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Radiusfraktur: Was tun, wenn das Handgelenk gebrochen ist?

Distale Radiusfrakturen sind Brüche nahe der Speiche. Es handelt sich um die häufigsten Knochenbrüche bei Erwachsenen. Erfahren Sie hier alles zu Symptomen, Diagnostik und Behandlung.

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Was ist eine Radiusfraktur?

Ein Bruch des Speichenknochens am Handgelenk wird im Volksmund „Handgelenksbruch“ genannt. Ursache ist ein Sturz nach vorne oder hinten auf die ausgestreckte Hand. Mit 25 Prozent sind dies die häufigsten Brüche bei Erwachsenen und hier vor allem  bei abnehmender Knochendichte (Osteoporose).

Kinder oder Jugendliche sind aufgrund ihres Aktivitätsniveaus allerdings gleichsam betroffen. In Deutschland ereignen sich etwa 200.000 solcher Brüche jährlich. Aufgrund der Häufigkeit dieser Verletzung ist eine zielgerichtete handchirurgische Therapie zwingend, um eine rasche Wiederaufnahme der Handfunktion erreichen zu können.

Wie äußert sich ein gebrochenes Handgelenk?

Das betroffene Handgelenk ist geschwollen, schmerzhaft und meistens blau verfärbt (Bluterguss). Oft ist auch die äußerliche Form durch Knochenverschiebung deformiert.

Diagnostik Radiusfraktur

In den meisten Fällen kann schon aufgrund des Erscheinungsbildes der Bruch vermutet werden. In 80 Prozent der Fälle kommt es beim Sturz auf die ausgestreckte Hand zu einer von außen sichtbaren typischen „Bajonettfehlstellung“. Durch ein Röntgenbild lässt sich in den meisten Fällen der Bruch sicher erkennen und eine Entscheidung über die Art der Behandlung zu.

In drei von vier Fällen handelt es sich um einen Bruch des handgelenksnahen Speichenknochens ohne Beteiligung der Gelenkfläche – und damit auch um eher unkompliziert zu behandelnde Brüche.

Komplexe in das Gelenk reichende Brüche können mittels Computertomographie (CT) besser beurteilt werden und lassen in gewissem Umfang auch eine bessere Operations-Planung zu.

Therapie und Behandlungsmethoden einer distalen Fraktur

Die Behandlung eines gebrochenen Handgelenkes richtet sich nach Schwere des Bruchs und kann konservativ oder operativ sein.

Konservative Behandlung

Nach sorgfältiger Aufklärung über Nutzen und Risiken sowie unter Berücksichtigung des Funktionsanspruches der Patientin/des Patienten und der Art des Bruches, besprechen wir gemeinsam die Möglichkeit einer nicht-operativen Behandlung.

Im Rahmen der konservativen Behandlung legen wir einen Gips an und führen regelmäßige Röntgenkontrollen durch, um den regelrechten Heilungsverlauf zu kontrollieren. Eine Behandlung mit Gips und entsprechende Ruhigstellung ist für meist sechs Wochen erforderlich.

Operative Behandlung

Bei verschobenen Knochenfragmenten und insbesondere bei Bruchformen mit Gelenkstufen ist bei aktiven Patient:innen eine anatomische Wiederherstellung zu empfehlen. Ziel ist eine gute Funktion zu erreichen. In diesen Fällen ist eine operative Therapie fast immer notwendig.

In Einzelfällen muss vor Durchführung der Operation eine Schnittbilddiagnostik mittels CT des Handgelenkes durchgeführt werden. Nur durch die genaue Analyse des Bruchverlaufes ist es möglich, den korrekten Zugang zur Stabilisierung des Bruches zu wählen.

Am häufigsten wird der Bruch durch einen etwa vier bis fünf Zentimeter langen Schnitt am körperfernen Unterarm gerichtet. Der Bruch wird anschließend durch eine Platte oder Drähte stabilisiert.

Nach einer Operation kann das Handgelenk in den meisten Fällen frühzeitig bewegt werden, eine längere Ruhigstellung ist oft nicht nötig. Die Knochenbruchheilung und damit die Belastbarkeit des Handgelenkes dauert sechs Wochen.

Erfolgsaussichten

Die meisten Betroffenen erreichen nach der Behandlung eine gute oder zumindest akzeptable Funktion. Eine verletzungsbedingte Berufs- oder Erwerbsunfähigkeit ist selten zu befürchten. Eine unterschiedlich ausgeprägte Einschränkung der Beweglichkeit des Handgelenkes wird dagegen oft beobachtet.

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