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Angeborener Klumpfuß

Der Klumpfuß ist die häufigste angeborene Fußdeformität, bei der die Fußsohlen nach innen zeigen. Aber auch nach Unfällen oder Nervenerkrankungen kann diese Erkrankung entstehen. Welche Behandlungsmethoden zum Einsatz kommen, erklären wir im Folgenden. 

Closeup of newborn little baby with leg in a cast - clubfoot

Was ist ein Klumpfuß?

Beim Klumpfuß handelt es sich um eine Kombination aus verschiedenen Deformitäten des Fußes:

  • Spitzfußkomponente in Verbindung mit einer Verkürzung der Achillessehne
  • Sichelfußkomponente
  • Hohlfußkomponente
  • eine deutliche Einwärtsdrehung des Fußes

Betroffen ist etwa eine von 1.000 Geburten, Jungen doppelt so häufig wie Mädchen.

Therapie eines Klumpfußes

Wir behandeln den Klumpfuß frühzeitig mit Gipsen nach der Ponseti-Methode. Bei dieser Therapie kommt es darauf an, die krankhaften Veränderungen des Klumpfußes genau zu verstehen und die Deformität in einzelnen Schritten aufzulösen. Dadurch kann meistens eine größere Operation am kindlichen Fuß vermieden werden.

Die Behandlung erfolgt in der Regel mit einer Gipsredression (Korrektur der Fehlstellungen mithilfe von Gipsverbänden), die möglichst rasch nach der Geburt begonnen wird. Die Gipsverbände werden in den ersten sechs Wochen einmal wöchentlich gewechselt. Danach erfolgt, meist unter örtlicher Betäubung, eine "Mini"-Operation mit Durchtrennung der Archillessehne, die jedoch in den kommenden Wochen in optimierter Position wieder verwächst. Daran schließt sich ein dreiwöchiger Gips an.

Nach der Gipsruhigstellung werden die Füße in einer Spezialschiene fixiert, die die ersten vier Monate ständig und anschließend nur noch nachts getragen werden muss. Die Kinder können somit normal krabbeln, laufen lernen und werden in ihrer körperlichen Entwicklung nicht beeinträchtigt. Eine "große" Operation mit Vollnarkose ist somit nicht mehr notwendig.

Die Ponseti-Methode kann auch bei bereits mit anderen Behandlungsverfahren behandelten Kindern oder bei anderen Gründen der Deformität im höheren Kindesalter eingesetzt werden. Ziel der Therapie ist es, Form und Funktion des Fußes wiederherzustellen – und zwar durch konservative Behandlung (Gipsbehandlung, Schuh-, Orthesen- und Schienenversorgung) und auf operativem Weg (Weichteil-Operationen, knöcherne Korrektur-Operationen).

Klumpfußfehlstellungen bei Erwachsenen

Bei klumpfußähnlichen Fehlstellungen im höheren Lebensalter kommen fast ausschließlich versteifende Verfahren für das obere und/oder untere Sprunggelenk in Betracht. Dies kann mit Schrauben, Klammern oder Spezialnägeln geschehen.

Eine Sprunggelenksversteifung macht meist einen sechswöchigen Liege- und anschließenden Gehgips für weitere sechs Wochen notwendig. In Ausnahmefällen kann auch mit einem sogenannten "Walker" nachbehandelt werden.

Sind die Knochen in der gewünschten Stellung gut miteinander verheilt, können Sie mit einer entsprechenden unauffälligen Schuhzurichtung wieder normal laufen.

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