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Adipositas Behandlung: Chirurgie als letzte Möglichkeit

Adipositas, also starkes oder krankhaftes Übergewicht, wird häufig auch mit Fettleibigkeit oder Fettsucht übersetzt. Mit zunehmendem Übergewicht steigt das Risiko für Erkrankungen, die mit der Adipositas zusammenhängen. Oft ist die Adipositas-Chirurgie die letzte Möglichkeit für einen Neustart in ein gesundes Leben.

Adipositaschirurgie Patientin Abnehmerfolg

Adipositas Behandlung: Die nicht-operative Therapie

Die sogenannte konservative, also die nicht-operative Therapie ist bei Übergewicht immer der erste Schritt. Wie man Übergewicht bekämpft, ist im Grunde kein Geheimnis: Mehr Bewegung und ausgewogene Ernährung sind Voraussetzungen für eine Gewichtsabnahme und ein gesünderes Leben. Auch die Lebenseinstellung spielt eine bedeutende Rolle.
Wir helfen Ihnen bei: 

Ernährungsumstellung

Sie führen ein Ernährungstagebuch, anhand dessen wir Ihr Essverhalten analysieren können. Im Vergleich zum Bedarf wird die zu hohe Nahrungsaufnahme und damit die vorliegende Fehlernährung genau betrachtet. Zusammen mit unseren Ernährungstherapeut:innen unterstützen wir Sie, Ihre Essgewohnheiten individuell zu ändern, um eine gesunde und ausgewogene Ernährung in Ihren Alltag zu integrieren.

 

Bewegung

Bewegungstherapie und Sport sind entscheidend für einen langfristigen Erfolg. Dabei sollen Sie sich nicht quälen, sondern einfach nur Ihre tägliche Bewegung steigern. Ein spezielles Trainingsprogramm, welches individuell angepasst ist, erhöht den Erfolg einer Gewichtsreduktion auf natürliche Weise. 

 

Verhalten

Verschiedene Lebenssituationen führen zu schädlichem Essverhalten. Fressattacken, Frustessen und andere Formen des ungesunden Essens bedürfen einer fachgerechten Therapie. Diese erfolgt in der Regel ambulant.

 

 

Therapiemöglichkeiten in der Adipositas-Chirurgie

Es gibt verschiedene Behandlungsmöglichkeiten, wenn konservative Methoden und eine Lebensumstellung alleine nicht ausreichen. Hier ein Überblick:

 

Schlauchmagenresektion

Bei der minimalinvasiven Operation werden 90 Prozent des großen gewölbten Magenteils, Fundus und Korpus, entfernt, so dass ein schlauchförmiger Restmagen übrigbleibt. Es ist ein restriktives Verfahren, die Verdauungsleistung bleibt erhalten. 

Zum einen wird durch die Verkleinerung des Magens das Essvolumen, welches Sie pro Mahlzeit aufnehmen können, deutlich reduziert (85 bis 100 ml). Zum anderen werden durch die Entfernung von zwei Drittel des Magens auch hormonaktive Zellen entfernt, die für das Hungergefühl verantwortlich sind.

 

Magenbypass

Ein Magenbypass hilft krankhaft übergewichtigen Menschen beim Abnehmen und wirkt sich positiv auf gesundheitliche Begleiterkrankungen aus. Bei einem Magenbypass wird das Magenvolumen durch eine ungleiche Teilung des Magens reduziert. Durch die Kombination aus verkleinertem Magen und einer Verkürzung der Dünndarmpassage wird die Resorptionsfläche verkleinert. Je nach Bypasstyp liegt das verbleibende Fassungsvermögen des Restmagens (Pouch) zwischen 20 bis 100 Millilitern. Durch den verkürzten Darm wird die Nahrung nur noch eingeschränkt resorbiert. Die herabgesetzte Aufnahme der Nährstoffe aus dem Darm betrifft vor allem Fette und Eiweiße. Zudem wird die Abgabe von Hormonen aus der Bauchspeicheldrüse, dem Magen und dem Dünndarm beeinflusst, wodurch Patienten ein verbessertes Sättigungsgefühl haben und mehr Insulin ausgeschüttet wird.

Die Nahrung gelangt nur in den oberen Teil, den Vormagen (Fassungsvermögen zwischen 30 und 50 Milliliter), der rasch eine Sättigung signalisiert und wird dann durch eine Dünndarmschlinge am restlichen Magen vorbei geleitet.

Die zur Fettverdauung notwendigen Verdauungssäfte aus Bauchspeicheldrüse und Galle treffen erst weiter unten im Darm auf den Speisebrei. Für die Fettverdauung steht somit ein wesentlich kürzerer Darmabschnitt zur Verfügung, was dazu führt, dass circa 40 Prozent des Fettes aus der Nahrung nicht verdaut und ausgeschieden werden. Da der Restmagen nicht entfernt wird, lässt sich der ursprüngliche Zustand wiederherstellen.

Ein Magenbypass wird vor allem bei jungen Adipositas-Patientinnen und Patienten durchgeführt.

Hierbei ist wichtig, dass eine Indikation für eine Magenbypass-Operation gegeben ist. Diese besteht formal ab einem Body-Mass-Index (BMI) von 40 sowie ab einem BMI von 35, wenn bereits übergewichtsbedingte Begleiterkrankungen vorliegen.

 

Magenballon

Der Magenballon ist eine nicht-operative Methode zur Behandlung stark adipöser Patient:innen.

Im Gegensatz zu anderen Verfahren aus dem Bereich der Adipositas-Chirurgie zeichnet sich der Magenballon dadurch aus, dass keine operativen Risiken und Narben entstehen, da er direkt durch die Speiseröhre in den Magen eingeführt wird. In einem ambulanten Eingriff (Gastroskopie) wird der Magenballon endoskopisch (über einen Schlauch) in den Magen eingeführt. Anschließend wird dieser Ballon mit einer Kochsalzlösung (500 bis 700 Milliliter) befüllt. Dadurch wird der Magen zu einem Großteil gefüllt und hat somit ein niedrigeres Fassungsvolumen, sodass die/der Patient:in schnelerl ein Sättigungsgefühl entwickelt.

Der Ballon bleibt in der Regel nur für sechs Monate im Körper und wird danach entfernt. Die/der Patient:in ist während des ganzen Eingriffes sediert (das heißt: das Schmerzempfinden ist reduziert, die Person ist aber wach).

Das Risiko an Darmkrebs zu erkranken steigt ab einem BMI von 30 für Frauen um 13% und für Männer um 23%.
Bei einer Darmspiegelung werden gutartige Vorstufen entfernt – bevor Krebs entsteht.

Adipositas Behandlung:  Die Geschichte einer Patientin

Sylke S. aus Freital wog mit 46 Jahren knapp 150 Kilogramm. Mit einem BMI (Body-Mass-Index) von fast 50 fiel jeder Schritt schwer. Unzählige Diäten brachten nur einen kurzzeitigen Gewichtsverlust. Die Gelenke schmerzten, die Rückenschmerzen waren fast unerträglich. Der Körper konnte das Gewicht nicht mehr tragen.

 

Im Jahr 2015 musste die Patientin zu einer Gallen-Operation ins Freitaler Klinikum - Helios Weißeritztal-Kliniken. Dort hörte sie zum ersten Mal vom Helios Adipositaszentrum Sachsen. Im April 2016 ließ sich ihre Bekannte den Magen verkleinern. Sylke S. sah förmlich dabei zu, wie die Kilos verschwanden. Der Leidensdruck bei ihr wuchs mit den Gelenkschmerzen, und so nahm sie Anfang 2017 an der sogenannten stationären Woche im Adipositasprogramm teil.

 

Check-up im Adipositaszentrum

In der Klinik Dippoldiswalde wurden fünf Tage lang verschiedenste Untersuchungen durchgeführt. Psychologische Gespräche und Ernährungsberatung gehörten ebenso zum Tagesablauf wie leichte Bewegungsübungen. Nach einem Gespräch mit Dr. Matthias Becker, Chefarzt Allgemein- und Viszeralchirurgie, Adipositaszentrum Helios Weißeritztal Kliniken, entschied sich die übergewichtige Patientin schließlich für die Adipositas-Operation einer Magenverkleinerung

 

Dr. Becker erklärt: „Bei der Methode der Schlauchmagenresektion wird durch die Verkleinerung des Magens das Essvolumen, welches die Patientin oder der Patient pro Mahlzeit aufnehmen kann, deutlich reduziert (85 bis 100 Milliliter). Zum anderen wird durch die Entfernung von zwei Drittel des Magens auch der Anteil des Magens entfernt, der das Hungergefühl steuert, sodass es dann keine übermäßigen Essattacken mehr gibt.“

 

Sichtbarer Erfolg

13 Monate nach dem Eingriff wog Sylke S. 73 Kilogramm. Sie fühlt sich durch den Gewichtsverlust körperlich fitter. Spielen, klettern und laufen mit ihrer siebenjährigen Tochter stellen endlich kein Problem mehr dar. Ästhetische Operationen mit Bauch- und Oberschenkelstraffung sowie an Armen und Brust sind auch schon erfolgt. Ihr Gewicht konnte sie halten und weiter reduzieren.

 

Glücklich berichtet Sylke: „Es war die beste Entscheidung meines Lebens. Ich sah es als Chance und habe sie genutzt. Dazu habe ich jede Menge tolle Menschen mit ähnlichen Problemen kennengelernt“. In der Selbsthilfegruppe „Adipositas Freital“ unterstützt sie weitere Betroffene, macht Mut und gibt ihre eigenen Erfahrungen an Betroffene weiter.

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