Schwarzer Hautkrebs: Vorsorge und Früherkennung

In frühen Stadien, also bei geringer Tumordicke, sind die Heilungschancen eines Melanoms sehr hoch. Die Hautkrebsvorsorge und Früherkennung ist daher von enormer Bedeutung.

Warum ist Hautkrebsvorsorge so wichtig?

Wird ein Melanom frühzeitig erkannt, reicht meist schon ein kleiner Eingriff aus, um den Tumor zu entfernen. Es wird daher empfohlen, Hautveränderungen immer zeitnah von einem Hautarzt untersuchen zu lassen.

Welche Hautkrebsvorsorge-Untersuchungen gibt es?

Eine optimale Hautkrebsvorsorge besteht aus drei Säulen:

  • der monatlichen Selbstuntersuchung der Haut
  • der zweijährlichen Teilnahme an der Hautkrebsvorsorge der gesetzlichen Krankenkassen („Hautkrebs-Screening“)
  • einer zeitnahen Vorstellung von neuen bzw. unklaren Hautveränderungen bei einem Dermatologen (Hautarzt)

Für Menschen, die bereits einmal an Hautkrebs oder einer Vorstufe erkrankt waren, werden die Zeitabstände für die Kontrollen kürzer gefasst.

Selbstuntersuchung der Haut

Einmal pro Monat sollte jeder seinen gesamten Körper auf auffällige Hautstellen untersuchen. Für schwer einsehbare Körperstellen wie den Rücken oder den Intimbereich ist ein Spiegel hilfreich.

Schritt 1: Untersuchen Sie sitzend Ihre Beine, dann Füße (Sohlen, Zehen, Zehennägel und Zehenzwischenräume) sowie Genitalien und After. Nehmen Sie einen Handspiegel zu Hilfe.

Schritt 2: Kontrollieren Sie im Spiegel sorgfältig Ihr Gesicht, Hals, Ohren und Kopfhaut. Der Handspiegel und ein Föhn helfen Ihnen, die Kopfhaut besser zu sehen.

Schritt 3: Untersuchen Sie mit Hilfe des Handspiegels den Nacken, die Rückseiten der Arme sowie den ganzen Rücken.

Schritt 4: Stellen Sie sich vor den Spiegel und heben Sie die Arme nach oben. Betrachten Sie Ihren ganzen Körper, drehen Sie sich dabei leicht nach links und rechts. Untersuchen Sie zum Schluss sorgfältig Ihre Hände und die Unterarme.

Das Hautkrebs-Screening

Ab dem Alter von 35 Jahren können Versicherte der gesetzlichen Krankenkassen alle zwei Jahre am Hautkrebs-Screening teilnehmen. Die Hautkrebsvorsorge-Untersuchung wird von Dermatologen oder Hausärzten mit entsprechender Fortbildung angeboten. Sie dient der Früherkennung von Hautkrebs.

Beim Hautkrebs-Screening schaut der Arzt die gesamte Haut, angrenzende Schleimhäute und Nägel an. Ziel ist es, Auffälligkeiten frühzeitig zu erkennen, zu beobachten oder zu behandeln. Entsprechend ist es notwendig, dass die Patienten für die Untersuchung auf Make-up, Nagellack und aufwendige Frisuren verzichten.

Die Vorsorge umfasst die Untersuchung der gesamten Haut. Da die Krankenkassen nur die Inspektion mit dem bloßen Auge übernehmen, Hautärzte es aber für medizinisch notwendig erachten, eine belichtete Lupe, das sogenannte Dermatoskop oder Auflichtmikroskop, einzusetzen, müssen Patienten den Einsatz der Lupe in der Regel selbst zahlen. Die Preise richten sich nach der Gebührenordnung für Ärzte und können – je nach Anzahl der Muttermale – zwischen 16 Euro und 35 Euro liegen.

Die Krankenkasse bezahlt 21,45 Euro für ein Hautkrebsscreening. Jüngere Menschen oder Versicherte, die die Untersuchung in kürzeren Zeitabständen wünschen, müssen diese Leistung selbst tragen (individuelle Gesundheitsleistung).

Welche Ärzte können schwarzen Hautkrebs diagnostizieren?

Die Untersuchung der Haut nehmen entweder die Hautärzte oder dafür fortgebildete Allgemeinmediziner vor. Durch die Blickdiagnostik erkennen erfahrene Ärzte oftmals bereits gut, welche Hautveränderungen möglicherweise entartet sind. Stellen Sie eine Diagnose, so wird dies im Arztbrief mit einem „c“ oder „k“ für „klinisch“ gekennzeichnet. Damit ist gemeint, dass die Diagnose Ergebnis einer körperlichen Untersuchung ist.

Die feingewebliche Diagnose ist im Arztbrief durch ein „p“ gekennzeichnet und wird von den Pathologen gestellt [2]. Ärzte dieser Fachrichtung sind es, die das entnommene Gewebe einfärben und unter dem Mikroskop auf das Vorliegen bösartiger Zellen untersuchen. Diese Untersuchung soll den Verdacht auf Hautkrebs ausräumen oder bestätigen.

Im Falle einer Krebserkrankung bestimmen die Pathologen gleichzeitig die Art der Krebszellen (Histopathologie). Diese Information ist zentraler Punkt des Befundbriefes und bestimmt die Wahl der weiteren Behandlung.  

Wann zum Arzt?

Tritt eine Hautveränderung auf, die Ihnen seltsam vorkommt, nicht abheilt oder sogar blutet, sollten Sie zeitnah einen Termin bei einem Hautarzt oder einem entsprechend fortgebildeten Hausarzt vereinbaren.

Die Inhalte dieser Seite wurden in Zusammenarbeit mit unserem Experten erstellt

19.01.2021
Prof. Dr. med. Alexander Kreuter
Chefarzt Dermatologie, Venerologie und Allergologie sowie Leiter Hauttumorzentrum in der Helios St. Elisabeth Klinik Oberhausen Prof. Dr. med. Alexander Kreuter
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