Medizin-Studenten proben Examen

Medizin-Studenten proben Examen

Schwerin

Zwischen Theorie und Praxis liegen für Medizinstudentinnen und -studenten vor dem Examen oft mehrere Monate. Um sie auf den theoretischen Teil der Prüfung vorbereiten zu können, bieten die Helios Kliniken Schwerin den sogenannten PJlern (Studenten im Praktischen Jahr) eine simulierte Prüfung an. Dies ist bisher einmalig in Deutschland.

Ein Tisch - vier Stühle auf der einen Seite, zwei auf der anderen. Mehr braucht es nicht, um eine der stressigsten Situationen im Leben von Medizinstudenten zu simulieren. Die echte Examensprüfung besteht aus einem praktischen Teil am Patientenbett und einem theoretischen Teil, bei dem das Wissen der PJler geprüft wird. Die Theorieprüfung können PJler in Schwerin nun unter echten Bedingungen üben. „Wir wollten es so nah wie möglich an der tatsächlichen Prüfung halten“, erklärt Dr. med. Lennart Zimniak. Er ist Arzt in Weiterbildung in der Allgemein- und Viszeralchirurgie und organisiert die Simulationen. Seine eigene Examensprüfung ist noch nicht so lange her, deshalb weiß er: „Bei den Universitäten gibt es durchaus Abweichungen im Prozedere. Aber die meisten PJler in unserem Haus studieren in Rostock. Dort werden vier Prüflinge gleichzeitig vor das Komitee geladen und kommen nacheinander dran.“ Allerdings haben die Studenten zwischen ihren letzten Vorlesungen und der tatsächlichen Prüfung durch das Praktische Jahr eine sehr lange Zeit. Akademisch theoretische Inhalte können in dieser Zeit auf der Strecke bleiben. Mit der Simulation möchte Dr. Zimniak die Studenten darauf vorbereiten, das erlernte Wissen auch abrufbereit zu haben.

Bei der Simulation Anfang September saßen vier Chefärzte aus Nephrologie, Allgemeine Innere Medizin, Unfall- und Traumatologie sowie Neuro- und Wirbelsäulenchirurgie in zwei Gruppen mit den Studentinnen und Studenten zusammen. Prof. Jens Nürnberger aus der Nephrologie führte die erste Probandin im Gespräch durch die verschiedenen Möglichkeiten von Herzerkrankungen. Auch wenn diese gut vorbereitet waren – mit der ersten Frage wurde die Situation so real, dass die Aufregung überhandnahm. Prof. Nürnberger blieb gelassen und wies darauf hin, dass keiner der Prüfer mit der Absicht antritt, die Prüflinge durchfallen zu lassen. „Das ist das gute an dieser Simulation: Wir können Tipps geben, an was die Studenten denken sollen. Worauf wird bei der Prüfung geachtet, worüber machen sie sich umsonst Gedanken.“ Bei den Studentinnen und Studenten kommt das Angebot sehr gut an, betont  Dr. Lennart Zimniak – die simulierten Prüfungen sind immer ausgebucht.

Patrick Hoppe

Referent Unternehmenskommunikation
Patrick Hoppe

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