Bei der Belastungsharninkontinenz ist das Verschlusssystem der Beckenbodenmuskulatur mit den dazugehörigen Schließmuskeln beeinträchtigt bzw. geschädigt. Zu dieser häufigen Form der Blasenschwäche (80 Prozent aller Patienten) kommt es, wenn der Beckenboden geschwächt ist - etwa durch Geburten, Operationen oder hormonelle Veränderungen z.B. nach den Wechseljahren. Besonders bei stärkerem Druck aus dem Bauchraum wie beim Husten, Niesen, Lachen oder körperlicher und sportlicher Betätigung kann die Belastung für das geschwächte Verschlusssystem zu stark sein und Urin unwillkürlich abgehen. Bei der Dranginkontinenz ist die Harnblase überaktiv. Die Patientin kann den plötzlich aufstrebenden Harndrang nicht mehr rechtzeitig steuern, und es kommt zum unwillkürlichen Urinabgang. Zusätzlich kann gehäuftes nächtliches Wasserlassen bestehen. Bei der gemischten Belastungsharn-/Dranginkontinenz ist die Blase überaktiv und zugleich ist das Verschlusssystem gestört. |