Die Anästhesie als eigenständiges medizinisches Fachgebiet ist noch eine recht junge Disziplin und etablierte sich erst im Laufe der 60er und 70er Jahre mit eigenen Fachabteilungen fest in unseren Kliniken. Vor dieser Zeit wurde die Narkose durch die operativ tätigen Kollegen, meist Chirurgen, selbst durchgeführt. Dabei übernahmen dann während der Operation in der Regel eine Schwester oder Pfleger die Überwachung des narkotisierten Patienten: Sicher eine suboptimale Lösung nach unserem heutigem Verständnis.
Mit zunehmender Anzahl an anspruchsvolleren und geplanten Operationen auch bei Risikopatienten und in extremen Altersgruppen und einem wachsendem Sicherheitsverständnis erkannte man, dass ein zusätzlicher spezialisierter Arzt am Operationstisch erforderlich war. Er sollte sich ausschließlich um die Vitalparameter, wie Herz-Kreislauf-Funktion, Atmung, Ausscheidung etc. und die Durchführung der Narkose von Anfang bis Ende kümmern, damit sich der Chirurg auf seine eigentliche operative Tätigkeit konzentrieren konnte.