Wie wird schwarzer Hautkrebs diagnostiziert?
Die Diagnose eines malignen Melanoms umfasst folgende Schritte:
- Patientengespräch (Anamnese)
- Untersuchung der Haut
- Operative Entfernung
- Gewebeuntersuchung (Histopathologie)
Die Diagnose eines malignen Melanoms umfasst folgende Schritte:
Bei diesem ausführlichen Gespräch erfragt der Arzt die gesamte Krankengeschichte des Patienten und – soweit relevant – die der Familie.
Neben den veränderten Hautarealen wird der Arzt auch nach verschiedenen Begleitsymptome („B-Symptomatik“) wie Fieber, ungewolltem Gewichtsverlust und Nachtschweiß fragen.
Bei Verdacht auf schwarzen Hautkrebs umfasst die Untersuchung der Haut verschiedene Schritte, von denen manche zum Standard gehören, andere wiederum nur in bestimmten Fällen zum Einsatz kommen. Die wichtigsten sind [1]:
Hautscreening: Hierbei untersucht der Hautarzt oder ein Hausarzt mit entsprechender Fortbildung die gesamte Haut inklusive der angrenzenden Schleimhäute und Nägel. Zur besseren Beurteilung der Hautveränderungen wird ein Dermatoskop (Auflichtmikroskop) eingesetzt.
Tastuntersuchungen der Achselhöhlen: Der Arzt tastet die Lymphknoten in den Achselhöhlen auf Vergrößerungen oder Verhärtungen ab.
Ganzkörperphotographie: Die Ganzkörperphotographie ist ein Früherkennungsverfahren für Menschen mit einem hohen Erkrankungsrisiko. Hierbei werden Fotos vom gesamten Körper angefertigt. Die Untersuchung ist keine Kassenleistung.
Digitale Dermatoskopie: Die auch als Computer-Auflichtmikroskopie bezeichnete Untersuchung ermöglicht das digitale Speichern der Blickbefunde – und damit eine bessere langfristige Beurteilung von Hautveränderungen. Auch dieses Verfahren muss privat gezahlt werden und ist keine Leistung der gesetzlichen Krankenversicherungen.
Bei der Operation („Exzisionsbiopsie“) wird nicht nur eine Gewebeprobe entnommen, sondern der gesamte Tumor entfernt. Damit ist die Hautkrebs-OP Diagnoseschritt und Therapie in einem.
Nach der Entfernung der Hautveränderung werden die Zellen von Pathologen auf ihre Merkmale untersucht und klassifiziert (Histopathologie). Damit wird der Verdacht auf Hautkrebs bestätigt oder ausgeräumt.
Die Einordnung der Tumorzellen ist der wichtigste Bestandteil des Befundbriefes und die Grundlage für die weitere Therapieplanung.
Ist der schwarze Hautkrebs bereits fortgeschritten und besteht der Verdacht, dass er in Lymphknoten oder andere Organe gestreut hat, können unterschiedliche bildgebende Verfahren eingesetzt werden (Ausbreitungsdiagnostik). Dazu zählen etwa:
Bis auf die Sonographie kommen die bildgebenden Verfahren erst in fortgeschrittenen Erkrankungsstadien (Stadium IIb bis Stadium IV) zum Einsatz.
Auch eine Blutuntersuchung zur Bestimmung der Tumormarker kann Hinweise auf mögliche Tochtergeschwülste geben.
Die Ultraschalluntersuchung ist ein bildgebendes Verfahren, bei dem mithilfe von Ultraschallwellen die Strukturen von inneren Organen dargestellt werden. Bei der Sonographie bewegt der Arzt den Schallkopf über die Körperregion, in der sich das zu untersuchende innere Organ befindet. Vom Schallkopf werden dabei Ultraschallsignale in den Körper ausgesendet, die an der Grenze zwischen Gewebe und Organ zurückgeworfen werden. Im letzten Schritt berechnet ein Computer daraus ein Bild.
Liegt die Diagnose malignes Melanom vor, wird die Sonographie der Lymphknoten und in fortgeschrittenem Stadium auch des Bauches (Abdomen), dafür genutzt, mögliche Metastasen zu entdecken bzw. auszuschließen.
Für den Ultraschall gibt der Arzt etwas Gel auf den Ultraschallkopf und bewegt diesen dann fächerförmig über das zu untersuchende Körperareal.
Bei der Abdomen-Sonographie liegt das Hauptaugenmerk auf Leber, Nieren, Nebennieren und Milz. Zeigt der Ultraschall Auffälligkeiten in diesen Organen, findet in der Regel über eine Computertomografie oder eine Magnetresonanztomografie eine weitere Abklärung statt.
Da Ultraschallwellen nicht schädlich sind und auch keine Strahlenbelastung entsteht, sind Sonografien prinzipiell risikofrei.
Die Computertomografie (CT) ist eine radiologische Untersuchungsmethode, bei der der ganze Körper aus mehreren Richtungen geröntgt wird. Ein Computer errechnet aus den so gewonnenen Informationen räumliche Bilder der inneren Organe.
Eine Mehrschicht-Computertomografie wird eingesetzt, um Informationen über mögliche Tochtergeschwülste in Lymphknoten, Gehirn oder inneren Organen zu erhalten.
Für das Verfahren wird der Patient in die runde Öffnung des Computertomografen (umgangssprachlich „Röhre“) geschoben. Eine rotierende Röntgenrolle nimmt hier Bilder des zu untersuchenden Körperbereichs beziehungsweise Organs.
Diese zunächst zweidimensionalen Bilder werden anschließend zu dreidimensionalen Bildern verarbeitet.
Die Computertomografie geht mit einer relativ hohen Strahlenbelastung einher. Um zu vermeiden, dass die Computertomografie selbst zum Risikofaktor für weitere Krebserkrankungen wird, wird das Verfahren deswegen nur absolut begründet und bei klaren medizinischen Fragestellungen eingesetzt.
PET steht für Positronen-Emissions-Tomographie und ist ein bildgebendes Untersuchungsverfahren. Dem Patienten wird eine geringe Menge radioaktiv markierter Substanzen verabreicht, meist wird dafür Zucker genutzt. Da Krebszellen meist viel mehr Zucker verbrauchen als normales Körpergewebe, lassen sie sich in den PET-Bildern oft sicher auffinden. Auch sehr kleine Tumore und Tochtergeschwülste werden sichtbar.
Beim PET-CT werden zwei Diagnose-Verfahren in einem durchgeführt – die Positronen-Emissions-Tomographie und die Computertomographie. Dabei wird der deutlich erhöhte Glukosestoffwechsel eines Bronchialkarzinoms ausgenutzt: Den Patienten wird radioaktiv markierte Glukose (F-18-Fluordesoxyglukose = FDG) in eine Armvene gespritzt. Um sicher zu stellen, dass die Glukose komplett dem Stoffwechsel des Tumors zur Verfügung steht, müssen die Patienten anschließend für eine halbe Stunde entspannen. Selbst Sprechen sollte unterlassen werden, da bei jeder Muskelarbeit Glukose verstoffwechselt wird.
Ein PET-CT dauert rund 30 Minuten, die Vorbereitungsphase circa eine Stunde. Direkt im Anschluss stehen die Daten zur Auswertung zur Verfügung.
Das Untersuchungsverfahren geht mit einer Strahlendosis von 5 bis 10 Millisievert einher und entspricht damit im Schnitt der zwei- bis dreifachen Menge der natürlichen jährlichen Strahlenbelastung eines Menschen (circa 2,1 Millisievert).
Unmittelbare Risiken wie allergische Reaktionen sind extrem selten.
Das PET-CT ist besonders zur Früherkennung von eventuellen Metastasen geeignet. Bei ungünstiger Diagnose können dank dem PET-CT unnötige Operationen vermieden und andere Behandlungsansätze gewählt werden.
Die Positronen-Emissions-Tomographie ist für die Diagnose vieler Tumorerkrankungen geeignet und kann sowohl bei der Beurteilung des Primärtumors, des Lymphknotenstatus und der Fernmetastasierung als auch für die Therapieplanung eingesetzt werden.
Da auch bei entzündlichen Prozessen im Körper ein erhöhter Glukosestoffwechsel vorliegen kann, muss die Positronen-Emissions-Tomographie präzise durchgeführt und ausgewertet werden.
Für eine PET-CT mit FDG sollte der Patient mindestens acht Stunden vor der Untersuchung nüchtern bleiben, insbesondere dürfen weder Zucker noch Zuckergetränke konsumiert werden. Das Trinken von ungesüßten Getränken wie Mineralwasser oder Tee ist erlaubt.
Patienten mit einer Zuckererkrankung (Diabetes mellitus) sollten sich vor einem PET-CT wegen der Therapieeinstellung mit dem behandelnden Arzt in Verbindung setzen.
Die Magnetresonanztomografie ist wie die Computertomografie ein bildgebendes Verfahren. Im Gegensatz zum CT wird jedoch keine Röntgenstrahlung eingesetzt. Stattdessen werden kurzfristig starke elektromagnetische Felder erzeugt, um Wasserstoffatome im Körperinneren in Bewegung zu versetzen. Stellt man die elektromagnetischen Felder dann ab, fallen die Wasserstoffatome wieder in ihre Ausgangsposition zurück und geben dabei Wärme ab. Da jedes Organ unterschiedlich viele Wasserstoffatome besitzt, wird auch unterschiedlich viel Wärme abgegeben. Aus diesen Informationen wiederum berechnet ein Computer die Bilder des darzustellenden Organs. Durch seine Wirkweise eignet sich das MRT vor allem zur Darstellung von wasser- oder fettreichem Gewebe und Organen, nicht jedoch für die Darstellung von Knochen.
Der Patient wird in den Magnetresonanztomografen geschoben. Hier werden mithilfe der starken elektromagnetischen Felder detaillierte Schichtbilder des entsprechenden Organs erzeugt.
Da bei einem MRT starke elektromagnetische Felder genutzt werden, dürfen die Patienten während der Untersuchung keinerlei metallische Gegenstände bzw. metallischen Schmuck wie Ketten oder Uhren bei sich haben. Patienten, die einen Herzschrittmacher tragen, müssen vorab zwingend den Arzt darüber informieren.
Die Röntgenaufnahme des Brustkorbs („Röntgen-Thorax“) ist ein radiologisches Verfahren, mit dem beispielsweise Organe wie Lunge und Herz, aber auch Gefäße oder Knochen wie das Brustbein bildlich dargestellt werden können.
Das Röntgen des Brustkorbs erfolgt, wenn die Diagnose malignes Melanom bestätigt ist. Es wird zum Beispiel genutzt, um zu untersuchen, ob der Tumor in der Lunge Metastasen gebildet hat.
Bei der Röntgenaufnahme durchdringen Röntgenstrahlen den Brustkorb. Dabei entstehen Bilder, die auf fluoreszierendem Hintergrund gut zur Beurteilung der Struktur von Knochen, Organen oder Gefäßen genutzt werden können.
Wie jede Röntgenuntersuchung besteht auch beim Röntgen-Thorax eine Strahlenbelastung. Im Vergleich zur Strahlenmenge einer Computertomografie ist diese jedoch deutlich geringer.
Die Szintigraphie ist eine nuklearmedizinische Untersuchung, bei der mithilfe von kleinen Mengen radioaktiv markierter Substanzen physiologische und biochemische Vorgänge im Körper dargestellt werden.
Die Skelettszintigrafie kommt bei Patienten mit Knochenschmerzen im fortgeschrittenen Stadium IV zum Einsatz. Sie wird zur Diagnose von Knochenmetastasen genutzt
Bei der Skeletszintigraphie wird die radioaktive Substanz in eine Armvene gespritzt und reichert sich über die Blutbahn am Knochen an. Mit Hilfe einer hochempfindlichen Gammakamera wird im Körper die Anreicherung dieser spezifischen Radiopharmaka sichtbar gemacht und bildhaft oder in Funktionskurven und Messwerten dargestellt.
Die Patienten merken von der Szintigraphie meist nicht mehr als die Punktion ihrer Vene – ähnlich wie bei einer Blutentnahme.
Die Strahlenbelastung ist vergleichsweise gering, die meisten verwendeten Radionuklide haben kurze physikalische Halbwertszeiten von wenigen Stunden. Zusätzlich werden diese Substanzen zügig ausgeschieden, sodass nach 24 Stunden praktisch keine Radioaktivität mehr im Körper vorhanden ist.
Tumormarker sind Stoffe, die vermehrt von Tumorzellen gebildet werden und deswegen im Blut von Krebspatienten nachweisbar sein können.
Die beiden wichtigsten Tumormarker bei Melanomen sind S100B und LDH (Laktatdehydrogennase). Da jedoch nicht alle Krebspatienten Tumormarker im Blut haben und ihr Wert, beispielsweise durch Entzündungsreaktionen, auch bei nicht an Krebs erkrankten erhöht sein kann, hat ihre Bestimmung für die Diagnose nur begrenzt Aussagekraft. In fortgeschrittenen Stadien können sie aber wichtige Hinweise auf das Vorliegen von Tochtergeschwülsten sein.
Je nach Stadium ist die Aussagekraft der Tumormarker unterschiedlich. Für S100B hat sich gezeigt, dass seine Erhebung vor allem in den Stadien II und III wertvoll für die Einschätzung des weiteren Krankheitsverlaufs ist. Es gilt: Je höher der Wert von S100B im Blut, desto ungünstiger ist die Prognose [2].
Auch der LDH-Wert kann zur Beurteilung des Verlaufes beim malignen Melanom wichtig sein. LDH wird vorrangig im fortgeschrittenen Stadium IV bestimmt. Ist sein Wert im Blut stark erhöht, ist dies ein Hinweis auf einen ungünstigeren Verlauf der Erkrankung.
Für den Test wird den Patienten Blut über eine periphere Vene entnommen, das in einem Labor auf definierte Tumormarker untersucht wird.
Die Bestimmung der Tumormarker birgt keine Risiken.
Eine diagnostische Maßnahme, um die Ausbreitung des Tumors zu erkennen, ist die operative Entfernung des Wächterlymphknotens. Hierbei wird der Lymphknoten entfernt, der speziell für die betroffene Hautregion verantwortlich ist.
Die Operation dient dem Nachweis oder dem Ausschluss von Tumorzellen im Lymphgewebe. Die früher übliche komplette Entfernung aller Lymphknoten im betroffenen Gebiet kann den meisten Patienten dadurch erspart bleiben. Ist der Wächterlymphknoten jedoch durch eine Metastase befallen, kann eine solche Komplettentfernung notwendig werden. Diese Entfernung ist aber abhängig von der Anzahl der Tumorzellen im Wächterlymphknoten.
Ob der Wächterlymphknoten überhaupt entfernt werden muss, hängt vor allem von der Ausbreitung des Melanoms ab. Ab einer Tumordicke von 1,00 Millimetern wird die Entfernung empfohlen.
Liegen bestimmte Faktoren vor, so kann die Entfernung des Wächterlymphknotens auch schon bei einer geringeren Tumordicke von 0,75 sinnvoll sein. Diese Faktoren sind [2]:
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