Ringelblume

Ein Souvenir der Kreuzfahrer
Über die Herkunft der Ringelblume (Calendula officinialis), die sowohl eine wirkungsvolle Heilpflanze, als auch eine attraktive und im Sommer dauerhaft blühende Gartenpflanze ist, gibt es nur Spekulationen. Vermutlich haben sie die Kreuzfahrer Ende des 11. Jahrhunderts aus dem Mittelmeerraum nach Nordeuropa gebracht.
Vorkommen, Anbau und Blüte
Heute kommt die Ringelblume in vielen europäischen Ländern verwildert vor. Dort wächst sie vor allem in Regionen mit nährstoffreichen, lockeren Böden. Sie ist eine einjährige krautige Pflanze, die in vielen Gärten als beliebte Zierpflanze eine Wuchshöhe von bis zu 80 cm erreichen kann. Im Boden bildet die Ringelblume grünlich-weiße Pfahlwurzeln aus. Besonders charakteristisch sind die orange- bis gelbfarbenen Blüten, die einen Durchmesser rund 5 cm erreichen können. Je nach Sorte gibt es sowohl einfarbige als auch mehrfarbige Blütenköpfe. Die Blütezeit ist in der Regel zwischen Juni und Oktober. Die Blühdauer einer einzelnen Blüte ist mit maximal sieben Tagen relativ kurz. Die leuchtenden Blüten ziehen viele Insekten an und bilden gleichzeitig eine natürliche Abwehr für Schädlinge.
Die Ringelblume als Gewürz und Färbemittel
Die Blüten und Blätter der Ringelblume sind essbar. Der Geschmack der Blätter ist pikant bis würzig, die Blüten eher geschmacklos. Sie dienen auch als natürliches Färbemittel für Lebensmittel oder Ostereier.
Heilende Wirkung und Anwendung
Die Ringelblume wird in erster Linie zur Behandlung von Wunden und Gelenkbeschwerden eingesetzt. Einer der wichtigsten Wirkstoffe ist das alpha-Cadinol, das für seine pilz- und entzündungshemmenden sowie leberschützenden Eigenschaften bekannt ist. Die Ringelblume steht in Form von Salben, Wickel, Tees, Kompressen und homöopathischen Mitteln zur Verfügung. Ringelblumensalbe wird vor allem zur Behandlung von Wunden aller Art, bei Gelenkverletzungen, Abszessen, Quetschungen und Geschwüren verwendet.
Ringelblumentee wird gelegentlich für Beschwerden im Magen-Darm-Trakt empfohlen, oft in Kombination mit Schafgarbe und Brennnessel, die vor allem Galle, Leber und Niere anregen. Für einen Tee aus Ringelblumenblüten zwei gehäufte Teelöffel der getrockneten Droge mit einem viertel Liter kochend heißem Wasser übergießen und sieben bis 10 Minuten ziehen lassen. Pro Tag sollten nicht mehr als drei Tassen getrunken werden.