Ziel der operativen Tumorentfernung ist die Heilung des Patienten oder bei weit fortgeschrittener Erkrankung die Reduktion der Tumormasse mit gleichzeitigem Erhalt der Funktionsfähigkeit des Darmes.
Beim Darmkrebs richtet sich die Operationsstrategie nach dem Stadium und der Lage des Tumors. Hauptziel ist die völlige Entfernung des betroffenen Darmabschnitts und der zugeordneten Lymphknoten. Dabei wird ein ausreichender Sicherheitsbereich von gesundem Darmgewebe mit entfernt. Wird nur ein kurzer Abschnitt des Darms entfernt, können im einfachsten Fall die Enden wieder zusammengenäht oder -geklammert werden.
In Schwierigen Fällen (z.B. Durchbruch des Tumors in die Bauchdecke, akutem Darmverschluss oder Infektion der Bauchhöhle) werden nach der Entfernung des Tumors die Dickdarmenden nicht direkt zusammengefügt, sondern ein vorübergehender künstlicher Darmausgang geschaffen. Nach ungestörter Wundheilung wird der künstliche Darmausgang nach 6-12 Wochen wieder verschlossen.
Bei einem Drittel der Darmkrebspatienten ist die Erkrankung im Mastdarm. Dank der bei uns durchgeführten modernen Operationsverfahren ist auch hier in den meisten Fällen eine Erhaltung des natürlichen Darmausgangs möglich. Liegt der Tumor jedoch zu nahe am Schließmuskel, so dass dieser mit entfern werden muss, bleibt der künstliche Darmausgang dauerhaft bestehen. Die vollständige Entfernung des Tumors hat immer Vorrang vor der Kontinenz-Erhaltung. Dennoch wird, wann immer es möglich ist, versucht, die normale Schließfunktion zu erhalten. Hierzu kann geeigneten Patienten eine Pouch-Operation angeboten werden, bei der ein Stuhlreservoir aus Dickdarm rekonstruiert wird.