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Herzschrittmacher: Dem Herzschlag auf die Sprünge helfen

Ein Herzschrittmacher kann notwendig werden, wenn das Herz zu langsam schlägt oder zwischendrin aussetzt. Die Implantation ist ein Routineeingriff, der unter lokaler Betäubung erfolgt. Im Folgenden erklären wir Ihnen alles Wichtige zum Thema Herzschrittmacher. 

Herzschrittmacher

Wann benötigen Sie einen Herzschrittmacher?

Wenn die Reizbildung oder die Reizleitung im Herzen gestört ist, kann das Herz zu langsam oder unkoordiniert schlagen. Es pumpt dann nicht mehr genügend Blut in den Körper und in die wichtigen Organe, wie zum Beispiel das Gehirn. Folgen sind häufig Schwächegefühl oder Leistungsminderung, bei plötzlichem Auftreten auch Schwindel bis hin zur Bewusstlosigkeit (Synkope). Herzschrittmacher können die Reizbildung korrigieren oder sogar ersetzen. Des Weiteren steuert der Schrittmacher, dass sich der Herzschlag an die aktuelle körperliche Belastung anpasst.

So funktioniert ein Herzschrittmacher

Zwei dünne Drähte (Elektroden) verbinden den Herzschrittmacher mit dem Herzen, wo sie die Aktivität des Herzmuskels messen. Ist der Rhythmus zu langsam, gibt ein Impulsgenerator im Innern des Geräts elektrische Impulse ab. Über die Elektroden werden die elektrischen Signale zum Herzen geleitet, damit es schneller schlägt.

Wie läuft die Implantation eines Herzschrittmachers ab?

Wir implantieren den Schrittmacher in eine Tasche unter der Haut des Brustmuskels. Er wird über ein bis drei Sonden, die durch eine große, unter dem Schlüsselbein gelegene Vene zum Herzen geführt werden, mit dem Herzen verbunden. Der Schrittmacher enthält neben der Elektronik eine Batterie, die nach etwa sechs bis zehn Jahren erschöpft ist – dann wird ein Wechsel des Schrittmacheraggregates erforderlich. Die Sonden können dabei meist im Körper belassen werden.

Der Eingriff erfolgt mit örtlicher Betäubung und dauert etwa 30 bis 45 Minuten. Nach der Operation werden Sie weiterhin auf der kardiologischen Station überwacht und können in der Regel am nächsten Tag wieder nach Hause. Nach einer vierwöchigen Einheilungsphase erfolgt die Kontrolle bei uns.

Komplikationen sind sehr selten und meist unproblematisch behandelbar. In Absprache mit Ihrer Hausärztin oder Ihrem Hausarzt bieten wir Ihnen eine ambulante Nachsorge an. Bestimmte Medikamente gegen die Zuckerkrankheit müssen rechtzeitig vor der Operation abgesetzt werden.

Wie sicher ist eine Herzschrittmacherimplantation?

Die Herzschrittmacherimplantation ist eine sehr sichere Operation. Alle Risiken besprechen wir mit Ihnen individuell in einem ausführlichen Aufklärungsgespräch vor dem Eingriff.

Hinweise und Nachsorge

Risiken beim Herzschrittmacher selbst – also technische Fehler – sind sehr selten. Ein moderner Herzschrittmacher hat eine Lebensdauer von fünf bis zehn Jahren, abhängig davon, wie stark er gebraucht wird. Danach ist die Batterie des Herzschrittmachers leer und muss ersetzt werden. Wir klären Sie ausführlich darüber auf, wie Sie sich mit Ihrem neuen Schrittmacher verhalten sollten und was es in Zukunft zu beachten gilt.

Nach der Operation erhalten Sie zudem einen Gerätepass und eine Informationsbroschüre, in welcher das weitere Prozedere nochmals erklärt wird. Nach der Schrittmacherimplantation ist es wichtig, den Arm auf der Seite des Herzschrittmachers in den ersten Tagen zu schonen und keinesfalls über 90 Grad zu heben. Eine Kernspintomographie sollte bei Schrittmacherträgern nur im absoluten Ausnahmefall und nach vorheriger Rücksprache mit den betreuenden kardiologischen und radiologischen Ärzt:innen durchgeführt werden. Mikrowellen- oder Reizstromanwendungen (bei der physikalischen Therapie) sollten nicht vorgenommen werden.

Regelmäßige Kontrolle

Die Funktionstüchtigkeit des Herzschrittmachers, der Batterie und auch der Elektroden sollte regelmäßig kontrolliert werden, um Komplikationen vorzubeugen. Die erste Kontrolle erfolgt in der Regel nach einem Monat, die zweite nach circa einem Quartal und alle weiteren dann jeweils halbjährig.

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