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Die Geschichte der Narkose

Wie so häufig in der Geschichte verdankt die Menschheit größte Entwicklungen und Fortschritte dem Zufall. So auch im Falle der Anästhesie.

Am 10. Dezember 1844 beobachtete der Zahnarzt Horace Wells in Hartford, Connecticut, USA, wie sich auf einer Wanderbühne Freiwillige als besondere Attraktion mit Lachgas (Distickstoffoxid) berauschen konnten.

 

Eine im Rausch befindliche Person zog sich dabei eine klaffende Unterschenkelwunde zu, ohne dabei eine Schmerzreaktion zu zeigen. Sofort erkannte Wells die ungeheure Bedeutung seiner Beobachtung. Am nächsten Tage ließ er sich unter Lachgas völlig schmerzlos einen Weisheitszahn ziehen.

 

Bei zahlreichen Patienten überzeugte er sich in der Folge von der Wirksamkeit des Lachgases, eine Demonstration seiner Entdeckung beim Versuch einer schmerzlosen Zahnextraktion in Boston im Massachusetts General Hospital, das zur berühmten Harvard Medical School gehört, misslang jedoch. Horace Wells wurde ausgepfiffen.

 

Dennoch war der Weg für die Entwicklung der Narkose bereitet. Am 16. Oktober 1846 führte sein Schüler William Thomas Green Morton mit dem Chirurgen John C. Warren bei dem Patienten Gilbert Abbott einen operativen Eingriff unter Äthernarkose durch. Dies war die Geburtsstunde der wissenschaftlichen Narkosemedizin. Der Hörsaal der Harvard Medical School im Massachusetts General Hospital wurde unter dem Namen „Ether Dome“, als Geburtsort der modernen Anästhesie, weltberühmt.