgesund sind. Ein Großteil der Patienten hat aber einen Defibrillator aufgrund einer Herzschwäche, womit sie zur Hochrisikogruppe gehören.“ Besonders schützenswert sind Menschen, denen ein neues Organ transplantiert wurde. „Man muss alles darauf auslegen, dass sich diese Menschen nicht infizieren“, macht der Kardiologie-Chef deutlich. „Diese Patienten haben ein besonders hohes Risiko, eine COVID-19-Erkrankung und einen besonders schweren Verlauf zu bekommen.“ Medikamente, so Thiele, sollten alle Patienten wie verschrieben weiter einnehmen und nicht absetzen. Inwieweit verschiedene Impfungen das Virus abschwächen, ist noch nicht hinreichend wissenschaftlich untersucht. Eine Pneumokokken-Impfung ist ab dem 65. Lebensjahr und eine Grippeimpfung im November generell empfohlen.