Vorhofflimmern (VHF) ist eine der häufigsten Herzrhythmusstörungen. Im Vorhofohr, einem Anhängsel des linken Herzvorhofs, bilden sich dabei häufig gefährliche Blutgerinnsel, die einen Schlaganfall auslösen können.
Medikamente zur Gerinnungshemmung (Antikoagulation) können der Bildung von Gerinnseln vorbeugen, indem sie das Blut verdünnen. Jedoch können nicht alle Patienten mit solchen Gerinnungshemmern behandelt werden, z. B. nach einer Hirnblutung. In diesen Fällen bietet der sogenannte „interventionelle Vorhofohr-Verschluss“ eine Alternative, um dem Schlaganfall vorzubeugen.
Interventioneller Vorhofohr-Verschluss (LAA Verschluss)
Bei dem Verfahren wird das Vorhofohr mit einem Okkluder verschlossen. Dabei handelt es sich um ein „Doppel-Schirmchen“, welches mit einem Katheter über eine Leistenvene bis zur rechten Vorkammer vorgebracht wird. Dort durchstechen wir die Herzscheidewand, um in die linke Vorkammer zu gelangen (Transseptalpunktion). Jetzt wird das System auf die passende Größe gebracht und fixiert.
Seit über 10 Jahren führen wir diese Eingriffe im Herzzentrum Siegburg durch.
Nachbehandlung
Der gesamte Eingriff erfolgt unter Schmerz- und Beruhigungsmitteln sowie unter Transösophagealer (TEE) Kontrolle, bei der der Schallkopf in der Nähe des Herzens platziert wird. Nach einer kurzen Erholungsphase können Sie wieder aufstehen und werden auf die Normalstation verlegt.
In den ersten drei bis sechs Monaten entsteht eine neue Gefäßinnenhaut, und das System wächst im Herzgewebe ein. In dieser Zeit empfehlen wir eine Begleitung mit Medikamenten.