Hier lesen Sie das komplette Interview mit unserer Geschäftsführung.
Warum unterstützen die Helios Kliniken Wiesbaden-Taunus die Rollstuhlbasketball-Mannschaft der Rhine River Rhinos?
Sven Axt: Erstmal finden wir es grundsätzlich wichtig, das Vereinsleben und ehrenamtliche Engagement zu unterstützen, weil es unseren gesellschaftlichen Zusammenhalt stärkt. Daher haben wir in diesem Jahr auch Vereine, in denen unsere Mitarbeiter:innen aktiv sind, mit 11.000 Euro unterstützt. Bei den Rhine River Rhinos waren es aber neben dem Vereinsleben und Engagement noch andere Aspekte, die uns beeindruckt haben.
Inwiefern?
Prof. Dr. Ralf Kiesslich: Es gibt zwei Ebenen: Zum einen die Perspektive der Spieler, die mit ihrer Einschränkung umzugehen wissen und mit viel Willen daran gearbeitet haben, zu den Besten zu gehören. Die andere Ebene ist, wie die Außenwelt Menschen mit Behinderung wahrnimmt und mit ihnen umgeht. Hier sind wir längst noch nicht in der Normalität angekommen. Daher haben wir es uns für diese Saison zum Ziel gesetzt, die Rhine River Rhinos nicht nur finanziell als Sponsor zu unterstützen, sondern für und mit ihnen eine Kampagne zu kreieren, die Mut macht und Aufmerksamkeit schafft.
Wie sieht diese Kampagne aus?
Sven Axt: Wir haben lange überlegt, was genau das eine Besondere ist, das diesen Sport und diese Sportler ausmacht. Denn es gibt so viel hervorzuheben. Am Ende kamen wir aber dazu, dass es der WILLE ist, der die Sportler antreibt und ihnen Kraft gibt. Es ist der Wille, der Grenzen sprengt. Es ist der Wille der Ziele setzt. Und das haben wir in eine Kampagne übersetzt: Wir haben jeden Spieler einzeln fotografieren lassen, und jeder Spieler erhält seinen Claim, der immer mit dem Wort WILLE beginnt und über seinem Porträtbild steht. Also zum Beispiel „Wille gibt Kraft“ oder „Wille macht Mut“.
Was ist das Ziel der Kampagne?
Prof. Dr. Ralf Kiesslich: Mut machen, dass das Leben auch nach einer schweren Erkrankung, einem Unfall oder einfach nach einer schwierigen Situation weitergehen kann. Man muss aber auch selbst daran mitwirken. Aufmerksamkeit schaffen, um den Verein und Sport bekannter machen. Und vor allem die Akzeptanz fördern, dass Menschen mit Behinderungen oder Erkrankungen zu unserem Leben dazugehören und selbstverständlich daran teilhaben.
Ist das noch nicht selbstverständlich?
Prof. Dr. Ralf Kiesslich: Es hat sich viel in dieser Hinsicht getan, durch inklusive Kindergärten, Inklusion in der Schule und auch eine andere Wahrnehmung durch die Medien. Beispielsweise durch gute Sendeplätze für die Paralympics. Aber wir sind als Gesellschaft noch nicht da, dass wir einen gänzlich normalen Umgang mit Behinderungen gefunden haben. Wir starren einen jungen Rollstuhlfahrer an und fragen uns, was ist ihm passiert und was kann er alles nicht. Wir sollten aber vielmehr, die Stärken der Menschen und insbesondere den Menschen an sich sehen.
Inwiefern hat das mit einem Krankenhaus zu tun?
Sven Axt: Auch für uns als Krankenhaus stehen die Rhine River Rhinos für starke Werte. Denn der Wille kann entscheidend zur Genesung beitragen. Nehmen wir einen Schlaganfall-Patienten, der dank schneller Behandlung in der Stroke Unit wieder fit wird. Er braucht einen starken Willen, um sein Leben in Zukunft so umzustellen, dass das Risiko sinkt, einen weiteren Schlaganfall zu erleiden: Stressabbau, Aufhören zu Rauchen, auf die Ernährung achten, Blutdruck kontrollieren usw.
Geht es Ihnen allein um Patient:innen?
Prof. Dr. Ralf Kiesslich: Nicht nur. Auch als Arbeitgeber sehen wir die Werte, die wir gerne transportieren möchten. So lautet ein weiterer Claim unserer Kampagne für die Rhine River Rhinos: WILLE formt Teams. Überall dort, wo der Teamgeist stark ist, fühlen sich die Mitarbeiter:innen wohl. Wenn sie sich wohlfühlen, ist die Wahrschienlichkeit hoch, dass sie im Unternehmen bleiben. Das ist das, was wir wollen. Und es sind immer Teams aus Pflege und Ärztlichem Dienst, die medizinische Leistungen erbringen und für das Wohl unserer Patient:innen arbeiten. Dafür stehen wir.