Ysop (Hyssopus officinalis) ist ein aromatisches Heil- und Gewürzkraut, das aufgrund seiner sekretlösenden, antiviralen und entzündungshemmenden Inhaltsstoffe als Hausmittel gegen Infekte der oberen Atemwege eingesetzt wird. Darüber hinaus ist es ein beliebtes Gewürz aus der Familie der Lippenblütler (Lamiaceae). Es ist damit eng verwandt mit Rosmarin, Thymian und Salbei. Die winterharte Staude wächst hauptsächlich in Süd- und Osteuropa. Der Name stammt aus dem Hebräischen und heißt übersetzt "Heiliges Kraut". Bei uns ist Ysop auch unter den Namen Bienenkraut oder Eisenkraut bekannt.

Heilpflanze und Zierpflanze
Die aromatisch duftende Pflanze wurde bereits von Hildegard von Bingen im 12. Jahrhundert als wichtiges Heilkraut erwähnt. Vor allem im Mittelalter war Ysop eine wichtige Pflanze in Kloster- und Bauerngärten. Es handelt sich um einen mehrjährigen kleinen Halbstrauch, der etwa 30 bis 60 Zentimeter hoch wird und sehr buschig wächst. Er blüht von Juni bis August blau-violett und gedeiht auf trockenem, gut gelockertem und leicht kalkhaltigem Boden.

Anwendung
Als Heilpflanze wird Ysop meist in getrockneter Form als Tee aus den getrockneten Pflanzenteilen. Hauptkomponenten des Dufts der Pflanze ist ein ätherisches Öl bestehend aus Pinocamphon und Isopinocamphon. Für eine Tasse Ysop-Tee werden zwei Teelöffel der getrockneten Pflanze mit kochendem Wasser aufgegossen. Damit sich die Inhaltsstoffe des Krauts voll entfalten können, muss der Tee acht bis zehn Minuten ziehen. Ysop wirkt krampflösend, appetitanregend, schleimlösend, schweißhemmend und verdauungsfördernd. Hildegard von Bingen hatte das Kraut als kraftgebend und reinigend beschrieben. Anwendung findet es heute noch mitunter bei Magen- und Darmstörungen, bei Entzündungen im Zahnfleisch sowie im Mund- und Rachenraum. Ebenso kann es Beschwerden bei Erkältungssymptomen wie Schnupfen oder Husten lindern.