Als wichtigste nächtliche technische Untersuchungsmethode in einem Schlafzentrum wird die Polysomnographie durchgeführt. Sie dient sowohl den diagnostischen, als auch den therapeutischen Zwecken und wird weltweit als Goldstandard zur Untersuchung des Schlafs eingesetzt. Dabei r werden während des Schlafs eine Vielzahl von biologischen Parametern gemessen. Dies ist erforderlich, um den Schlaf der betroffenen Patienten zu erfassen und mögliche pathologische Veränderungen objektiv bewerten zu können.
Die Durchführung und Auswertung der Polysomnographie erfolgt in unserem Schlafzentrum anhand der aktuellen gültigen wissenschaftlichen Standards. Diese Richtlinien werden von der American Association of Sleep Medicine (AASM) jährlich an die aktuellen Ergebnisse der Forschung angepasst.
Alle 2 Jahre erfolgt eine ausführliche Überprüfung unserer Qualität durch die Deutsche Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM).
Eine Polysomnographie beinhaltet normalerweise folgende Messungen:
- Ableitung der Hirnströme mithilfe eines Elektroenzephalogramms (EEG) zur Klassifizierung der Schlafstadien
- Elektromyogramm (EMG), Muskelspannung am Kinn zur Klassifizierung der Schlafstadien
- Elektrookulogramm (EOG), Erfassung der Augenbewegung zur Klassifizierung der Schlafstadien, hier vor allem der REM-Schlaf, der als einziges Schlafstadium durch schnelle Augenbewegungen gekennzeichnet ist (REM = engl. für rapid eye movement)
- Langzeit-Elektrokardiogramm (EKG)
- Pulsoxymetrie, die kontinuierlich gemessene Sauerstoffsättigung des Blutes
- Atemflussmessung aus Mund und Nase, dient er Erkennung von Atempausen
- Atmungsgeräusche (Schnarchen)
- Atembewegungen von Brust und Bauch, zur Klassifikation unterschiedlicher Typen von Atempausen
- Elektromyogramm (EMG), Muskelspannung an den Beinen, z.B. zur Diagnose von schlafstörenden Beinbewegungen
- Körperlage und –bewegung mit Lagesensor und Videokamera
- Während der gesamten Nacht werden die Patienten und die Aufzeichnungen durch speziell geschultes Personal überwacht.
Die Ergebnisse der Untersuchung werden mit den Patienten individuell am nächsten Tag besprochen und daraus eine Diagnose erstellt und Therapiemaßnahmen abgeleitet.