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Computertomographie: Möglichkeiten und Risiken

Die Computertomographie (CT) ist eine bildgebende Untersuchung und vereinfacht die Diagnose vieler Erkrankungen. Mittels Röntgenstrahlen und einem Messsystem berechnet der Computer Querschnittsaufnahmen des Körpers. Lesen Sie alles Wissenswerte zu dieser Untersuchung.

Radiologie

Wie funktioniert die Computertomographie?

Bei der Computertomographie (CT) werden mithilfe von Röntgenstrahlen aus einer Vielzahl von Bildinformationen Querschnittbilder des Körpers erstellt. Dadurch sind hochauflösende Schichtaufnahmen aller Körperregionen möglich.

Durch ein hochmodernes Mess-System (Detektor) und die Geschwindigkeit des Gerätes sind sogar Untersuchungen bewegter Organe wie des Herzens möglich. Auch die Becken- und Beingefäße oder die Hals- und Kopfgefäße können mit einer Computertomographie vollständig dargestellt werden.

Wann wird eine Computertomographie eingesetzt?

Neben Notfällen kommen computertomographische Untersuchungen unter anderem auch in folgenden Fällen zum Einsatz:

  • Ermittlung der Knochendichte bei Osteoporose
  • Anfertigung detaillierter Bilder der Herzkranzgefäße bei Herzbeschwerden
  • Schonende Untersuchung durch den strahlenarmen Einsatz bei Nierensteinen
  • Lungenbildgebung bei Entzündungen oder Krebserkrankungen
  • Bildgebung des Bauchraums (Leber, Nieren, Bauchspeicheldrüse, Darm) bei Entzündungen oder Krebserkrankungen
  • Bildgebung der ableitenden Harnwege bei Harnleitersteinen
  • CT des Skelettsystems bei Verletzungen und Knochenbrüchen (3D-Technik zur Vorbereitung der Operation)
  • Bildgebung des Kopfes bei Schlaganfällen und Frakturen
  • CT-Angiographie zur Darstellung der Gefäße

Kurze Untersuchungszeit bei Notfällen

CT-Untersuchungen sind besonders dann von großer Bedeutung, wenn es auf jede Minute ankommt: So kann die Computertomographie bei schweren Unfällen innerhalb von fünf bis zehn Minuten innere Verletzungen, Blutungen oder Knochenbrüche sichtbar machen und eine unverzügliche Behandlung ermöglichen.

Auch bei Verdacht auf einen Schlaganfall ist die Computertomographie hilfreich. So können nach einer Untersuchung und ohne großen Zeitverlust die richtigen Therapien eingeleitet werden, wie beispielsweise die katheterbasierte Wiedereröffnung der verschlossen Hals- und Hirngefäße.

Vorbereitung auf die Untersuchung

Spätestens am Vortag der Computertomographie werden Patient:innen über die Maßnahme, die Risiken der Untersuchung sowie mögliche Komplikationen aufgeklärt. Um das Risiko einer Blutung oder Nachblutung zu minimieren, sollten gerinnungshemmende Medikamente nach Absprache rechtzeitig abgesetzt werden. Zudem müssen folgende aktuelle Laborwerte vorliegen:

  • Thromboplastinzeit
  • Partielle Thromboplastinzeit
  • Thrombozytenzahl

Besonderheiten und Risiken der Computertomographie mit Kontrastmittel

In bestimmten Fällen, beispielsweise um Blutgefäße oder Entzündungen darzustellen, ist es nötig, ein Kontrastmittel zu verwenden.

Allergie

In seltenen Fällen kommt es bei intravenöser Gabe eines (jodhaltigen) Kontrastmittels zu einer allergischen Reaktion. In der Regel ist bei bekannter Allergie auf jodhaltige Kontrastmittel dennoch eine Untersuchung möglich. Dies bedarf einer sorgfältigen Nutzen-Risikoabschätzung und wird individuell im Vorfeld besprochen.

Nierenfunktion

Alle jodhaltigen intravenösen Kontrastmittel können die Nierenfunktion beeinträchtigen. Bei gesunder Nierenfunktion stellt dies kein Problem dar. Um das Risiko einer Beeinträchtigung der Nierenfunktion zu minimieren, muss vor jeder Kontrastmittelgabe die Nierenfunktion durch Blutwerte (Plasmakreatinin) beurteilt werden. Die Laborwerte müssen zur Untersuchung vorliegen und gegebenenfalls mitgebracht werden. In Einzelfällen ist eine Kontrastmittelgabe auch bei Nierenerkrankungen nach vorheriger Vorbereitung möglich.

Schilddrüsenfunktion

Jodhaltiges Kontrastmittel kann eine Schilddrüsenüberfunktion hervorrufen. Daher muss vor einer Kontrastmitteluntersuchung die Schilddrüsenfunktion durch Bestimmung der Schilddrüsenwerte TSH, fT3 und fT4 beurteilt werden. Die Laborwerte müssen zur Untersuchung vorliegen und gegebenenfalls mitgebracht werden. Unter Umständen ist die Untersuchung erst nach der Abklärung der Schilddrüsensituation möglich.

Diabetes

Metforminhaltige Diabetesmedikamente können zusammen mit jodhaltigen Kontrastmitteln in seltenen Fällen eine sogenannte Laktatazidose provozieren. Daher sollte die Einnahme dieser Medikamente 48 Stunden vor Computertomographie pausiert werden und erst 48 Stunden nach der Untersuchung wieder begonnen werden.

Therapiemöglichkeiten mittels Computertomographie

Die Computertomographie kann nicht nur zu Diagnosezwecken, sondern auch zur Unterstützung von Therapien eingesetzt werden. Welche sind das?

CT-gesteuerte Interventionen

  • Probenentnahmen (Stanzbiopsie) bei Tumorverdacht (beispielsweise Lunge, Leber, Lymphknoten, Knochen) unter lokaler Betäubung, schonend und schmerzarm für die Patient:innen
  • Lokale (Mikrowellen-)Ablation von bösartigen Leber-, Knochen-, Lungenveränderungen. Dabei wird unter computertomographischer Kontrolle eine dünne Nadel in einem zu behandelnden Tumor platziert und anschließend das Gewebe so erhitzt, dass ein Gewebeuntergang eintritt.
  • Drainagenanlage bei Abszessen (Eiteransammlungen) in verschiedenen Organregionen

CT-gesteuerte schmerzlindernde Interventionen

  • Periradikuläre Therapie (PRT), die bildgeführte, perkutane Applikation (durch die Haut) von Medikamenten direkt an einer Nervenwurzel kurz nach ihrem Austritt aus dem Wirbelsäulenkanal, und Facettengelenkblockaden (FGB) zur Schmerztherapie bei Wirbelsäulenbeschwerden
  • Sympathikolyse (LSE) zur Therapie von Schmerzsyndromen bei Durchblutungsstörungen der Beine.
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