Mit 26 Knochen und 33 Gelenken sind unsere Füße ein komplexes Konstrukt. Hinzu kommen über 100 stabilisierende Bänder und 20 Muskeln mit starken Sehnen sowie eine Vielzahl von Blutgefäßen und Nerven. Im Laufe eines Lebens umrundet der Mensch im Durchschnitt dreimal die gesamte Erde zu Fuß. Erkranken Füße, wird das Gehen und Stehen zur Qual. „Ein entspannter Stadtbummel, der lockere Waldlauf, der regelmäßige Weg zum Bäcker – wenn die Füße schmerzen sind solche alltägliche Unternehmungen nur noch unter beschwerten Umständen möglich. Der Fuß hat für unser Wohlbefinden und unsere Gesundheit eine große Bedeutung. Er trägt uns ein Leben lang. Veränderungen der Statik und Erkrankungen des Fußes können in jedem Lebensabschnitt erhebliche Beeinträchtigungen der Lebensqualität hervorrufen“, sagt Dr. med. Hagen Pannenborg, Oberarzt für Orthopädie und Sporttraumatologie in der Helios Fachklinik Vogelsang-Gommern.
Typische Fußerkrankungen beim Erwachsenen sind Ballenzehen, Hammerzehen, Zehenfehlstellung und der Knick-Senk-Spreizfuß. Der Ballenzeh gilt als die häufigste Fußfehlstellung. „Die Diagnostik erfolgt durch das Sichten und Abtasten des Fußes und ist meist eindeutig. Dennoch schließt sich zudem eine Röntgenuntersuchung an, mit derer Hilfe wir sehen können, wie weit die Fehlstellung vorangeschritten ist und ob das Großzehengrundgelenk schon verändert ist. Der sogenannte Hallux valgus führt oft zu einer Arthrose, da sich das Gelenk durch die Fehlstellung schneller abnutzt. Eine Behandlung ist daher zwingend ratsam“, sagt Dr. med. Hagen Pannenborg.
Einige Erkrankungen des Fußes können durch Einlagen oder orthopädische Schuhe behandelt werden. Bei fortgeschrittenen Fußfehlstellungen stoßen diese konservativen Behandlungsmöglichkeiten jedoch an ihre Grenzen, eine Operation ist dann unumgänglich. „Meist sind es nur kleine minimalinvasive Eingriffe an Füßen und Zehen, die bei Betroffenen schnell wieder eine normale und schmerzlose Funktion der Füße beim Gehen und Stehen herstellen“, so der Fuß-Experte.