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Heilungschancen bei Lungenkrebs

Galt Lungenkrebs früher noch als Todesurteil, erhöhen neue Therapieansätze heute die Heilungschancen. Insbesondere in den vergangenen zehn Jahren hat die die Behandlung von Lungenkrebs enorme Fortschritte gemacht. Welche das sind, erklären Prof. Dr. Tim Hirche und Dr. Jasmin Dei-Anang vom Lungenkrebszentrum der Helios Dr. Horst Schmidt Kliniken Wiesbaden. 

Doctor examining a lung radiography

Früherkennung fördert Heilungschancen

 „Für eine gute Prognose bei Lungenkrebs gilt nach wie vor: Je früher der Lungenkrebs entdeckt wird, umso besser sind die Heilungschancen“, erklären die beiden Lungenkrebsspezialisten Prof. Dr. Tim Hirche und Dr. Jasmin Dei-Anang. Nach Ansicht des Expertenduos steigen die Chancen, wenn der Tumor zusätzlich operativ entfernt werden kann.

Neben der klassischen Chemo- und Strahlentherapie stehen heute moderne Behandlungsansätze zur Verfügung. Dazu zählen Immuntherapien, die molekulare Tumortestung und die personalisierte Therapie etwa in Form von Thyrosinkinase-Inhibitoren, die verschiedene Enzyme und damit das Wachstum des Tumors hemmen.

Vor allem die Lungenchirurgie hat sich in den vergangenen Jahren deutlich weiterentwickelt, sodass heute vielfach minimalinvasiv mit Schlüssellochtechnik sehr schonend operiert werden kann.

 

Lungenzentren sind auf Tumoroperationen spezialisiert

„Patient:innen mit einem Lungentumor sollten sich nur an interdisziplinären Zentren operieren lassen, die auf die Behandlung von Lungenkrebs spezialisiert sind“, erklärt Dr. Jasmin Dei-Anang, Direktorin der Klinik für Thoraxchirurgie an den Helios Dr. Horst Schmidt Kliniken Wiesbaden.

„Da die zertifizierten Zentren solche Operationen sehr häufig durchführen, verfügen sie über die notwendige Erfahrung für diesen Eingriff. In den Zentren arbeiten alle notwendigen Berufsgruppen und Fachrichtungen übergreifend zusammen, was die Behandlungsqualität deutlich steigert", ergänzt die Direktorin der Klinik für Thoraxchirurgie.

 

Patient:innen mit einem Lungentumor sollten sich nur an interdisziplinären Zentren operieren lassen, die auf die Behandlung von Lungenkrebs spezialisiert sind.

Präzision und Erfahrung bei der Diagnose erforderlich

Für die bestmögliche Therapie, ist es sehr wichtig, das Stadium eines Lungentumors mit hochmodernen bildgebenden Verfahren zu bestimmen. Das geschieht etwa mithilfe der Computertomographie (CT) oder der Positronen-Emissionstomographie (PET-CT), welche die Stoffwechselaktivität von Gewebe sichtbar machen kann. Bei der Bronchoskopie mit Ultraschall können selbst die kleinsten Strukturen der Lunge untersucht werden. Zusätzlich kann bei einer Bronchoskopie Tumorgewebe aus der Lunge minimalinvasiv entnommen werden, um das Tumorstadium in der Pathologie untersuchen zu lassen.

Für Prof. Dr. Tim Hirche, Direktor der Klinik für Pneumologie an den Helios Dr. Horst Schmidt Kliniken Wiesbaden kommt es bei der Diagnose auf Präzision an: „Wir diagnostizieren sehr gründlich und präzise, denn es ist wichtig, das genaue Tumorstadium zu bestimmen. Darauf baut der Therapieplan auf.“

 

Hauptursache für Lungenkrebs: Rauchen

Pro Jahr erkranken deutschlandweit rund 34.000 Männer und 16.000 Frauen an Lungenkrebs. Während die Erkrankungshäufigkeit bei Männern in den vergangenen Jahren leicht abnimmt, ist bei Frauen eine Zunahme zu erkennen. Im EU-Vergleich belegen Frauen in Deutschland bei der Erkrankungsrate einen der ersten Plätze. Ein wahrscheinlicher Grund ist der seit mehreren Jahren zunehmende Zigarettenkonsum von Frauen. Lungenkrebs ist eine der wenigen Krebserkrankungen, bei der die Hauptursache bekannt ist: das Rauchen.

Epidemiologische Untersuchungen zeigen, dass bei Lungenkrebspatient:innen über 90 Prozent der Männer und 60 Prozent der Frauen regelmäßig geraucht haben. Allerdings ist auch so genanntes Passivrauchen krebsfördernd. Nach Schätzungen erkranken knapp 300 Menschen pro Jahr durch unfreiwilliges Mitrauchen an Lungenkrebs. Mehr als 260 sterben jedes Jahr an den Folgen des Passivrauchens.

 

Oft erst spät entdeckt

Die meisten Betroffenen suchen erst ärztlichen Rat, wenn das Karzinom schon fortgeschrittenen ist. Der Grund dafür sind die unspezifischen Symptome. Anfangs zeigen viele Patient:innen keine oder nur unspezifische Beschwerden wie Husten und Schmerzen in der Brust. Erst in späten Stadien löst Lungenkrebs Symptome wie blutigen Auswurf, Atemnot und rapiden Gewichtsverlust aus. Deshalb wird Lungenkrebs oft erst spät entdeckt.

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