Menü
Schließen

Analfissur: Scham nehmen und Beschwerden dauerhaft lindern

Erkrankungen von Enddarm und After, wie beispielsweise eine Analfissur, sind sehr häufig und betreffen nahezu jeden Menschen. Trotzdem wird diese Körperregion oft tabuisiert und Patient:innen quälen sich sehr lange, bis eine ärztliche Praxis aufgesucht wird. Wir erklären, was eine Analfissur ist und wie sie behandelt wird.

Close up image of hands with cream tube

Was sind Analfissuren?

Eine Analfissur ist ein Längsriss in der Schleimhaut des Analkanals. Da die Schleimhaut in diesem Bereich sehr empfindlich ist, ist eine Verletzung hier besonders schmerzhaft, speziell während und nach dem Stuhlgang. Nicht selten werden die Beschwerden durch einen Krampf des Schließmuskels noch verstärkt. Es kann außerdem zu Blutspuren auf dem Toilettenpapier oder zu einem Juckreiz um den After kommen.

Ein Krebsrisiko besteht bei einer Fissur nicht. Dauerhafte Beschwerden sollten jedoch untersucht werden, da bei anderen Erkrankungen ähnliche Symptome bestehen können.

(Entzündliche) Darmerkrankungen erhöhen das Risiko für die Entstehung von Darmkrebs.
Bei einer Darmspiegelung werden gutartige Vorstufen entfernt – bevor Krebs entsteht.

Ursachen von Analfissuren

Harter Stuhlgang ist die häufigste Ursache für einen akuten Riss in der Analschleimhaut. Andere Gründe sind zum Beispiel Durchfälle oder Entzündungen im Analbereich. Kommt es erst einmal zu einem Einriss der empfindlichen Analschleimhaut, entsteht ein Teufelskreis. Die Schmerzen führen in der Folge zu einer Verkrampfung des Schließmuskels.

Hierdurch nimmt die für eine Wundheilung notwendige Durchblutung im Analbereich ab, da die Gefäße durch diesen Vorgang ebenfalls verschlossen werden. Zusätzlich kommt es bei jedem Stuhlgang zu einer Dehnung oder gar einem erneuten Aufreißen der bereits vorhandenen Wunde, was wiederum einen Schmerzreiz auslöst.

Behandlungsmöglichkeiten bei einer Analfissur

Eine frische Fissur (bis circa vier Wochen) heilt in 80 bis 90 Prozent der Fälle mit einer konservativen Behandlung aus. Hier steht die Schmerztherapie, die Regulation des Stuhlganges mit dem Ziel eines weichen Stuhles und die Entspannung des Schließmuskels im Vordergrund, um den oben beschriebenen Teufelskreis zu durchbrechen. Für einen zunehmend weicheren Stuhlgang, ist es wichtig, viel zu trinken und über einen begrenzten Zeitraum zusätzlich einen Stuhlweichmacher einzunehmen. Für eine Entspannung der Schließmuskulatur, sollte mehrmals täglich eine schmerzlindernde Salbe aufgetragen werden. Bei Bedarf ist zu Beginn ein Schmerzmittel in Tablettenform hilfreich. Ebenso können warme Sitzbäder zur Entspannung beitragen.

Bei einer chronischen, nicht abheilenden Fissur ist in aller Regel ein kleiner chirurgischer Eingriff notwendig. Das schlecht heilende Gewebe wird dabei bis zur Muskulatur entfernt und die Wunde somit angefrischt. Diese frische Wunde heilt dann unter einer angepassten Schmerztherapie und Stuhlregulation reizlos aus.

image
Vereinbaren Sie einen Termin mit unseren Experten.
Sie benötigen einen Termin in einer unserer stationären Kliniken oder ambulanten Einrichtungen oder wollen unabhängig vom Ort eine Videosprechstunde vereinbaren? In unserem Patientenportal können Sie Ihren Termin direkt online buchen.