Brennnessel

Die Brennnessel (Urtica dioica) gehört nicht zu den Pflanzen, die man in seinem Garten unbedingt kultivieren möchte. Das ist auch gar nicht nötig, denn die anspruchslose Pflanze ist sehr ausdauernd und wächst fast überall da, wo man sie wachsen lässt. Fast alle Menschen haben zudem schon schmerzhafte Bekanntschaft mit den brennenden Haaren der Pflanze gemacht. Bei Berührung entstehen schmerzhafte Quaddeln. Daher gehen wir der Pflanze lieber aus dem Weg, obwohl sie als wichtige und vielseitige Heilpflanze sehr wertvoll ist.
Anwendung
Die Brennnessel kommt als „Unkraut“ auf stickstoffreichen Böden vor. Das sind Böden die von uns Menschen durch Düngung verändert wurden. Die jungen Blätter können von März bis Juli gesammelt werden. Sie entfalten als Tee oder Sirup ihre heilsame Wirkung. Die Wurzel wird ebenfalls als Tee oder Tinktur angewendet. Brennesselextrakte wirken auch in Form von Brennnesselsaft oder Shampoos.
Wirkung bei Arthrose, Rheuma und Prostataleiden
Die Brennnesselblätter wirken entwässernd und lindern Arthrose oder Rheuma. Auch bei Schüttelfrost und innerer Kälte hilft der Tee aus Brennnessel-Blättern. Die Wurzel der Brennnessel enthält verschiedene Pflanzeninhaltsstoffe wie Phytosterone, Lektine und pflanzliche Steroidhormone. Dieser Wirkstoffkomplex eignet sich zur Behandlung von Beschwerden bei beginnender gutartiger Prostatavergrößerung. Arzneimittel mit Brennnesselwurzel können das Wasserlassen erleichtern.
Regulierende Wirkung auf Kopfhaut und Haare
Bei fettiger Kopfhaut und/oder Schuppenbildung wirken Brennnesseltinkturen, -shampoos oder -haarwasser regulierend. Die Inhaltsstoffe der Pflanzenblätter beeinflussen den pH-Wert und die Fettbildung, zudem regen sie das Haarwachstum an.
Rezept für eine Haarspülung mit Brennnesseln:
Je einen Teelöffel kleingeschnittene Brennnesselblätter, Kamille und Rosmarin mischen, die Heilpflanzen mit 100 ml kochendem Wasser übergießen und circa 15 Minuten ziehen lassen. Dann etwas Apfelessig hinzugeben und die Mischung etwas abkühlen lassen, bevor die Blätter abgesiebt und das Haarwasser auf dem gewaschenen Haar verteilt wird. Die Haarspülung wird ein- bis zweimal pro Woche angewendet und zur besseren Wirkung nicht ausgespült.